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Halle (Saale), den 12.01.2009

Mitteldeutscher Energietag 2008 in Halle

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 117/08 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 117/08 Halle (Saale), den 18. November 2008 Mitteldeutscher Energietag 2008 in Halle 8 0 Prozent der deutschen Photovoltaik-Produktion kommt aus Mitteldeutschland ¿ Tendenz weiter steigend Eine erste Bilanz des seit heute Mittag laufenden Mitteldeutschen Energietages lautet: 16 Prozent aller weltweit produzierten Solarzellen und 80 Prozent der deutschen Solarzellen werden in Mitteldeutschland hergestellt, 65 Prozent der Solarproduktionsfirmen in Deutschland haben ihren Standort in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ist demnach die derzeit vielbeschriebene und ¿ diskutierte Energiekrise tatsächlich eine Krise, oder sind die gestiegenen Energiepreise nicht sogar die Chance für den Industriestandort Mitteldeutschland, seine Spitzenreiterposition bei der Entwicklung von Technologien zur Erzeugung erneuerbarer Energien weiter auszubauen? Und,  welche Konsequenzen und Handlungsbedarfe ergeben sich daraus? Stellt der Braunkohleabbau in Mitteldeutschland angesichts der propagierten Rohstoffknappheit bei Erdöl und Erdgas eine weitere Alternative hinsichtlich der Gewährleistung der Energie- und Rohstoffsicherheit dar? Wird die derzeit noch Preis beherrschende Rolle der Lohnkosten zukünftig durch die Bedeutung wettbewerbsfähiger Energiestückkosten ersetzt? Diese Fragen stellen nur einen kleinen Ausschnitt der Themenaspekte dar, die auf dem heutigen Mitteldeutschen Energietag diskutiert werden.  Dazu hatte das Regionalforum Mitteldeutschland namhafte Vertreter aus der Wirtschaft, wie Manfred Aumann, Geschäftsführer der Dow Olefinverbund und Wolfgang Neldner von Vattenfall TransmissionGmbH; Vertreter aus der Wissenschaft, wie Prof. Kaltschmitt vom Deutschen BiomassenForschungsZentrum, und aus der Politik ¿ wie Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Dr. Rainer Haseloff, Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt und Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, eingeladen, um über die brennenden Fragen energiewirtschaftlicher Themen zu diskutieren. Schwerpunkte waren dabei erneuerbare Energien, Energie-, Netz ¿ und Rohstoffsicherheit und wettbewerbsfähige Energiestückkosten. Eines wurde deutlich herausgearbeitet: Mitteldeutschland ist die Region der Braunkohle und der erneuerbaren Energien. Unter den allein in Sachsen-Anhalt eingesetzten Energieträgern haben die erneuerbaren Energien einen Anteil von 17,6%. Mit 85,4% stammt der Großteil des regenerativ erzeugten Stroms aus Windkraft. 8,5% werden aus Biomasse, 2% aus Biogas, 2,4% aus Laufwasserkraftwerken und 0,2% aus Photovoltaikanlagen erzeugt. Deponie- und Klärgas liefern einen Anteil von 1,3%. Auf dem Gebiet der Herstellung biogener Treibstoffe hat Sachsen-Anhalt in Deutschland eine führende Position eingenommen: 70 % der deutschen Biomethanolproduktionskapazität und 50 % der deutschen Biodieselproduktionskapazität befinden sich in Sachsen-Anhalt. Neben den erneuerbaren Energien, die ¿ zugegeben aufgrund der aktuellen Entwicklungen und Diskussionen um Klimawandel und Rohstoffsicherheit ¿ immer mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung getreten sind,  stehen in Mitteldeutschland mit großen Braunkohlevorkommen auch die klassischen Energieformen zur Verfügung. Für die kommenden 40 Jahre besteht für die Förderung von Braunkohle in Mitteldeutschland weitgehend Planungssicherheit. In der Region wurden 2007 insgesamt 18,6 Millionen Tonnen Rohkohle gefördert. Aber nicht nur als Energielieferant und Energieproduzent ist Mitteldeutschland ein wichtiger Standort. Auch als Anlagenhersteller zur Energieerzeugung und Innovationsentwickler ist die Region führend. So entwickeln, planen, produzieren oder errichten allein in Sachsen rund 380 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. 4.700 Beschäftigte in dieser Branche erwirtschafteten allein im Jahre 2007 einen Umsatz von mehr als 1,3 Mrd. Euro ¿ mit deutlich steigender Tendenz. Die Photovoltaik (PV) ist dabei eine der wichtigsten Zukunftsbranchen. Hier sind die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen mit dem "Solarvalley Mitteldeutschland" zurzeit weltweit wohl das bedeutendste Cluster der PV-Industrie. In Thüringen beispielsweise arbeiten derzeit rund 2.500 Beschäftigte in 47 Betrieben der Photovoltaikbranche, eine 500%ige Steigerung gegenüber dem Jahr 2000. Dabei erwirtschaften die Thüringer allein in diesem Bereich 790 Mio. Euro Umsatz, mit einem Investitionsvolumen von 300 Mio. Euro und das bei einem Fördermittelanteil von gerade einmal 40 Mio. Euro. Die Exportquote liegt bei 38%. Um den erreichten Stand zu halten und schrittweise weiter auszubauen, ist es wichtig, Synergieeffekte zu nutzen, Netzwerke zu erweitern und Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an einen Tisch zu bringen. Dazu ist der Mitteldeutsche Energietag ein wichtiger Schritt. Energie war, ist und wird auch zukünftig der Motor für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Region Mitteldeutschland sein. Regionalforum Mitteldeutschland Das Regionalforum Mitteldeutschland versteht sich als Ideengeber und Initiator. Ziel des Forums ist die Erarbeitung konkreter Entwicklungsstrategien, die Förderung zur Umsetzung wichtiger Projekte im mitteldeutschen Raum. Das Forum besteht seit dem 4. Juli 1997, nachdem bereits am 27. August 1993 Sachsen und Sachsen-Anhalt einen Staatsvertrag über die Zusammenarbeit bei Raumordnung und Landesplanung im Raum Halle-Leipzig unterzeichnet hatten. Das Regionalforum Mitteldeutschland umfasst die ehemaligen Regierungsbezirke Halle und Dessau, den Regierungsbezirk Leipzig,  sowie das Altenburger Land. Ziel des Forums ist dabei die Identifizierung gesamträumlicher Chancen und Risiken und die Vertretung eines mitteldeutschen Interesses gegenüber Dritten (Länder, Bund, EU), sowie die Initiierung und Beförderung gesamträumlich wichtige Projekte in je eigene Trägerschaft zu überführen Die Basis des Mitteldeutschen Regionalforums sind die in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen etablierten regionalpolitischen Strukturen: Regionalforen Leipzig Westsachsen, Halle, Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg sowie die Regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen. Diese Struktureinheiten delegieren gleichgewichtig ca. 30 Vertreter plus Repräsentanten des ostthüringischen Raumes in den Lenkungsausschuss. Ein Sprecherrat des Lenkungsausschusses mit je 3 Vertretern der subregionalen Foren fungiert als ständiges exekutives Gremium. Der Sprecherrat wählt aus seiner Mitte nach Maßgabe der Rotation einen Sprecher, der zugleich den Vorsitz im Lenkungsausschuss führt. Wichtige Etappen  April 1992       1. Sitzung der Lenkungsgruppe zur Regionalentwicklung   Halle-Leipzig-Dessau  August 1993    Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen den                                         Ländern Sachsen-Anhalt und  Freistaat  Sachsen über die                       Zusammenarbeit bei der Raumordnung und Landes-                                       planung im Raum Halle-Leipzig März 1994        Konstituierende Sitzung der Raumordnungskommission Juni 1995         1. und 2. Entwicklungskonferenz für den Raum Halle-September1996                      Leipzig Juli 1997          Konstituierende Sitzung des Regionalforums                                         Mitteldeutschland in Leipzig Juli 1999          1. und 2. Mitteldeutsche Zukunftskonferenz                                Oktober 2001 April 2000        Gründungsinitiative zum Regionenmarketing                                         Mitteldeutschland   August 2002     Auftaktveranstaltung zur Initiative Mitteldeutschland der                                Ministerpräsidenten    November 2005 Kooperationskonferenz des Regionenmarketing in Jena März 2006        Präsentation der neuen Strategie der Wirtschaftsinitiative                für Mitteldeutschland November 2006 Ergebniskonferenz Mitteldeutsche Seenlandschaft Vorsitz im Regionalforum 04.07.1997- 01.07.1999   Herr Steinbach 01.07.1999- 25.04.2002   Herr Kolbitz 25.04.2002- 23.05.2003   Herr Dr. Göttner 23.05.2003- 22.07.2004   Herr Prof. Dr. Heimann 22.07.2004- 24.11.2006   Herr Steinbach seit  24.11.2006                Herr Leimbach Themen/Projekte - Regionale Innovationsstrategie (RIS) - Bio-Regio  - Telematiknetzwerk - Mitteldeutsches Verkehrsforum - Regionenmarketing Mitteldeutschland/ Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland                                                  - Bürokratieabbau - Verfügbarkeit von Fachkräften - Mitteldeutsche Seenlandschaft - Erneuerbare Energien/ Logistik (derzeit aktueller Arbeitsschwerpunkt im Forum)                                 Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1246 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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