Mit dem Schuljahresbeginn starten die ersten 13 Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt
Für fast 236.000 Schülerinnen und Schüler beginnt wieder die Schule Für insgesamt 235.600 Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen und berufsbildenden Schulen sowie den Ersatzschulen beginnt am 29. August das neue Schuljahr in Sachsen-Anhalt. Davon lernen ca. 183.160 an den allgemein bildenden Schulen, ca. 52.400 an berufsbildenden Schulen. Insgesamt 17.488 Schülerinnen und Schüler werden am kommenden Montag ihren ersten Schultag erleben. Das sind rund 500 ABC-Schützen mehr als im vergangenen Schuljahr 2012/2013. Start für 13 Gemeinschaftsschulen Insgesamt 13 Schulen in Sachsen-Anhalt werden zum Schuljahr 2013/2014 den Betrieb als Gemeinschaftsschule aufnehmen. ?Die Anzahl der Starterschulen zeigt uns, dass wir mit der Einführung der Gemeinschaftsschule einen richtigen Weg eingeschlagen haben. Diese Schule ist vor Ort gewollt. Damit wird der Bedarf nach einer Schulform deutlich, die für das längere gemeinsame Lernen steht?, erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh anlässlich der Schuljahrespressekonferenz am 26. August in Magdeburg. Auch für das Schuljahr 2014/15 gibt es bereits zahlreiche Interessenten. Derzeit liegen dem Landesschulamt 15 Absichtserklärungen vor. Die Entscheidung über eine mögliche Umwandlung treffen die Gesamtkonferenzen sowie die Schulträger, wenn ein entsprechendes Konzept vorliegt. Die Umwandlung erfolgt auf freiwilliger Basis. Mit dem Beschluss des sachsen-anhaltischen Landtages zur Änderung des Schulgesetzes am 15. November 2012 wurde die Gemeinschaftsschule als neue Schulform gesetzlich verankert. Schulen mit inklusivem Schulprofil Neu sind ab dem kommenden Schuljahr auch die ?Schulen mit inklusivem Schulprofil?. Zum Schuljahresbeginn wird insgesamt 24 öffentlichen allgemeinbildenden Schulen, davon 18 Grundschulen und sechs Sekundarschulen, dieses Zertifikat verliehen. Diese Schulen bekommen aufgrund ihres besonderen inklusiven Profils dauerhaft sonderpädagogische Lehrkräfte zugewiesen, die Teil des regulären Lehrerteams sind. Damit werden erste Ergebnisse des mit vielen Akteuren erarbeiteten Inklusionskonzeptes umgesetzt.Im vergangenen Schuljahr besuchten 3.711 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf den gemeinsamen Unterricht. Zum Schuljahr 2013/14 wird sich die Schülerzahl im gemeinsamen Unterricht nach ersten vorliegenden Daten auf 4.089 erhöhen. Das entspricht einer Inklusionsquote von 27 Prozent. ?Damit gehen wir den eingeschlagenen Weg der Erhöhung der Inklusionsquote mit Augenmaß weiter.? Den Schulen werden zur Unterstützung des gemeinsamen Unterrichts Lehrkräfte mit sonderpädagogischer Kompetenz zur Seite gestellt. Auch werden weiterhin verstärkt Fortbildungen in diesem Themenschwerpunkt angeboten. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Förderschulen ist gesunken. Im Schuljahr 2012/13 lernten 11.268 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Förderschulen, im Schuljahr 2013/14 werden es nach ersten Erhebungen 10.814 sein. Zahl der Ganztagsschulen steigt weiter Auch der Ausbau der Ganztagsschulen geht im neuen Schuljahr vor allem im Bereich der weiterführenden Schulen weiter voran. Entsprechend der Schwerpunktsetzung im Sekundarbereich wurden bisher 43,3 Prozent der öffentlichen Sekundarschulen und 29,9 Prozent der öffentlichen Gymnasien als Ganztagsschulen genehmigt. Außerdem werden die fünf Gesamtschulen im Land als Ganztagsschulen geführt. Zum Schuljahr 2013/2014 werden sieben weitere Ganztagsschulen genehmigt. Damit erhöht sich die Anzahl der gemäß Schulgesetz genehmigten Ganztagsschulen auf insgesamt 101. Außerdem bietet das Land Sachsen-Anhalt allen Schülerinnen und Schüler der Primarstufe durch die Grundschule mit verlässlichen Öffnungszeiten und den gesetzlich fixierten Anspruch auf einen Hortplatz ein anspruchsvolles ganztägiges Bildungs- und Betreuungsangebot. Dieses Angebot geht über das einer Ganztagsschule hinaus und ist in der Bundesrepublik durchaus beispielgebend. ?Wenn fast die Hälfte aller Sekundarschulen, ein Drittel der Gymnasien und alle Gesamtschulen ein pädagogisches Konzept erarbeitet und zur Genehmigung eingereicht haben, um das Angebot für ihre Schülerinnen und Schüler zu einem Ganztagsangebot zu erweitern, dann ist das eine positive Entwicklung?, so der Kultusminister. Im Haushaltsplan wurde festgelegt, dass für die Weiterentwicklung von Ganztagsangeboten in den kommenden Haushaltsjahren zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Kampf gegen Schulversagen bleibt zentrales Anliegen Ein zentrales Anliegen bleibt auch im neuen Schuljahr der Kampf gegen das Schulversagen. Dazu wurde das Programm ?Schulerfolg sichern? mit EU-Mitteln aus dem ESF-Förderbereich konzipiert, in dem viele Schulsozialarbeiter erfolgreich arbeiten und das auch in den kommenden Jahren lückenlos fortgeführt werden soll. Mit Hilfe dieses Programms, insbesondere der Schulsozialarbeit, ist es gelungen, die Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschul- oder Realschulabschluss an den Programmschulen von 12 Prozent im Schuljahr 2004/2005 auf 5,6 Prozent im Schuljahr 2012/2013 zu senken. Sehr erfolgreich startete in den Winterferien 2013 das Projekt ?Camp+ - Durchstarten zum Schulerfolg? mit 61 versetzungsgefährdeten Schülerinnen und Schülern. Von ihnen haben 82 Prozent die Versetzung geschafft. Im Winter 2014 sollen erstmals zwei Lerncamps stattfinden und 120 versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schülern helfen, den Sprung in die nächste Klasse zu schaffen. Insgesamt sank an den Sekundarschulen die Zahl der Jahrgangswiederholer von 6,5 Prozent im Schuljahr 2006/2007 auf 4,5 Prozent im Schuljahr 2012/2013, an Gymnasien im selben Zeitraum von 3,1 Prozent auf 1,7 Prozent. Unterrichtsversorgung ist insgesamt gesichert Die Unterrichtsversorgung ist nach gegenwärtigem Stand im Schuljahr 2013/14 insgesamt gesichert. ?Wir konnten für das kommende Schuljahr insgesamt 340 Lehrerstellen neu ausschreiben. Das ist erfreulich, liegt diese Zahl doch deutlich über unseren Einstellungsmöglichkeiten der vergangenen Jahre?, so der Kultusminister. Trotzdem stehe man auch zukünftig vor der Herausforderung, mit knappen Ressourcen gute Schule zu organisieren. Die Unterrichtsversorgung beträgt im Durchschnitt an fast allen Schulformen über 102 Prozent. ?Derzeit finden Dienstberatungen an den Schulen gemeinsam mit dem Landesschulamt statt, in denen einzelne Fehlstunden an wenigen Schulen ausgeglichen werden sollen. Dies ist notwendig, da kurzfristig während der Ferien Lehrkräfte erkrankten oder Bewerber für ausgeschriebene Lehrerstellen unmittelbar vor Schuljahresbeginn abgesagt haben bzw. für einige wenige Stellen keine Bewerbungen eingegangen sind?, erklärte Dorgerloh. Insgesamt wird die Zahl der Lehrkräfte im Landesdienst im kommenden Schuljahr bei 15.790 liegen, das sind etwa 170 weniger als im Vorjahr. Von den 1.790 Lehrkräften, die Altersteilzeit vereinbart haben, befinden sich rund 935 in der Freistellungsphase. Somit stehen für den Unterricht etwa 14.855 Lehrkräfte zur Verfügung.
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