Pressemitteilung: 83/2025
Magdeburg, den 16.10.2025

IQB-Bildungstrend: Sachsen-Anhalt über bundesweiten Vergleichswerten und im oberen Mittelfeld – Handlungsbedarf bleibt aber bestehen

Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2024 liegen vor

Die heute veröffentlichten Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2024 geben einen umfassenden Überblick über den Stand der Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften. Sie ermöglichen einen Vergleich des Erreichens der bundesweit geltenden Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (MSA) bereits im vor dem angestrebten Abschluss liegenden Schuljahr und zeigen Entwicklungen über die Zeiträume 2012, 2018 und 2024 auf. Bei differenzierten Teilergebnissen zeigt sich insgesamt eine bundesweite Tendenz des Rückgangs der erreichten Kompetenzwerte, die auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Lehrkräftemangel und zunehmende Heterogenität in den Klassen zurückgeführt wird.

Stärken in den Naturwissenschaften

In den Naturwissenschaften – Biologie, Chemie und Physik – erzielt Sachsen-Anhalt über dem Durchschnitt liegende Ergebnisse:

Gleichzeitig zeigen die Trendanalysen: Auch in Sachsen-Anhalt haben sich die Kompetenzmittelwerte in allen naturwissenschaftlichen Fächern seit 2018 verringert. Zudem steigt – analog zu Deutschland gesamt – der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards nicht erreichen. Diese Entwicklung begann im Land bereits zwischen 2012 und 2018 und setzt sich nun fort.

Mittlere Ergebnisse in Mathematik

Im Fach Mathematik erreichen die Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt ein durchschnittliches Kompetenzniveau, das nicht signifikant vom bundesweiten Mittelwert abweicht. Der Mittelwert von 471 Punkten liegt auf dem Mindeststandard für den MSA. Positiv fällt auf, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt, die den Mindeststandard des Ersten Schulabschlusses (ESA) verfehlen, leicht unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse auch Herausforderungen:

Maßnahmen und Ausblick

Um den Negativtrends entgegenzuwirken, setzt Sachsen-Anhalt bereits auf eine Reihe von Programmen und Initiativen:

Darüber hinaus plant das Land, die Qualifizierung von Lehrkräften, die sprachliche und fachliche Förderung im Elementar- und Primarbereich sowie die fachspezifische Motivation der Schülerinnen und Schüler weiter auszubauen.

Bildungsminister Jan Riedel: „Ergebnisse sind Ansporn für gemeinsames Handeln“

Bildungsminister Jan Riedel erklärte anlässlich der Veröffentlichung:

„Die Ergebnisse zeigen deutlich: Sachsen-Anhalt kann in den Naturwissenschaften mithalten – insbesondere im Fachwissen unserer Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig sehen wir in den Kompetenztrends insgesamt Handlungsbedarf. Diese Entwicklungen sind kein Anlass für Resignation, sondern ein klarer Auftrag. Wir werden unsere Programme konsequent weiterentwickeln und alle Partner im Bildungsprozess einbeziehen – Schulen, Familien, außerschulische Träger und die Wissenschaft. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind in Sachsen-Anhalt die bestmöglichen Lernchancen erhält.“

Hintergrund:
Der IQB-Bildungstrend wird vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusministerkonferenz durchgeführt. Er überprüft, inwieweit die von der KMK festgelegten Bildungsstandards erreicht werden und wie sich Kompetenzen über die Zeit entwickeln.

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