LKA stellt Bericht zur Jugendkriminaliät 2005 vor: Leichter Rückgang der Jugendkriminalität -Trotzdem weiter Aufmerksamkeit geboten !
Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 015/06 Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 015/06 Magdeburg, den 20. September 2006 LKA stellt Bericht zur Jugendkriminaliät 2005 vor: Leichter Rückgang der Jugendkriminalität -Trotzdem weiter Aufmerksamkeit geboten ! LKA-Direktor Frank Hüttemann hat heute in Magdeburg den Bericht zur Jugendkriminalität 2005 im Land Sachsen-Anhalt vorgestellt. ¿Erfreulich ist¿, so Hüttemann, ¿dass ein Rückgang sowohl bei der Anzahl der Jungtatverdächtigen als auch bei den Straftaten, an denen sie beteiligt waren, zum Vorjahr zu verzeichnen ist¿. Allerdings gebe es keinen Grund zur Entwarnung, da der Anteil der Jungtatverdächtigen an allen ermittelten Tatverdächtigen bei 29,4 % liegt und damit so Hüttemann weiter, ¿nahezu jeder dritte Tatverdächtige unter 21 Jahre alt ist¿. Noch gravierender stellt sich die Lage bei der Betrachtung der ¿Politisch Motivierten Kriminalität¿ dar: hier sind 57 Prozent aller Tatverdächtigen unter 21 Jahren alt, d. h. gut jeder Zweite!! Von den 464.418 im Jahr 2005 in Sachsen-Anhalt lebenden Personen unter 21 Jahren traten in Sachsen-Anhalt 25.609 als Jungtatverdächtige in Erscheinung; 19.750 davon männlich und 5.859 weiblich. Dies waren 2.714 Jungtatverdächtige weniger als im Jahr 2004 (28.323). Den Schwerpunkt der 40.690 im Jahr 2005 aufgeklärten Straftaten, an denen Jungtatverdächtige beteiligt waren, (2004: 44.774) bilden Diebstahlshandlungen, Sachbeschädigungen sowie Körperverletzungen. In diesem Zusammenhang ist noch hervorzuheben, dass ein Drittel dieser Straftaten von Tätergruppen begangen wurden, wobei hier der Schwerpunkt bei Raubstraftaten, Sachbeschädigungen, Straftaten der Gewalt- und Straßenkriminalität und bei Diebstahlshandlungen lag. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der Anteil von Mehrfachtätern (mehr als zwei Delikte im Jahr) unter den Jungtatverdächtigen 30,6% beträgt. ¿Besorgniserregend ist aber¿, so Hüttemann, ¿dass die Intensivtäter (mehr als 9 Delikte im Jahr) unter den Jungtatverdächtigen nur 2,8% stellen, aber an mehr als einem Viertel aller Straftaten im Jugendbereich beteiligt sind und damit weiterhin einen Schwerpunkt in der polizeilichen Jugendsachbearbeitung bilden¿. Im Zusammenhang mit den in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten 3.221 Fällen zum Tatort ¿Schule¿, konnten 1.509 Fälle aufgeklärt werden. Den größten Anteil stellen auch hier die Delikte Diebstahl (42%), Sachbeschädigung (20,3%) und Körperverletzung (15,4%). Bei den Gewalttaten am Tatort ¿Schule¿ handelt es sich hauptsächlich um Delikte der vorsätzlich leichten Körperverletzung gefolgt von Sachbeschädigung und der gefährlichen/schweren Körperverletzung. Auch wenn gegenüber dem Jahr 2004 mit 7.059 erfassten Fällen ein Rückgang im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität auf 6.918 Fälle vorliegt, sind bei einem Bevölkerungsanteil von 4,1 % die Heranwachsenden mit 28,2 % der Tatverdächtigen in der Rauschgiftkriminalität besonders stark vertreten. ¿Nachdenklich stimmt, dass von den neun im Jahr 2005 in Sachsen-Anhalt erfassten Rauschgifttoten drei weibliche Personen unter 21 Jahren waren¿, so LKA-Chef Hüttemann. Bezüglich der Jugendgefährdung ist festzustellen, dass sich der prozentuale Anteil der unter 18-jährigen Opfer im Jahr 2005 verminderte und sich der Anteil dieser Altersgruppe an der Wohnbevölkerung weiter verringerte. Trotzdem wurden Minderjährige im Verhältnis ihrer Altersgruppe zur Gesamtbevölkerung häufiger Opfer von Straftaten. Für das weitere Zurückdrängen der Jugendkriminalität und ¿gefährdung sind alle gesellschaftlichen Kräfte, insbesondere auf regionaler und kommunaler Ebene gefordert. ¿Dabei kann die Polizei nicht zuletzt auch aufgrund immer knapper werdender personeller und finanzieller Ressourcen nur einen Teil dieses komplexen Systems darstellen¿, so Hüttemann, der in diesem Zusammenhang insbesondere an die Verantwortung von Elternhaus und Schule erinnerte. In Zukunft wird die Polizei ihren Präventionsauftrag darin sehen, die originär zuständigen Verantwortlichen zu informieren, zu motivieren und zu unterstützen. Dazu gehöre die Zusammenarbeit mit Lehrern, Eltern, Sozialarbeitern und Betreuern in Form von Multiplikatorenschulungen und die Unterstützung von präventiven Netzwerken. ¿Dabei müssen die Schwerpunkte auf die Gewaltprävention, sowie zur Verminderung von Sachbeschädigungs- und Diebstahlsdelikten sowie der Rauschgiftkriminalität ausgerichtet werden¿, so Hüttemann abschließend. Impressum: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Pressestelle Postfach 180 165 39028 Magdeburg Tel: (0391) 250-2020 Fax: (0391) 250-19-2020 Mail: pressestelle@lka.pol.lsa-net.de
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