Pressemitteilung: 14/2023
Halle (Saale), den 01.03.2023

Meilenstein beim Einsatz des Grünen Wasserstoffs - Landesverwaltungsamt erlässt Genehmigungsbescheid für Elektrolyseur des Energiepark Bad Lauchstädt

Das Landesverwaltungsamt hat heute mit einem entsprechenden Bescheid die Errichtung und Inbetriebnahme eines Elektrolyseurs in Bad Lauchstädt genehmigt, welcher Teil des Energieparks Bad Lauchstädt ist und damit eines der wichtigsten Vorhaben Deutschlands im Bereich der Erzeugung von grünem Wasserstoff freigegeben.

Um die Schwankungen erneuerbarer Energien auszugleichen, benötigt Deutschland dringend grünen Wasserstoff. Wasserstoff entsteht aus der Spaltung von Wasser in seine Grundbestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Die Spaltung findet in einem sogenannten Elektrolyseur statt. Für den Spaltungsprozess wird erneuerbare Energietechnik, also Windkraft oder Sonnenergie, eingesetzt. Das Ergebnis wird als „grüner Wasserstoff“ bezeichnet.

Sein großer Vorteil: Im grünen Wasserstoff kann Energie gespeichert werden. Auf diese Weise können die Erzeugung und der Verbrauch der grünen Energie zeitlich und örtlich entkoppelt werden. Die Rückgewinnung der Energie erfolgt bei Bedarf über Brennstoffzellenkraftwerke.

„Grüner Wasserstoff hat viele Vorteile. Wichtige Anwendungsbereiche sind die Stromerzeugung, Herstellung von Düngemitteln und die grüne Stahlerzeugung. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten stehen auch in der chemischen Industrie sowie im Transportwesen als Treibstoff zur Verfügung. In der Gebäudetechnik kann mithilfe von Brennstoffzellenheizungen gleichzeitig Strom und Wärme hergestellt werden.“, erklärt der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye. 

Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt ist für die Genehmigung des Elektrolyseurs zuständig. Dabei handelt es sich ein komplexes Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz, welches neben der Prüfung der Aspekte des Umweltschutzes zugleich die Erteilung einer Baugenehmigung einschließt.

Im Rahmen des Energieparks Bad Lauchstädt wird ein Windpark mit 8 Windenergieanlagen mit dem Elektrolyseur gekoppelt und schließlich der produzierte Wasserstaff über eine umgestellte Erdgastransportleitung zum industriellen Verbraucher transportiert. Die Gesamtleistung der Wasserstoff-Elektrolyseanlage beträgt maximal 30 MW, mit dieser Leistung werden ca. 6.000 N/h Wasserstoff hergestellt.

„Neben der Größe des Projekts ist auch der Forschungsaspekt hervorzuheben. Der Energiepark Bad Lauchstädt bildet die gesamte Wertschöpfungskette im industriellen Maßstab ab, von der Erzeugung von Grünem Strom, über die Umwandlung in Grünen Wasserstoff, bis hin zum Transport und der schlussendlichen Nutzung. Diese gesamte Prozesskette wird wissenschaftlich begleitet.“, so Pleye weiter.

 

Sachsen-Anhalt steht auf den grünen Stoff

Das Immissionsschutz-Referat des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt ist für die Genehmigung der wesentlichen Bestandteile von Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff zuständig. Dabei handelt es sich um komplexe Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz, welches zugleich die Erteilung einer Baugenehmigung einschließt.

In den Jahren 2021 und 2022 konnten zahleiche dieser Projekte entscheidend vorangetrieben werden. Es wurden im Jahr 2021 Genehmigungsverfahren für zwei Wasserstoffgroßprojekte betrieben. Die Bio-Masse-Hof Zerbst GmbH führt zwei Genehmigungsverfahren für zwei Elektrolyseure mit insgesamt 2.000 Nm³/h. Dieses Projekt umfasst einen Windpark mit 7 Windkraftanlagen, die eine Gesamtleistung in Höhe von ca. 43 Megawatt erbringen.

Sachsen-Anhalt soll durch derartige Projekte zur Modellregion für grünen Wasserstoff ausgebaut werden. Am 02. November 2021 fand aus diesem Grund der erste Wasserstoffkongress in Leuna statt, um die vielfältigen Aktivitäten, auch über die Landesgrenzen hinweg, vorzustellen. Die Voraussetzungen in unserem Bundesland sind einzigartig. Der sogenannte „Stoffverbund“ stellt eine enge Kooperation zwischen den Chemiestandorten Bitterfeld-Wolfen, Leuna, Schkopau, Zeitz und Piesteritz dar. Im Stoffverbund vorhandene Infrastruktur kann daher auch zum Transport des grünen Wasserstoffs verwendet werden. Salzkavernen als Lagermöglichkeiten stehen ebenfalls in Sachsen-Anhalt zur Verfügung.

Perspektivisch soll durch den Einsatz von grünem Wasserstoff ein Teil des heutigen Bedarfs von fossiler Energie (Erdöl, Erdgas und Kohle) ersetzt werden. Damit leistet das Land Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland und zur Bekämpfung des Klimawandels.

 

 

Ingenieurs-Team wird erweitert

Die stetig steigenden Ansiedlungsverfahren (im letzten Jahr wurden 47 Genehmigungsverfahren eingeleitet bzw. 52 abgeschlossen und damit ein Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro generiert) erfordern entsprechendes Fachpersonal. Dafür soll das Ingenieursteam erweitert werden.

Dafür bietet das Landesverwaltungsamt neben den herkömmlichen Wegen, sich zu bewerben, auch die Möglichkeit mit Kolleginnen und Kollegen zu chatten, die bereits Teil des Teams sind und aus erster Hand über das Arbeitsfeld und die Aufgaben Auskunft geben können.

Dafür können sich Interessenten am 8. März zwischen 16.00 und 17.30 Uhr über diesen Link einwählen.

Hier klicken, um an der Besprechung teilzunehmen

 

Ein zweiter Online-Chat findet am 9. März ebenfalls zwischen 16.00 und 17.30 Uhr statt.

Hier klicken, um an der Besprechung teilzunehmen

 

Darüber hinaus stehen die Kollegen auch telefonisch für Auskünfte zur Verfügung:

Frau Dr. Blechschmidt-Zeng - 0345 514-2136

Herr Zorn - 0345 514-2500

Herr Hesse - 0345 514-2410

Herr Kruse - 0345 514-2862

Herr Dietrich - 0345 514-2650

 

Die konkreten Stellenausschreibungen finden Interessierte unter:

Stellenausschreibung (sachsen-anhalt.de)

 

Hinweis:
Darüber hinaus stellt das Landesverwaltungsamt alle aktuellen Informationen über die offiziellen Kanäle bei Instagram unter @lvwalsa und Twitter unter @LVwALSA zur Verfügung.

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