"Michael Gartenschläger - Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland"
Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 121/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 121/06 Halle (Saale), den 23. August 2006 "Michael Gartenschläger - Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland" Eröffnung im Rathaus in Langenhagen am 4. September 2006 um 19.00 Uhr Vor wenigen Tagen jährte sich zum 45. Mal der Tag des Mauerbaus am 13. August 1961 in Berlin. Insbesondere DDR-Bürger und West-Berliner waren von der plötzlichen und gewaltsamen Abschirmung der geteilten Stadt entsetzt. Viele Berliner gingen in den ersten Tagen an die innerstädtische Grenze und protestierten gegen die bewaffneten Angehörigen der ¿Betriebskampfgruppen¿, winkten ihren Freunden und Verwandten über die sich auftürmenden Grenzbefestigungsanlagen und fühlten sich ohnmächtig. Eine Gruppe von fünf Strausberger Jugendlichen war ebenfalls entsetzt. Sie hatten bis zum Vorabend noch die offene Grenze in der Stadt genutzt, um im Westteil ins Kino zu gehen und Rock-Musik zu hören. Zu ihnen gehörte der 17-jährige Kfz-Schlosserlehrling Michael Gartenschläger. Aus Protest gegen den Mauerbau malten sie heimlich Parolen wie ¿Macht das Tor auf¿, ¿Freiheit¿, ¿SED-Nee!¿ an Häuserwände in Strausberg, dem Sitz des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR. Da ein großer Aufstand, auf den die fünf Jungs gehofft hatten, ausblieb, zündeten sie eine freistehende Scheune in der Umgebung an. Wenige Tage später wurden die fünf verhaftet und in einem von der Staatssicherheit inszenierten Schauprozess in einer Strausberger Turnhalle zu hohen Haftstrafen verurteilt: lebenslange Haft für Michael Gartenschläger und Gerd Resag. Michael Gartenschläger reifte politisch während seiner zehnjährigen Haftzeit und nach seinem Freikauf durch die Bundesregierung half er 30 Personen zur Flucht aus der DDR. Im März 1976 demontierte er erstmals eine der Splitterminen (SM-70) an der innerdeutschen Grenze ¿ Selbstschussanlagen ¿ und am 30. April 1976 tötete ihn ein Scharfschützenkommando des Ministeriums für Staatssicherheit an jener Stelle bei Büchen. Die Ausstellung ¿Michael Gartenschläger ¿ Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland¿ wurde von der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn erarbeitet mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Bördesparkasse. Die Ausstellung wird am 4. September 2006 um 19.00 Uhr im Rathaus am Marktplatz 1 in Langenhagen durch die Bürgermeisterin Langenhagens, Dr. Susanne Schott-Lemmer und den Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, Dr. Joachim Scherrieble eröffnet. Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen. Weitere Informationen dazu: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Telefon 039406 / 9209-0 FAX 039406 / 9209-9 E-Mail: gedenkstaette@marienborn.de Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de
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