Pressemitteilung: 85/2023
Halle (Saale), den 23.11.2023

Landesverwaltungsamt, Magdeburg und Landkreis Anhalt-Bitterfeld üben den Ernstfall

Landeskatastrophenschutzübung Sachsen-Anhalt „Hochwasser 2023“

„Heute ist der 15. August 2023, der bisherige Sommer 2023 verlief äußerst durchwachsen, im Vergleich zu anderen Jahren zu kühl und deutlich zu nass.  Diese Wetterlage setzt sich fort, seit Wochen regnet es. Infolgedessen sind die langjährigen Mittelwerte des Niederschlages bereits vielerorts erreicht bzw. überschritten. An Mulde und Elbe wird die Lage zunehmend bedrohlich.

Der LHW (Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt) hat gemäß Hochwassermeldeordnung des Landes Sachsen-Anhalt (HWMO LSA) an den für das Land Sachsen-Anhalt maßgebenden Pegeln der Elbe und Mulde die Alarmstufe 4 ausgerufen. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und die Landeshauptstadt Magdeburg haben den Katastrophenfall ausgerufen. Damit nimmt der Katastrophenschutzstab des Landesverwaltungsamt ebenfalls seine Arbeit auf.“

So beginnt das Szenario für „Hochwasser 2023“, welches das Landesverwaltungsamt als obere Katastrophenschutzbehörde gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt für die diesjährige Landeskatastrophenschutzübung entwickelt hat, um mit dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Landeshauptstadt Magdeburg von 8 bis 18 Uhr den Ernstfall zu proben.

Die „Entwickler“ des Drehbuchs waren in der Beschreibung der verschiedenen Schwierigkeiten, die die Übungsteilnehmer zu bewältigen haben, wieder sehr einfallsreich. Von lahmgelegten Kommunikationssystemen mit Stromausfall, über nicht passierbare Straßen bis hin zu Deichbrüchen und großflächigen Überschwemmungen bieten die so genannten Einlagen verschiedene große Herausforderung für die Übenden.

Dabei kommt auch moderne Technik zum Einsatz. So wird inzwischen mit Smartboards gearbeitet, zukünftig kann auch die Satellitenauswertung einen besseren und detailgenauen Überblick gewährleisten, Satellitentelefone und BOS-Digitalfunk sichern die Kommunikation bei Stromausfall o.ä. ab.

„Die Hochwasser in der Vergangenheit haben gezeigt, wie schnell aus einer kritischen Wetterlage ein Katastrophenfall werden kann und welche unvorhergesehenen Probleme sich daraus ergeben können. Um für derartige Ernstfälle gut vorbereitet zu sein, üben wir regelmäßig verschiedene Szenarien.“, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye heute Morgen und gab damit gleichzeitig den „Startschuss für die Übenden“. Geprobt wird in regelmäßigen Abständen als Stabsrahmenübung, als „Trockenübung“. Reale Handlungen von Einsatzkräften und Mitteln sind damit nicht verbunden.

Bei der aktuellen Übung sind die Katastrophenschutzstäbe (KatS-Stäbe) von:

im Einsatz.

Leitungs- und Schiedsrichterdienst übernehmen:

Darüber hinaus bearbeitet das Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt auf seiner Ebene mit einer Stabsstelle die länderübergreifenden Hilfeleistungsersuchen.

Geübt wird insbesondere das Zusammenwirken der Katastrophenschutzstäbe auf den jeweiligen Verwaltungsebenen, die Organisation des Zusammenwirkens mit der Feuerwehr, dem THW, der Bundeswehr, der Polizei und den privaten Hilfsorganisationen. Dabei sind Maßnahmen (Planung von Evakuierungen, Unterbringung größerer Menschengruppen, Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung, Versorgung von vorrangigen Einrichtungen, Eindämmung bzw. Beseitigung der eingetretenen Schäden) einschließlich Umgang mit den Sonderplänen – Hochwasser – zu koordinieren und vorausschauernd umzusetzen.

Eine erste Zusammenfassung und Auswertung geben wir heute 16 Uhr im Rahmen eines Pressegesprächs

im Landesverwaltungsamt, Dessauer Str. 70, Halle (Saale)

zu dem Sie herzlich eingeladen sind.

Die Räumlichkeit erfragen Sie bitte an der Pforte im Eingangsbereich.

Eine zweite Pressemitteilung versenden wir nach Abschluss der Übung gegen 18 Uhr.

 

Hintergrund:

Großschadensereignisse/Katastrophen Land Sachsen-Anhalt seit 2004  

02/2006                             Tierseuche/ bundesweites Auftreten der Vogelgrippe

03/2006                             Elbehochwasser mit Nebenflüssen - Feststellung Katastrophenfall

18.01.2007                        Orkan Kyrill/ Sturmschäden; Ausfall Infrastruktur

18.06.2007                        Busunglück A 14 (SLK)/ 13 Tote, 31 Verletzte

01.03.2008                        Sturmtief Emma/ Sturmschäden

19.07.2009                        Erdrutsch Nachterstedt (SLK)/ 3 Verschüttete/Verschollene - Feststellung Katastrophenfall

02/2010                             Schneeverwehungen (MSH) - Feststellung Katastrophenfall

09/2010                             Hochwasser (WB)/ Hochwasserlage Schwarze Elster - Feststellung Katastrophenfall

01/2011                             Hochwasser (LSA)/ Flächendeckende Hochwasserlage Sachsen-Anhalt  

29.01.2011                        Zugunglück Hoidorf (BK)/ 10 Tote, 23 Verletzte 

09/2011                             Erdrutsch Riestedt (MSH)/ Schlammlawine; Errichtung Schutzwall - Feststellung Katastrophenfall

11.09.2011                         Unwetter südl. Sachsen-Anhalt  Sturmschäden

03.06. - 4.07.2013           Hochwasser (LSA)/ Flächendeckende Hochwasserlage Sachsen-Anhalt -Feststellung Katastrophenfall in BLK, MSH, HAL, ABI, SLK, WB, DE, MD, BK, JL, SDL

08.07. – 23.07.2013        Pflanzenkrankheit Feuerbrand, Rasante Ausbreitung (MSH) - Feststellung Katastrophenfall

09/2015                             stabsmäßige Unterstützung der Flüchtlingsbewältigung

04/2017                             Tierseuche (Vogelgrippe)

07/2017                             Hochwasserlage Harzregion (Starkregen)

2018                                  Wald-, Acker- und Wiesenbrände aufgrund großer Trockenheit

2020                                  Viruspandemie SARS-CoV 2 (Katastrophenfall Stadt Halle (Saale))

07/2021                             Cyberangriff auf die IT-Infrastruktur (Katastrophenfall Landkreis Anhalt-Bitterfeld)

08/2022                             Waldbrand im Oberharz (Katastrophenfall Landkreis Harz)

 

Hochwasser 2013 – Tätigkeit des Katastrophenschutzstabes

Während der Hochwasserkatastrophe 2013 befand sich der KatS-Stab des LVwA fast fünf Wochen im Einsatz, in dieser Zeit waren ca.100 Mitarbeiter des LVwA im Einsatz.

Hinweis:

Darüber finden Sie das Landesverwaltungsamt auch auf unseren offiziellen Kanälen bei Instagram @lvwalsa (Instagram: https://www.instagram.com/lvwalsa/) und Twitter @LVwALSA (Twitter: https://twitter.com/lvwalsa).

 

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