Raubkopien - Bundesweiter Erfahrungsaustausch für Staatsanwälte, Richter und Polizisten
Landeskriminalamt - Pressemitteilung Nr.: 002/04 Landeskriminalamt - Pressemitteilung Nr.: 011/04 Magdeburg, den 12. Oktober 2004 Raubkopien - Bundesweiter Erfahrungsaustausch für Staatsanwälte, Richter und Polizisten Raubkopierer verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe. In Deutschland wurden im letzten Jahr rund 54 Millionen Datenträger zum Kopieren von Computer- und Videospielen verwendet. Das bedeutet: Jede Stunde werden etwa 6.500 illegale Kopien hergestellt und verkauft. Für die Polizei ist die strafrechtliche Relevanz dieser Urheberrechtsverletzungen allerdings nur sehr schwer einzuordnen. denn sie werden mit einer ernormen und zum Teil unbekannten Produktvielfalt konfrontiert. Daher haben sich am 12. Oktober 2004 über 150 Polizeibeamte, Staatsanwälte und Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet zum Erfahrungsaustausch an der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben getroffen. Der Kongress Urheberrecht und Raubkopien wurde vom Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der FHS der Polizei Sachsen-Anhalt und dem Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) organisiert. Deutsche geben bis zu 300 Millionen Euro für Raubkopien aus In seinem informativen Einführungsreferat hat der VUD-Geschäftsführer Ronald Schäfer den wachsenden Markt der Unterhaltungssoftware und die gesellschaftliche Bedeutung der Computer- und Videospiele skizziert, deren Wachstum von den Raubkopierern stark gebremst wird. Jedes Jahr werden 250 bis 300 Millionen Euro für Raubkopien ausgegeben, erklärt Schäfer, diese werden direkt den Herstellern weggenommen. Im Zentrum der Tagung standen die Erläuterungen der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU), deren Referenten die gesetzlichen Grundlagen, die Typologie der Täter und deren Vorgehen erläutert haben. Die Täter sind äußerst erfindungsreich, erläuterte der Geschäftsführer der GVU Jochen Tielke, sie arbeiten unter größter Geheimhaltung und scheuen selbst vor Nötigung nicht zurück, um beispielsweise Computerspiele schon vor dem ersten Verkaufstag zu beschaffen und illegal über die Internettauschbörsen zu verkaufen. Raubkopierer wissen, was sie tun Ursache für viele Urheberverletzungen ist das mangelnde Unrechtsbewusstsein. Der Gebrauch von illegalen Kopien ist für viele selbstverständlich. Laut der Studie "Digitale Mentalität" der privaten Universität Witten/Herdecke wissen 98 Prozent der Befragten, dass Software kein freies Gut ist. Das hält zwei Drittel der befragten PC-Nutzer allerdings nicht von der Nutzung von Raubkopien ab. Und sogar 78 Prozent sind gegen eine Bestrafung, wenn die Raubkopien privat eingesetzt werden. Nur gegen die gewerbliche Nutzung der illegalen Kopien in Firmen spricht sich eine klare Mehrheit von 85 % der Befragten aus. Den Schaden dieser Einstellung trägt die ganze Gesellschaft: Raubkopierer vernichten wertvolle Arbeitsplätze und bringen den Staat um Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Fazit Nach der Veranstaltung stellte der Direktor des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt, Frank Hüttemann, fest: Die hohe Teilnehmerzahl aus dem Bundesgebiet und das während der Veranstaltung gezeigte große Interesse bestätigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen gemeinsam alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und so den Raubkopierern keine Chance lassen. Zum VUD e.V.: Der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) ist als Industrieverband die deutsche Interessenvertretung der Hersteller und Anbieter von Unterhaltungssoftware und seit 1998 Mitglied der GVU. Die Aufgaben des VUD sind Förderung und Etablierung des gesellschaftlich-kulturellen Ansehens und der politisch-wirtschaftlichen Bedeutung der Industrie für interaktive Unterhaltungssoftware. Der VUD ist u.a. ideeller Träger der GC-Games Convention. Informationen zum VUD finden Sie unter der www.vud.de. Pressekontakt: Manfred Schiefer, Telefon 05251-77 19 50, E-Mail: m.schiefer@vud.de Zur GVU e.V.: Das Team von juristischen, kriminalistischen und technischen Experten der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) trägt im Netzwerk der internationalen Antipiraterie-Organisationen dazu bei, geistiges Eigentum zu schützen, die Verbreitung von Raubkopien einzudämmen und den durch sie entstehenden wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. Weitere Informationen finden Sie unter www.gvu.de . Pressekontakt: Diane Gross, Telefon 040-61 17 92 0 / 24, E-Mail: diane.gross@gvu Impressum: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Pressestelle Lübecker Straße 53-63 39124 Magdeburg Tel: (0391) 250-2020 Fax: (0391) 250-2003 Mail: Pressestelle@lka.pol.lsa-net.de
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