Pressemitteilung: 150/2025
Magdeburg, den 15.10.2025

Bund und Land fördern 5G-Campusnetz in Hettstedt mit mehr als einer Million Euro

Im Landkreis Mansfeld-Südharz wurde heute ein 5G-Campusnetz in Betrieb genommen.

Bund und Land unterstützen Planung, Aufbau und Betrieb des 5G-Campusnetzes im Hettstedter Metallbetrieb HMT Höfer Metall Technik GmbH & Co. KG mit rund 1,15 Millionen Euro.

„Hochmoderne digitale Infrastrukturen, wie ein hochleistungsfähiges 5G-Netz, sind ein wichtiger Standortfaktor für produzierende Unternehmen hier aus der Metallindustrie. Das mit finanzieller Unterstützung aus Strukturwandelmitteln errichtete 5G-Campusnetz auf dem Gelände von HMT leistet einen wichtigen Beitrag für die digitale Transformation des Unternehmens“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, bei der Inbetriebnahme.

Nach Auskunft der Ministerin handelt es sich um ein Pilotvorhaben in der Strukturwandelregion „Mitteldeutsches Revier“, das aus der Landesinvestition „Digitale Infrastrukturen in der Strukturwandelregion“ gefördert wird. Den Zuschlag für die Umsetzung erhielt nach europaweitem Ausschreibungsverfahren das Münchner Telekommunikationsunternehmen O2 Telefónica.

Mallik Rao, Chief Technology & Enterprise Officer bei O2 Telefónica, erklärte:
„Das 5G-Campusnetz bei HMT Höfer ist ein konkretes Beispiel dafür, wie digitale Infrastruktur gezielt zur Optimierung industrieller Prozesse eingesetzt werden kann. Gerade in der Metallverarbeitung sind präzise und vernetzte Abläufe entscheidend. Durch die Kombination von lokalem 5G und UWB entstehen neue Möglichkeiten für automatisierte Materialflüsse, Echtzeit-Überwachung und mehr Prozesssicherheit – ein Modell, das über einzelne Unternehmen hinaus Strahlkraft für den Strukturwandel entfalten kann.“

„Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die HMT mit dem 5G-Campusnetz machen wird, werden letztlich auch anderen Unternehmen und Institutionen in der Strukturwandelregion zu Gute kommen“, ergänzte Hüskens mit Blick auf den erwarteten Wissenstransfer.

HMT-Geschäftsführer Christian Schwarz betonte: „Das 5G-Campusnetz sorgt für eine effizientere Prozesssteuerung und somit auf Sicht für deutliche Kostenvorteile in der Produktion. Wir versprechen uns zudem Verbesserungen in der Logistik und im Lagerwesen.“

Die HMT GmbH & Co. KG in Hettstedt betreibt eine Aluminiumgießerei, ein Strangpresswerk zur Herstellung von Metallteilen und eine große Weiterbearbeitung. Die produzierten Profile werden dort gesägt, gefräst, gestanzt, gebogen, geschweißt und final oberflächenvergütet. Jährlich verlassen zwischen 10.000 und 12.000 Tonnen Aluminiumprodukte das Werk. Beliefert werden große Fenster- und Fassadenproduzenten sowie die Automobilindustrie.

Mit dem 5G-Campusnetz ist es HMT Höfer nun möglich, große Datenmengen frei im Raum zu senden, zu empfangen und zu verarbeiten. Dies hilft besonders bei der Verfolgung und der Bearbeitung von Materialströmen. Auch das autonome Fahren im Logistikbereich wird mithilfe des Campusnetzes verstärkt weiterentwickelt.

Zu Ihrer Information:

Ein 5G-Campusnetz ist ein lokal begrenztes 5G-Mobilfunknetz mit einem eigenen Frequenzbereich (3,7 bis 3,8 Gigahertz). Die Frequenz wird von der Bundesnetzagentur auf Antrag zugeteilt. Das neue 5G-Campusnetz funktioniert vollständig getrennt vom öffentlichen 5G-Mobilfunknetz. Die gesamte Netzinfrastruktur befindet sich auf dem Gelände von HMT Höfer Metall Technik GmbH & Co. KG – so bleibt auch der Datenverkehr ausschließlich im lokalen Campusnetz. Das ermöglicht eine besonders sichere und schnelle Verarbeitung der Daten.

5G bezeichnet die „fünfte Generation“ des Mobilfunkstandards und wird derzeit parallel zum 4G-LTE-Standard bundesweit ausgebaut.
Im Rahmen der Landesinvestition „Digitale Infrastrukturen in der Strukturwandelregion“ ist das Netz bei HMT-Höfer das Zweite, das in den Echtbetrieb geht. Das erste 5G-Campusnetz entstand in Merseburg und wird von der dortigen Hochschule und dem angrenzenden Mittelstands- und Technologiezentrum genutzt. Derzeit im Aufbau befindet sich das 5G-Campusnetz im Chemie- und Industriepark Zeitz. Es soll im Frühjahr nächsten Jahres in Betrieb gehen. In Vorbereitung sind einige weitere Projekte (u.a. DOW-Valuepark Schkopau, InfraLeuna, Chemiepark Bitterfeld-Wolfen).

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