(GenStA NMB) Jahresbilanz 2011 der Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt
Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad:?Die Geschäftszahlen bei den Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2011 erstmals seit 4 Jahren wieder angestiegen.Der Anstieg der Ermittlungsverfahren gibt indes keinen Anlass zur Sorge oder gar zu einer erhöhten Kriminalitätsfurcht. Denn mit insgesamt 236.254 Ermittlungsverfahren ist gegen-über dem Vorjahr nur ein ganz leichter Anstieg um 1,2 % zu verzeichnen gewesen. Die Gesamtzahl der Verfahrenseingänge liegt noch immer deutlich unter dem Niveau der Jahre 1992 bis 2009. Die Kriminalitätsbelastung je Einwohner ist - im Vergleich zu den Vorjahren - nahezu unverändert geblieben.Während bei den UJs-Verfahren (= gegen Unbekannt, weil kein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte) eine Zunahme von 3,3 % beobachtet werden konnte, haben die Js-Verfah-ren (= gegen von der Polizei ermittelte Tatverdächtige) geringfügig abgenommen (- 0,3 %).Aufgeschlüsselt nach einzelnen Jahren ergibt sich folgendes Bild (seit 2005):2005: 272.710 Js- und UJs-Verfahren = 11.042 Verfahren je 100.000 Einwohner2006: 261.917 Js- und UJs-Verfahren = 10.726 Verfahren je 100.000 Einwohner2007: 270.080 Js- und UJs-Verfahren = 11.195 Verfahren je 100.000 Einwohner2008: 262.616 Js- und UJs-Verfahren = 10.950 Verfahren je 100.000 Einwohner2009: 248.215 Js- und UJs-Verfahren = 10.525 Verfahren je 100.000 Einwohner2010: 233.376 Js- und UJs-Verfahren = 9.995 Verfahren je 100.000 Einwohner2011: 236.254 Js- und UJs-Verfahren = 10.190 Verfahren je 100.000 EinwohnerAls positiv zu bewerten ist die kurze Dauer, in der die Ermittlungsverfahren von den Staatsanwaltschaften des Landes zum Abschluss gebracht wurden.Knapp 2/3 aller 2011 anhängig gewesenen Verfahren wurden innerhalb eines Monats erledigt (64,9 %). Mit Ablauf des 1. Quartals konnten über 87 % aller eingegangenen Verfahren einer Erledigung zugeführt werden; nach 1/2 Jahr waren nur noch weniger als 5 % der Verfahren anhängig. Im Durchschnitt wurden die Verfahren - noch etwas zügiger als im Vorjahr - in 1,5 Monaten erledigt (= niedrigster Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, 1993). Hierfür gebührt den Staatsanwaltschaften des Landes und deren Mitarbeitern mein besonderer Dank.Sehr erfreulich ist insbesondere die rückläufige Entwicklung der Jugendkriminalität.Der Anteil jugendlicher und heranwachsender Beschuldigter an der Gesamtkriminalität betrug im Jahre 2011 erstmals unter 20 % (2010: 21,1 %; 2011: 19,8 %). Dies ist die geringste Quote seit Beginn der statistischen Erhebung (1993). Vor 8 Jahren lag der Anteil noch bei über 30 %.Die Eingangszahlen bei Straftaten Jugendlicher und Heranwachsender sind - anders als im Erwachsenenbereich - deutlich rückläufig (- 6,8 %). Bei Heranwachsenden (18- bis 20-jährige Beschuldigte) sind sie im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 % zurückgegangen; bei Straftaten Jugendlicher (14- bis 17-jährige Beschuldigte) war eine Abnahme um 4,8 % zu verzeichnen. Auch die Anzahl kriminell auffälliger Kinder ist im letzten Jahr um 6,4 % gesunken.?Klaus Tewes, Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft NaumburgDie schriftliche Langfassung der Jahresbilanz 2011 (15 Seiten) können Sie ab heuteper Mail unter presse.gensta@justiz.sachsen-anhalt.de als pdf- oder Worddatei anfordern.Für Rückfragen stehe ich außerdem gern zur Verfügung: OStA Klaus Tewes, Tel. 03445/281732
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