800.000 Euro für mehr Energieeffizienz auf der Kläranlage Naumburg
Der Abwasserzweckverband Naumburg (AZV Naumburg) erhält eine Förderung in Höhe von 800.000 Euro für zwei Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz auf der Kläranlage Naumburg. Die Fördermittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und unterstützen sowohl die Modernisierung der Klärgasverwertung als auch die Optimierung eines Blockheizkraftwerks (BHKW) einschließlich Peripherie.
Die Kläranlage Naumburg reinigt das kommunale Abwasser der Stadt Naumburg sowie des ehemaligen AZV Osterfeld. Neben der biologischen Reinigung verfügt die Anlage über eine anaerobe Schlammstabilisierung mit angeschlossener Klärgasverwertung. Die bisher eingesetzten BHKW-Module stammen aus dem Jahr 1994 und sind technisch überholt – eines ist bereits außer Betrieb, das andere defekt. Eine Redundanz im Betrieb ist derzeit nicht gegeben.
Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt, betont:
„Die gezielte Modernisierung bestehender Infrastruktur ist ein zentraler Hebel für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz. Mit der Förderung für die Kläranlage Naumburg unterstützen wir eine Maßnahme, die nicht nur den Energieverbrauch senkt, sondern auch die Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit der Anlage stärkt.“
Die Kläranlage verfügt über eine Kapazität von 65.000 Einwohnerwerten (EW) und ist derzeit zu 64 % ausgelastet. Die beiden geförderten Maßnahmen zielen darauf ab, den elektrischen und thermischen Wirkungsgrad der Klärgasverwertung deutlich zu verbessern und die Anlage zukunftssicher aufzustellen.
Nach Realisierung der Vorhaben wird der jährliche Primärenergieverbrauch der Kläranlage um ca. 530 MWh auf 908 MWh und damit die jährliche Treibhausgasemission der Kläranlage um 229 t CO2-Äquivalente reduziert.
Maßnahme 1: Optimierung des BHKW und der Peripherie
- Austausch des defekten BHKW durch ein neues Aggregat mit bis zu 125 kW elektrischer Leistung
- Erneuerung der Peripherie (Gasfilter, Rohrleitungen, Aktivkohleeinheit)
- Elektrotechnische Einbindung in die Anlagentechnik und das Prozessleitsystem
- Überprüfung und ggf. Anpassung des vorhandenen Kamins
Maßnahme 2: Erneuerung der Klärgasverwertung
- Austausch und Rückbau veralteter Komponenten
- Anpassung der Gasaufbereitung mit neuer Aktivkohlefiltereinheit
- Integration in die bestehende Steuerungstechnik
- Verbesserung der energetischen Nutzung des anfallenden Klärgases
Beide Maßnahmen führen zu einer deutlichen Senkung des Energieverbrauchs und damit des CO₂-Ausstoßes, ohne die Reinigungsleistung oder Betriebssicherheit zu beeinträchtigen.
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