Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik verbessern: QuaMath-Programm in Sachsen-Anhalt beginnt

Im Schuljahr 2024/25 startet Sachsen-Anhalt mit insgesamt 36 Schulen und mehr als 140 Lehrkräften in das Programm „QuaMath – Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln“.

Das QuaMath-Programm hat das Ziel, die mathematische Bildung in Deutschland fachdidaktisch zu stärken, indem Schulen und deren Lehrkräfte bei der Weiterentwicklung ihres Mathematikunterrichts durch Fortbildungen, entsprechende Materialien und die Begleitung durch qualifizierte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren unterstützt werden.

Bildungsministerin Eva Feußner sagte anlässlich der Auftaktveranstaltung, die dazu gestern in Halle stattfand: „Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends und der PISA-Studie zeigen nachweislich einen Abwärtstrend im Erreichen der Mindest- und Regelstandards bei den Schülerinnen und Schülern des 4. und 9. Schuljahrgangs. Um diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken, setzen wir auf das Programm QuaMath, das darauf abzielt, die Qualität des Mathematikunterrichts nachhaltig zu verbessern. Es stellt Mathematiklehrkräften wertvolle Möglichkeiten zur Verfügung, um innovativen und qualitativ hochwertigen Unterricht zu entwickeln. Unser Ziel ist es, durch QuaMath eine langfristige und konkrete Verbesserung des Mathematikunterrichts zu erreichen und damit die Bildungsqualität unserer Schulen entscheidend zu stärken.“

In Sachsen-Anhalt wurden bisher zehn Multiplikatoren ausgebildet, die die 36 Schulen ab dem Schuljahr 2024/25 in fünf Netzwerken im Land betreuen und die Lehrkräfte fortbilden werden. In drei Schulnetzwerken der Primarstufe gibt es sowohl Grund- als auch Förderschulen und in den zwei Netzwerken im Bereich der weiterführenden Schulen Gymnasien, Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Sekundarschulen sowie Berufsschulen.

Durch didaktische Inputs sowie Anregungen und forschungsbasierte Materialien zum Ausprobieren erhalten Lehrkräfte Impulse für eine wirksame Unterrichtsgestaltung. Gemeinsam werden diese in der Fachschaft und Schulnetzwerken diskutiert und reflektiert.

Die QuaMath-Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wurden ab Herbst 2023 in einer einjährigen Basisqualifizierung so qualifiziert, dass sie sowohl eigenständig fachbezogene QuaMath-Fortbildungen für andere Lehrkräfte durchführen als auch Schulnetzwerke moderieren und Schulteams bei ihrer fachbezogenen Unterrichtsentwicklungsarbeit in Form von Tandems begleiten können.

Jeweils ein qualifiziertes Multiplizierenden-Tandem begleitet ein Schulnetzwerk, das sich aus mehreren Schulen zusammensetzt, über zwei Jahre durch fachdidaktischen Input, Anregungen zu Unterrichtserprobungen sowie angeleitete Reflexionsphasen. Im Fokus steht dabei der Transfer der Inhalte in das Mathematikkollegium der Schule, um somit alle Mathematiklehrkräfte zu erreichen und die Unterrichtsqualität weiterzuentwickeln. Nach den zwei Jahren stehenden die Multiplizierenden-Tandems für weitere zwei Jahre beratend zur Seite.

Es werden nicht nur einzelne Lehrkräfte fortgebildet, sondern ganze Fachschaften. Die Lehrkräfte erhalten Anregungen zu einer langfristigen Unterrichtsentwicklung. Die Qualifizierung der Lehrkräfte erfolgt in Präsenz- und Online-Veranstaltungen, durch die Zusammenarbeit mit anderen Schulen in einem Schulnetzwerk, durch das Bearbeiten von Aufgaben zu besonders relevanten fachdidaktischen Themen in der eigenen Fachschaft sowie durch lernförderliche Praxiserprobungen und angeleitete Reflexionen. Es werden didaktisch erprobte Materialien zur Verfügung gestellt.

Mit Beginn jedes darauffolgenden Schuljahres können weitere Schulen in das Programm einsteigen.

Hintergrund:

QuaMath ist ein deutschlandweites, von der Kultusministerkonferenz (KMK) gefördertes Programm, das gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) und dem aus 12 Hochschulen bestehenden Netzwerk des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM durchgeführt wird. Die Unterrichts- und Fortbildungskonzepte von QuaMath basieren auf aktuellen Erkenntnissen der fachbezogenen Forschung. Dabei sind Wissenschaft und Praxis eng verzahnt.

Das Programm wird für das Land Sachsen-Anhalt durch das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) und das Ministerium für Bildung inhaltlich und administrativ begleitet.

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