Weichenstellung für die Zukunft Kultusminister sieht in den Empfehlungen des Kulturkonvents eine gute Grundlage für Landeskulturkonzept
Als wichtigen Schritt im Blick auf die künftige Kulturentwicklung und Kulturförderung in Sachsen-Anhalt hat Kultusminister Stephan Dorgerloh den Abschlussbericht des Kulturkonvents bezeichnet. ?Diese 163 Empfehlungen an das Land, den Bund, die Kommunen sowie an die Akteure und Kultureinrichtungen selbst werden die Kulturlandschaft und die Kulturpolitik auf Dauer verändern?, sagte er am 28. Februar bei der Abschlussveranstaltung des vom Landtag im Oktober 2011 eingesetzten Gremiums. Es seien Vorschläge, die das Verhältnis von Politik und Kultur neu bestimmen könnten. ?Der Kulturkonvent war ein ganz besonderer und in der Bundesrepublik bisher einmaliger Weg, um die Kulturförderung unter die Lupe zu nehmen.? So hatte der Kulturkonvent in den vergangenen 14 Monaten eine Bestandsaufnahme vorgenommen und auf dieser Grundlage seine Empfehlungen für das Land erarbeitet. In dem 160 Seiten umfassenden Bericht legen die 36 Mitglieder ihre Vorschläge vor für die Museen und Unesco-Welterbestätten, die Denkmalpflege, Literatur und kulturelle Bildung, den Theater- und Orchesterbereich, die bildende Kunst, Luther 2017 oder die Bibliotheken. Zwei Grundkoordinaten hätten die Mitglieder bei ihrer Arbeit begleitet, so Dorgerloh: der demografische Wandel und die zukünftigen finanziellen Rahmenbedingungen. Als innovativ bezeichnete der Kultusminister bei der Übergabe des Abschlussberichtes im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg die Vorschläge, einen Kooperations- und Innovationsfonds einzurichten oder Kulturregionen zu bilden. Dadurch könnten Freiräume für Neues entstehen, aber auch notwendige Strukturanpassungen vorgenommen werden. Auch zeuge es durchaus von Mut, wenn der Kulturkonvent ?nachvollziehbare Ziele und transparente Qualitätskriterien als Grundlage für Förderentscheidungen? herausstelle. Die mittlerweile bekannteste der 163 Empfehlungen sei sicher die Erhöhung des Kulturetats von derzeit 85 auf 100 Millionen Euro. ?Ein Kultusminister wünscht sich immer mehr Mittel für die Kultur, muss sich aber auch den Gegebenheiten und Realitäten stellen, die die Umsetzung einer Empfehlung wie dieser erschwerten, unterstrich Stephan Dorgerloh. Zugleich begegnete der Kultusminister dem Vorwurf, der Kulturkonvent fordere einfach nur mehr Geld. Vielmehr habe er im Gegenzug auch eigene Vorschläge unterbreitet, etwa wenn er die Einführung einer Kulturförderabgabe, die Erhöhung von Eigenmitteln und das stärkere Bemühen um Fördermittel der Europäischen Union empfiehlt. Zudem bedankte sich der Minister bei den Beteiligten, insbesondere bei dem Moderator Olaf Zimmermann, für die engagierte Arbeit und hob das unverzichtbare Potenzial und die Gestaltungskraft der Zivilgesellschaft hervor. ?Die Verantwortung für das kulturelle Erbe wird nicht schwinden, sondern Erhaltungsdruck für die kommenden Generationen sein?, zeigte sich Dorgerloh überzeugt. Mit seinen Empfehlungen habe der Kulturkonvent eine gute Grundlage für ein Landeskulturkonzept geschaffen, das nun bis zum Sommer erarbeitet werden soll.
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