10.000 Euro für Visualisierung von „Heiligem Grab“
Staatssekretärin Stefanie Pötzsch vergibt „Straße der Romanik“-Sonderpreis an Kirchengemeinde Sankt Cyriakus Gernrode
Halle. Sachsen-Anhalts Tourismusstaatssekretärin Stefanie Pötzsch hat in der Konzerthalle Ulrichskirche den „Straße der Romanik“-Sonderpreis 2023 an Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinde Sankt Cyriakus Gernrode (Landkreis Harz) verliehen. Die Gemeinde erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt „Virtualisierung des Heiligen Grabes in der Stiftskirche als 3D-Modell“.
Den Romanikpreis 2022 in Gold übergab Carola Schmidt, stellvertretende Vorsitzende des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt (LTV), an den Verein der Freunde und Förderer der St. Petri Kirche zu Seehausen (Altmark) für ihr besonderes Engagement um den Erhalt und die Aufwertung der Kirche St. Petri zu Seehausen (Altmark).
Über den Romanikpreis 2022 in Silber kann sich der Verein „Kloster Zscheiplitz – Klosterbrüder“ freuen. Die nach 1945 zunehmend verfallende Kirche wurde durch das langjährige Engagement der Kosterbrüder am 13. November 1994 mit einem Gottesdienst wieder feierlich eröffnet. In diesem Jahr wird das über 40-jährige Engagement mit der Silbermedaille geehrt.
Mit einer Ehrenurkunde für ihr langjähriges, unermüdliches Wirken und Engagement rund um die Tourismusroute wurden Dr. Horst Rehberger, Prof. Dr. Christian Antz und Dieter Haas gewürdigt.
Hintergrund: Die „Straße der Romanik“ feiert in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen. Sie zählt mit durchschnittlich 1,5 Millionen Besuchern im Jahr zu den erfolgreichsten Tourismusstraßen Deutschlands. Der Romanikpreis für herausragende Leistungen zur Erhöhung der Bekanntheit der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt wird zum 28. Mal verliehen. Zum 16. Mal wird der „Straße der Romanik“-Sonderpreis des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten vergeben.
Sonderpreis für Stiftskirche Sankt Cyriakus: Die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode ist ein beeindruckendes Beispiel romanischer Baukunst. Ihre Architektur mit massiven Steinmauern, Rundbögen und Fenstern verkörpert den typisch romanischen Baustil. Hinter den Mauern der 1050-jährigen romanischen Kirche verbirgt sich die deutschlandweit älteste noch erhaltene Nachbildung des „Heiligen Grabes“ Christi in Jerusalem. Es wurde vor etwa zehn Jahren aufwendig restauriert.
Der Innenraum der eigentlichen Grabkammer darf nicht betreten werden, die Vorkammer ist nur begrenzt begehbar. Um möglichst vielen Menschen einen vollständigen Einblick in das Heilige Grab zu ermöglichen, sollen bereits vorhandene 3D-Bilddaten und hochauflösende Detailaufnahmen zur Visualisierung der Grabstätte als 3D-Objekt verwendet werden.
Das Preisgeld des Sonderpreises soll dazu dienen, die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung des Projekts zu schaffen. Gleichzeitig können die Detailaufnahmen und die hochauflösenden Bilddateien als Grundlage für weitere Konservierungs-, Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen dienen.
Durch den Einsatz von 3D-Elementen wird nicht nur ein attraktives und modernes Kulturerlebnis geschaffen, sondern auch kulturtouristisch bedeutsame Objekte für Menschen mit Beeinträchtigung zugänglicher gemacht.
Romanikpreis 2022 in Gold für Verein der Freunde und Förderer der St. Petri Kirche zu Seehausen (Altmark): Dank der Arbeit des Vereins sind 2022 zwei sehr beachtenswerte Projekte umgesetzt worden, ein Projekt wurde im Mai 2023 vollendet. Ziel war und ist es, das Wahrzeichen der Hansestadt Seehausen aufzuwerten und den Erhalt zu sichern. Der Zugang zur Kirche war bisher nur über mehrere Stufen möglich. Die Erreichbarkeit konnte durch die Herstellung des barrierefreien Zugangs enorm gesteigert werden und somit eine Erhöhung der Gästezahlen bei Präsentationen von Ausstellungen und bei der Durchführung von Konzerten erzielt werden. Mit Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde und der Hansestadt Seehausen (Altmark) setzte sich der Verein für die Errichtung des barrierefreien Zugangs ein. Die Fertigstellung erfolgte im Juni 2022.
Weiterhin verfolgte der Verein das Ziel, die St. Petri Kirche mit der romanischen Basilika als Portal mit Blick auf den sanierungsbedürftigen Hochaltar aufzuwerten. Durch die Restauration des Altars wurde ein kultur-geschichtsträchtiges Kunstwerk erhalten. Die Fertigstellung erfolgte im November 2022. Die Kosten beliefen sich auf ca. 55.000 Euro. Der Verein sammelte hierfür Spenden. Im vergangenen Jahr erfolgte der sensationelle Zufallsfund des alten Altarbildes „Abendmahl“ aus dem Jahr 1711. Dieses Bild wurde restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Die Umsetzung wurde im Mai 2023 abgeschlossen. Diese großartigen Projekte tragen zur Attraktivitätssteigerung der St. Petri Kirche bei.
Das Kulturdenkmal ist ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt an der „Straße der Romanik“ sowie mit seinen zahlreichen kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen ein überregionaler Erlebnisort. Der Verein der Freunde und Förderer St. Petri Kirche zu Seehausen (Altmark) ist maßgeblich am Erfolg dieser Stätte beteiligt und hat somit zur Steigerung des Bekanntheitsgrades und Belebung der „Straße der Romanik“ beigetragen.
Romanikpreis 2022 in Silber für Verein „Kloster Zscheiplitz – Klosterbrüder“: Der Verein entstand aus der Interessengemeinschaft zur Rettung der Kirche, da die Kirche von den damaligen zuständigen Behörden aufgegeben und ein Abriss in Betracht gezogen wurde. Ein mühevoller Weg zur Rettung begann. Zuerst mussten Unmengen von Wildwuchs und Schutt in und um die Kirche herum beseitigt werden. Dann folgten eine Notsicherung der Fenster sowie die Reparatur der Türen und Schlösser sowie nach und nach der Abbau des Dachstuhls, der Aufbau der Mauerkrone, der Einzug einer neuen Decke und die Anfertigung der Dachgauben. Auch nach der Wiedereröffnung hat der Verein sein Engagement nicht beendet. Zuletzt wurde die Sakristei restauriert, wobei der Verein Initiator und Mitfinanzierer war und die Umsetzung betreut hat.
Ehrenurkunde für Dr. Horst Rehberger, Prof. Dr. Christian Antz und Dieter Haas:
Mit einem am 8. Februar 1991 an das Wirtschaftsministerium gesandten Brief brachte der Magdeburger Dieter Haas seine Ideen, das Land mit einem „Versuch fremdenverkehrstechnisch besser in die Werbung zu bringen“ zu Papier – die Geburtsstunde der erfolgreichsten touristischen Route durch das Land. Diese Idee hat das Wirtschaftsministerium neugierig gemacht, sodass Dieter Hass kurz darauf die Aufforderung bekam, seine Pläne zur „Romanikstraße“ detailreich zu formulieren. Es sei eine ausgesprochen pfiffige und nicht hoch genug einzuschätzende Idee gewesen, erinnerte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) anlässlich des 10. Geburtstages der Straße der Romanik. Wichtig sei sie aber auch für die Sachsen-Anhalter selbst, „um zu ihrer Identität und zu dem, was wir Heimat nennen, neu zu finden“.
Dr. Horst Rehberger gilt als Initiator und politischer Macher der touristischen Route. Er war von 1990 bis 1993 und von 2002 bis 2006 Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt. In seinen Amtszeiten wurden die Grundlagen für den Auf- und Ausbau des erfolgreichen touristischen Markensäulen- und Themenmarketings in Sachsen-Anhalt und damit auch für die Straße der Romanik gelegt.
Prof. Dr. Christian Antz war maßgeblich für den Aufbau und die Organisation der Straße der Romanik verantwortlich, er gilt als der strategisch-touristische Macher der bedeutenden Kultur- und Ferienstraße. Von 1992 bis 2006 war er Referent und Referatsleiter Tourismus im Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt. Im Zuge seiner Tätigkeit war er als Netzwerker im ganzen Land unterwegs, um die herausragenden romanischen Bauwerke und Schlüsselakteure miteinander zu verknüpfen. In seinem Verantwortungsbereich fiel zudem die Herausgabe der deutschlandweit viel beachteten „Tourismusstudien Sachsen-Anhalt“. In diesem Jahr initiierte und organisierte er eine Pilgertour im Zusammenhang mit dem 30-jährigen Jubiläum der Straße der Romanik und dem 1050. Todestag Ottos des Großen.
Weitere Informationen erhalten Sie beim: Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V.
Martin Schulze, Geschäftsführer Danzstraße 1, 39104 Magdeburg
Tel.: +49 391 7384300 Fax: +49 391 7384302 E-Mail: info@ltvlsa.de