Pressemitteilung: 41 / 2022
Magdeburg, den 21.05.2022

Romanik-Sonderpreis 2022 für Prignitz-Museum Havelberg

Tourismusminister Schulze: „Sonderpreis soll Leidenschaft für das reiche kulturelle Erbe würdigen“

Sachsen-Anhalts Tourismusminister Sven Schulze hat heute im Kloster Huysburg (Landkreis Harz) den mit 10.000 Euro dotierten Romanik-Sonderpreis 2022 vergeben. Den Preis erhielt das Prignitz-Museum am Dom Havelberg (Landkreis Stendal) für ein Digitalisierungsprojekt zur Modernisierung der Dauerausstellung.

„Die Straße der Romanik ist ein kulturtouristisches Aushängeschild in der Tourismuslandschaft des Landes Sachsen-Anhalt und gehört zu den zehn beliebtesten Ferienstraßen in Deutschland“, sagte Tourismusminister Sven Schulze. Zu verdanken sei dies dem langjährigen ehrenamtlichen Engagement seitens der Kirchen und vieler kommunaler Akteure. „Der Sonderpreis des Ministeriums soll diese Leidenschaft für das reiche kulturelle Erbe und die touristische Aufwertung der Straße der Romanik honorieren“, so Schulze.

Die Preisverleihung fand auf der Huysburg statt, der Wirkungsstätte des Bruder Jakobus vom Kloster Huysburg (Vorjahrespreisträger des Romanikpreises in Gold). Die Auszeichnung in Gold erhielt in diesem Jahr der „Verein zur Förderung der Hansekultur in der Hansestadt Halle an der Saale“ für sein Projekt „Von Dom zu Dom – Thietmars Flussreise“. Die Silbermedaille bekam der Förderverein Musikfreunde EULE-Orgel Zeitzer Dom für seine Leistungen, um die Attraktivität des Doms zu steigern. Der Romanikpreis – gestiftet vom FDP-Landesverband Sachsen-Anhalt – wurde in diesem Jahr zum 27. Mal vergeben.

Mit einem Sonderpreis gewürdigt wurde Bärbel Schön aus Haldensleben für ihr langjähriges Engagement um die Straße der Romanik.

Der Romanikforschungspreis (internationaler Forschungspreis des Europäischen Romanik Zentrums) ging an die französische Kunsthistorikerin Alexandra Sotirakis für ihre Dissertation: „Espaces voûtés du chevet dans l’architecture romane en Europe: formes et fonctions“ („Gewölbechorräume der Romanik: Formen und Funktionen“).

Den ersten internationalen TRANSROMANICA-Preis erhält das Projekt „Heritage Carers“ (Kulturerbepfleger) aus Portugal. Das Projekt, das im Rahmen des vom Europarat und der Europäischen Kommission geförderten Wettbewerbs „European Heritage Days Stories“ durch das TRANSROMANICA-Mitglied „Rota do Românico“ (Straße der Romanik in Nordportugal) entwickelt wurde, basiert auf der Schaffung von sozialen Interaktionen zwischen Jung und Alt, um die Bewahrung eines bewussten kulturellen Erbes zu pflegen und darüber hinaus weiter zu fördern.

Hintergrund zum Sonderpreis: Seit 2007 lobt das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt den „Straße der Romanik“-Sonderpreis aus, um kommunale Initiativen unter anderem bei Werbemaßnahmen und der Verbesserung der Infrastruktur zu fördern.

Hintergrund zum Prignitz-Museum: Das Prignitz-Museum am Dom Havelberg wurde für sein Projekt „Multimedia-Einsatz zur Optimierung der musealen Präsentation und Geschichtsvermittlung“ mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Anlass für das Projekt war 2018 die abgeschlossene Sanierung des Westflügels der Domklosteranlage und die damit verbundene Neugestaltung der Dauerausstellung „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ zur Geschichte der Regionen Altmark, Prignitz und Havelland. Der Multimedia-Einsatz mit digitalisierten Archivalien aus den Sammlungen des Museums sollte die Neugestaltung der Dauerausstellung erweitern, die präsentierten Exponate sowie Inhalte erlebbar machen.

Ziel des Prignitz-Museums ist, das Interesse möglichst vieler Zielgruppen zu wecken. Mit den neuen Angeboten soll die touristische und wirtschaftliche Entwicklung Havelbergs als Knotenpunkt verschiedener Reiserouten, wie der „Straße der Romanik“ oder der europäischen TRANSROMANICA, nachhaltig gefördert werden. Zudem soll das Museum als außerschulische Bildungseinrichtung weiterentwickelt werden.

Hintergrund „Straße der Romanik“: Die Straße der Romanik wurde am 7. Mai 1993 ins Leben gerufen, um auf die Vielfalt mittelalterlicher Baudenkmäler hinzuweisen und Einblicke in die Region in der Zeit zwischen 950 und 1250 geben. Seither ist sie Ziel für Bildungstouristen, Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte. Sie zieht jährlich mehr als 1,5 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland an. Die Straße der Romanik gehört zu den zehn erfolgreichsten Tourismusstraßen in Deutschland. Seit 2007 ist die Route europaweit vernetzt und Teil der vom Europarat ausgewiesenen Europäischen Kulturroute TRANSROMANICA. Im Jahr 2008 wurde sie Teil des Deutschen Ferienstraßennetzes.

Seit Mai 2017 verbindet die Straße der Romanik 88 ausgewählte Bauwerke der Epoche in 73 Orten miteinander – Dome, Kirchen und Kapellen, Klöster, Burgen, Schlösser und Pfalzen. Das Netzwerk der 88 Bauwerke wird von professionellen Organisationen getragen und in der Hälfte der Einrichtungen ausschließlich vom ehrenamtlichen Engagement.

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