Einladung Michael Maor ? ein jüdischer Halberstädter spricht mit Studierenden über seinen Lebensweg
Fachhochschule der Polizei - Pressemitteilung Nr.: 013/08 Fachhochschule der Polizei - Pressemitteilung Nr.: 013/08 Aschersleben, 19. November 2008 Einladung Michael Maor ¿ ein jüdischer Halberstädter spricht mit Studierenden über seinen Lebensweg Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer wird am Donnerstag, dem 20. November 2008, gemeinsam mit der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, an einem Gedenkakt zum 70. Jahrestag der Pogromnacht 1938 in Halberstadt teilnehmen. Neben dem Historiker Prof. Dr. Julius H. Schoeps sowie dem gebürtigen Halberstädter, Ankläger im Eichmann-Prozess und ehemaligen israelischen Generalstaatsanwalt, Gabriel Bach werden Zeitzeugen anwesend sein. Einer von ihnen ist Michael Maor. Im Vorfeld der Veranstaltung wird er Gast an der Fachhochschule Polizei sein und am Donnerstag, dem 20. November 2008, von 11:15 Uhr bis 12:45 Uhr, an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt Schmidtmannstraße 86, 06449 Aschersleben im Haus 14, Klubraum 3 im Rahmen des gesellschaftswissenschaftlichen Unterrichts mit Studierenden über seinen Lebensweg sprechen. Wer ist Michael Maor? Er wurde am 25. Februar 1933 in Halberstadt geboren. Seine Eltern hatten ein Geschäft und mussten fliehen, weil sie sowohl Juden als auch Kommunisten waren. Auf der Flucht über Spanien, Italien und das damalige Jugoslawien wurden seine Eltern erschossen. Michael Maor gelangte als Waisenkind nach Palästina. Als er volljährig wird geht er zur Armee und arbeitet später für den israelischen Geheimdienst Mossad. Mehrere Jahrzehnte bleibt geheim, dass er als Agent die wohl wichtigsten Akten für den Prozess gegen Adolf Eichmann besorgte, der als einer der Hauptverantwortlichen der Judenvernichtung in Israel zum Tode verurteilt wurde. 47 Jahre später wird Michael Maor vom israelischen Premierminister dafür ausgezeichnet. Was war der Eichmann Prozess? Der ehemalige SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann war als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Referats des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) zentral mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen. Der Ankläger im Frankfurter Auschwitz Prozess und Generalstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt Fritz Bauer erhielt 1957 die Information, dass Eichmann unter falschem Namen in Argentinien lebt. Bauer unterstützte die Israelis, was sich aber als schwierig gestaltete, da in der Nachkriegszeit noch zu viele ¿Altnazis¿ in der Justiz tätig waren. Da die Israelis Eichmann den Prozess machen wollen, ermöglichte Bauer dem Spezialagenten Michael Maor, wichtige Dokumente zu fotografieren, die dann im Prozess gegen Adolf Eichmann im Jahre 1961 vor dem Jerusalemer Bezirksgericht von Bedeutung waren. Das Urteil ¿ Tod durch den Strang - wurde am 1. Juni 1962 vollstreckt. Er ist der bislang einzige Mensch, der von der israelischen Justiz hingerichtet wurde. Zur Berichterstattung sind Sie herzlich eingeladen! Impressum: Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt Pressestelle Schmidtmannstr. 86 06449 Aschersleben Tel: (03473) 960-564 oder 154 Fax: (03473) 960-513 Mail: pressestelle@fhs.pol.lsa-net.de
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