Pressemitteilung: 007/2023
Magdeburg, den 04.08.2023

Polizeimeldung - Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Magdeburg und des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt; Pfändung von Kryptowerten

Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt (LKA) führt seit Jahren eine Vielzahl von Ermittlungsver-fahren im Zusammenhang mit betrügerischen Tradingplattformen. Landes- und bundesweit verlie-ren Internetnutzer auf der Suche nach Geldanlagen bis zu Millionenbeträgen.

Bei den Ermittlungen ist es der Staatsanwaltschaft Magdeburg und dem LKA nun gelungen, einen Betrag von etwa 660.000,- € in Kryptowerten durch eine Pfändung bei einem der weltweit größten Kryptodienstleister zu sichern. Spezialisten des LKA konnten einen verdächtigen Account mittels Analysesoftware identifizieren. Ein Teil des Geldflusses eines aus Sachsen-Anhalt stammenden Opfers konnte nachvollzogen werden. Da das Konto zum Analysezeitpunkt noch ein Guthaben hatte, konnte die zuständige Staatsanwaltschaft Magdeburg einen angeordneten Vermögensarrest umsetzen. Zu diesem Ac-count flossen weitere verdächtige Zahlungen, die Ermittlungen dauern an. Gemessen an der Komplexität dieser Geldtransaktionen, wie Wechsel von Euro in Kryptowerte und der internationalen Tatbegehung, sind diese Ermittlungen aufwendig und vor allem langwierig. In diesem Zusammenhang weisen die Staatsanwaltschaft Magdeburg und das Landeskriminalamt darauf hin, dass Geldanlagen im Internet stets kritisch hinterfragt werden sollten. Das Internet ist in dem Fall nicht nur eine Tatgelegenheit, dort finden sich auch immer zeitnah Warnhinweise zu allen gängigen Betrugsformen. Beim geringsten Zweifel an der Seriosität der Anlage oder des Plattform-betreibers sollte die Anlage von Geld dringend unterlassen werden. Anleger müssen sich immer diese Fragen stellen: Kenne ich die Gesellschaft oder die kommunizie-rende Person wirklich und könnte ich sie im Ernstfall tatsächlich erreichen oder kann ich sie wirk-sam verklagen? Die Formen des Anlagebetruges unterliegen einem ständigen Wandel. Derzeit gehen die Täter in fast allen sozialen Netzwerken auf Opfersuche, sie knüpfen Freundschaftskontakte und präsentie-ren ihren luxuriösen Lebensstil. Dazu stellen sie natürlich dar, wie sie diesen mit Geldanlagen, z. B. in Kryptowerten, erreicht haben. Der Lebensstil mag stimmen, nur ist es nicht die Anlage, son-dern der „Diebstahl“ von Kryptowerten, der ihnen den Luxus verschafft hat. Das sollten Sie wissen, wenn Sie Online-Trading nutzen: • Ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten immer misstrauisch machen. • Informieren Sie sich über die Trading-Plattformen, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen. • Geben Sie keine sensiblen Daten preis – wie beispielsweise Zugangsdaten zum Online-Banking oder zum Depot.

Entwicklung der Fallzahlen für den Phänomenbereich Cyber Investment Fraud

2018   2019   2020   2021   2022

24       72       135     235      264

Entwicklung der Schadenssummen im Phänomenbereich Cyber Investment Fraud

2018            2019            2020               2021               2022

585.565 €    668.728 €    4.647.364 €    6.052.423 €     13.030.409 €

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