Zuverlässige digitale Verwaltungsprozesse Teil der Daseinsvorsorge
Nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, besteht eine Kernaufgabe der Daseinsvorsorge heutzutage darin, den Menschen und Unternehmen schnelle, einfache, sichere und vor allem zuverlässige digitale Verwaltungsdienste anzubieten.
„Es geht hier um mehr als staatliche Leistungen in den digitalen Raum zu bringen. Vielmehr müssen wir den Begriff der Daseinsvorsorge grundlegend neu denken“, erklärte Hüskens heute in Bernburg (Saale) bei einer Sitzung des Digitalrates. Ihr Ministerium begleite schwerpunktmäßig die Digitalisierungsprozesse in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Industrie, Arbeitswelt und Forschung.
In seiner zweiten Sitzung, an der neben Ministerin Hüskens, Staatssekretär Bernd Schlömer (CIO) und Gastgeber Landrat Markus Bauer auch zahlreiche Kommunen vertreten waren, erörterte das Gremium die Chancen der Digitalisierung insbesondere im ländlichen Raum. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete die Beschleunigung der Verwaltungsdigitalisierung.
„Zentraler Hebel für all diese Prozesse ist das Online-Zugangsgesetz“, hob Staatssekretär Schlömer noch einmal hervor. In einer Verwaltungsstruktur mit eher kleinen Gemeinden ländlich geprägter Regionen sei die Schaffung der digitalen Infrastruktur eine besondere Herausforderung. Gleiches gelte für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. „Beides hängt jedoch eng miteinander zusammen und bietet enorme Entwicklungschancen“ betonte der CIO.
„Ganz praktisch bewährt sich in diesen Prozessen inzwischen unser Kreativraum, wo Menschen, Ideen und digitale Möglichkeiten zusammenkommen“, stellte Landrat Markus Bauer den Gästen im Haus das Innovationslabor des Salzlandkreises vor. „Wir arbeiten hier an einer Smart.Region Salzlandkreis, an der Außen- und an der Binnendigitalisierung für unsere Gesamtregion und für die Kreisverwaltung. Wir führen Aufgaben, Kernprozesse sowie Daten- und Informationsflüsse der Verwaltung zusammen für ein funktionierendes digitales Gesamtökosystem.“
Hier zeigte sich beeindruckend, wie im Zuge der Förderung des regionalen Digitalisierungszentrums des Salzlandkreises die Verknüpfung in einem „Innovationsraum“ für regionale Gemeinden, Wissenschaft, Wirtschaft und überregionale Akteure aus Land und Bund in Sachsen-Anhalt Innovation und Digitalisierung befördert.
Zu Ihrer Information:
Dem Digitalrat gehören an:
Prof. Dr. Jana Dittmann (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Informatik)
Frau Prof. Dr. Dittmann ist Professorin für Multimedia und Sicherheit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU). Sie ist Leiterin des Advanced Multimedia and Security Lab (AMSL) der OvGU, hat sich auf multimediale Aspekte des Security-By-Design aus technischer und informationstechnischer Sicht sowie auf Benutzerwahrnehmung, Nutzerinteraktion und im Zusammenspiel von Datenschutz, Nachhaltigkeit und digitale Inklusion spezialisiert.
Prof. Dr.-Ing. habil. Sanaz Mostaghim (OvGU, Fakultät für Informatik)
Frau Prof. Dr. Mostaghim ist seit 2014 Universitätsprofessorin am Lehrstuhl für Computational Intelligence an der Fakultät für Informatik. Zu ihren Tätigkeitsschwerpunkten gehören Computational Intelligence, insbesondere Multikulturelle Optimierung, Evolutionäre Algorithmen, sowie Kollektive Intelligenz (Schwarmintelligenz) und Schwarmrobotik.
Prof. Dr. Jürgen Stember (Hochschule Harz, Fachbereich Verwaltungswissenschaften)
An der Hochschule Harz lehrt Herr Prof. Dr. Stember am Fachbereich der Verwaltungswissenschaften schon seit 23 Jahren. Er beschäftigt sich mit technikinduziertem Wissenstransfer von der Hochschule hin zu den staatlichen und kommunalen Verwaltungen und hat zahlreiche Publikationen im Bereich des E-Governments veröffentlicht und viele Projekte umgesetzt, u.a. das Forschungsprojekt „Reallabor Digital Economy“ zur Unterstützung der digitalen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus ist er auch auf Bundesebene sehr aktiv und u.a. Beiratsmitglied der eGov-Campus, einem bundesweiten Projekt des IT-Planungsrates, und als Präsident der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst.“
Sophie Vogt-Hohenlinde (Bitkom e.V.)
Frau Vogt-Hohenlinde ist Referentin im Public-Affairs-Team des Bitkom und zuständig für die Landespolitik sowie für Themen der digitalen Gesellschaft und Teilhabe. In dieser Rolle betreut sie die sieben Landesnetzwerke des Bitkom und ist Ansprechpartnerin für Politik und Verwaltung zu allen digitalpolitischen Themen in den Bundesländern.
Ann Cathrin Riedel (LOAD e.V.)
Ann Cathrin Riedel ist Vorsitzende von LOAD e.V. – Verein für liberale Netzpolitik. Als Themenmanagerin bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit beschäftigt sie sich auf globaler Ebene mit den Themen Digitalisierung und Innovation. Sie war Lehrbeauftragte an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf und wurde vom Capital Magazin als Top 40 unter 40 in der Kategorie „Wissenschaft und Gesellschaft“ ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Arbeitsgruppen "Ethik in der Digitalisierung“ und "Algorithmen-Monitoring” der Initiative D21 und Beirätin u.a. im Co:Lab und dem Digital Autonomy Hub.
Prof. Dr. Susanne Schmidt (OvGU, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften)
Prof. Dr. Schmidt ist Professorin und Leiterin des Lehrstuhls für Internationales Management an der OvGU. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem der Einfluss der Digitalisierung auf den Internationalisierungsprozess und das Management von diversen Teams.
Tobias Kremkau
Herr Kremkau beschreibt sich selbst auf seinem Blog als der „Coworking-Evangelist mit dem Vollbart“, der über Neue Arbeit und Coworking denkt, spricht und schreibt. Der gebürtige Magdeburger ist Mitgründer des deutschen Coworking-Bundesverbands GCF und leitet das Landesbüro Sachsen-Anhalt der CoWorkLand-Genossenschaft.
Gerald Swarat (Fraunhofer IESE)
Herr Swarat ist Historiker und Germanist und leitet hauptberuflich das Berliner Büro des Fraunhofer Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE. Er ist Autor des Buches „Smartes Land – von der Smart City zur Digitalen Region“ und Gründer des Co:Lab Denklabor & Kollaborationsplattform für Gesellschaft & Digitalisierung e.V.
Philipp Möser (DigitalService4Germany GmbH, COO)
Philipp Möser ist Co-Geschäftsführer des DigitalService. Die bundeseigene Digitalisierungseinheit entwickelt seit 2020 nutzerzentrierte digitale Lösungen mit und für den Staat. Herr Möser ist Diplom-Wirtschaftsingenieur (Universität Karlsruhe).
Hintergrund Innovationslabor:
Im Zuge der Förderung des regionalen Digitalisierungszentrums des Salzlandkreises wurde ein „Innovationsraum“ (im Sinne einer Werkstatt/ eines Labors), ein Begegnungsraum für regionale (Städte und Gemeinden, Wissenschaft, Wirtschaft) und überregionale (Land, Bund, Wissenschaft, Wirtschaft) Akteure, aber auch ein Raum für interne „Gestalter“ aus der Kreisverwaltung geschaffen. Ziel war es, die erste Säule des Gesamtprojektes („menschliches Vernetzen“) weiter inhaltlich auszugestalten und durch so eine Art zentrale „Anlaufstelle“ die Ziel- und Nutzergruppen frühzeitig in die Prozesse hinsichtlich der erfolgreichen digitalen gesellschaftlichen Transformation Sachsen-Anhalts einzubinden (regelmäßige Arbeitstreffen, Workshops, Vorträge und Interkommunale Diskussionsforen) und Vorteile, die aus digitaler Vernetzung über kommunale Grenzen hinweg entstehen können für den gesamten Landkreis transparent und nachvollziehbar darzustellen und weiterzuentwickeln.
Impressum:
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