Fördermittel für Trafohaus Granschütz
Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 106/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 106/06 Halle (Saale), den 21. Juli 2006 Fördermittel für Trafohaus Granschütz Das Landesverwaltungsamt hat der Gemeinde Granschütz, Landkreis Weißenfels, einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 7.400 Euro zur Schaffung und Entwicklung von Nist-, Brut- und Zufluchtstätten durch den Umbau des Transformatorenturmes zur Artenschutzstation gewährt. Als Standortvorteil für den Artenschutz im Trafohaus erweist sich die günstige Lage am Ortsrand und somit die unmittelbare Nähe zur offenen Feldflur. Mit diesem Vorhaben sollen Nist- und Brutstätten für an Gebäuden lebende, zumeist geschützte, Arten geschaffen werden. In der Gemeinde Granschütz sollen mit dem Umbau des Trafohauses Möglichkeiten zur Ansiedlung von z.B. Schleiereule, Mehlschwalbe, Hausrotschwanz, Mauersegler und für verschiedene Fledermausarten geschaffen werden. Das hat für die Erhaltung der Arten große Bedeutung, weil Ruhe- und Brutplätze durch Sanierung oder Abriss von alten Gebäuden immer seltener werden. Die Maßnahme wird mit 80 % der förderfähigen Kosten als so genannte Anteilsfinanzierung gefördert. Hintergrund: Warum wird die Sanierung von Trafohäusern gefördert? Unsere Kulturlandschaft haben Generationen geschaffen, die in ständiger Auseinandersetzung mit der Natur die natürlichen Ressourcen zu nutzen verstanden. Seit etwa einem Jahrhundert ist mit der Tendenz intensiver Nutzung möglichst aller Lebensräume eine Strukturverarmung eingetreten, die zum Rückgang vieler Arten geführt hat. In den letzten Jahren schreitet dieser Prozess sogar noch beschleunigt fort. Der zur Verfügung stehende Lebensraum wird für wild lebende Tiere und Pflanzen immer enger. Viele Insekten-, Vögel-, und Säugetierarten der Siedlungen waren ursprünglich Fels- und Höhlenbewohner und fanden in Scheunen und Dachböden ihnen zusagende Brut- und Nahrungsräume. Trotz der fortschreitenden Strukturverarmung blieben diese Tiere. Viele Strukturen in der unmittelbaren Umgebung der Siedlungen wie Feldgehölze, Streuobstwiesen und Grünländereien beherbergen gegenwärtig ihre letzten Lebensräume. Unter den Säugetieren sind es neben einigen Spitzmausarten, Beutegreifern wie Steinmarder, Mauswiesel und Hermelin oder Schläfern (Siebenschläfer) insbesondere Fledermäuse, die auf Dachböden, Holzverschalungen, kühle Sandsteinkeller oder Fensterläden angewiesen sind. Kulturfolge in diesem Sinne gibt es auch unter den Vogelarten, wobei die Nachtgreifvögel, also Käuze und Eulen, eine besondere Bindung mit unseren Bauwerken eingegangen sind. Auch die Trafo-Häuser gehören mittlerweile zum attraktiven Strukturangebot in den Dörfern. Besonders Schleiereulen, hausbewohnende Fledermausarten, Gartenrotschwanz, Mehlschwalbe, Haus- und Feldsperling oder der seltene Steinkauz haben diese Bauwerke als Brutplätze, Sommerquartiere oder Versteckmöglichkeiten seit Jahrzehnten angenommen. Abriss droht, wenn sie durch die Errichtung effizienter und kleiner Trafostationen funktionslos werden. Eine Möglichkeit, den Unterschlupf gefährdeter Tierarten zu retten, ist deshalb die Erhaltung der Trafohäuser. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Straße 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de
Impressum
LandesverwaltungsamtPressestelleErnst-Kamieth-Straße 206112 Halle (Saale)Tel: +49 345 514 1244Fax: +49 345 514 1477Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de