Klimaschutzminister besucht Internationale Grüne Woche in Berlin
Willingmann informiert sich bei Ausstellern aus Sachsen-Anhalt über nachhaltige Produkte
Klimaschutzminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat am Dienstag die Internationale Grüne Woche besucht. Der Minister informierte sich bei Ausstellern aus Sachsen-Anhalt über innovative und zugleich nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle. „Die Unternehmen aus Sachsen-Anhalt zeigen bei der Grünen Woche eindrucksvoll auf, wie in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels Treibhausgase vermieden und kostbare Ressourcen wie Wasser eingespart werden können“, betonte Willingmann. „Mit nachhaltigem Wirtschaften tragen die Unternehmen nicht nur zum Schutz unserer Umwelt bei, sie sichern damit langfristig auch ihre Wettbewerbsfähigkeit.“
Der Minister besuchte unter anderem den Stand der Hövelmann Logistik GmbH & Co. KG aus Haldensleben. Nachhaltiger und umweltschonender Transport zählt zu den wichtigsten Zielen des Unternehmens, deshalb hat es kürzlich 20 Diesel-LKW gegen 20 LNG-betriebene LKW getauscht, weitere 18 LNG-LKW sind bereits im Einsatz. „Beim Individualverkehr und auch im Schwerlastverkehr gibt es heute bereits nachhaltigere Antriebstechniken, die Marktreife erlangt haben. Mit dem Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft wird eine weitere Antriebstechnologie vor allem für LKW hinzukommen“, so Willingmann. Deutlichen Nachholbedarf sieht der Minister aktuell vor allem im Bereich der Landmaschinen: „Selbst die internationalen Marktführer unter Landmaschinenherstellern haben die Entwicklung klimaneutraler Fahrzeuge ziemlich verschlafen. Unsere landwirtschaftlichen Betriebe werden aber in den kommenden Jahren verstärkt auf entsprechende Trecker und Landmaschinen angewiesen sein. Hier erhoffe ich mir mehr Dynamik, denn auch hier müssen wir die Treibhausgas-Ausstoß in den kommenden Jahrzehnten drastisch reduzieren.“
Zu den Ausstellern bei der Messe zählt außerdem die Fallstein Destillerie aus Rohrsheim im Landkreis Harz. Mit einem energiesparenden Verfahren stellt das Unternehmen Spirituosen her. Getreide und Obst kommen dabei aus eigenem ökologischem Anbau und von Streuobstwiesen. Das benötigte Wasser bezieht die Destillerie aus Quellen der Region. „Das Unternehmen zeigt beispielhaft auf, wie nachhaltige Produktion aussehen kann“, erklärte Willingmann.
Der fortschreitende Klimawandel hat auch Auswirkungen auf den Weinanbau in Sachsen-Anhalt. Vor allem an Steilhängen und Terrassen kann die Wasserversorgung bei längeren Hitze- und Trockenperioden zu einer Herausforderung werden. Willingmann informierte sich vor dem Hintergrund bei der Winzervereinigung Freyburg über aktuelle Forschungsansätze und Projekte. Einen Beitrag könnten hier Agri-PV-Anlagen leisten. Die Photovoltaikanlagen könnten nicht nur zur nachhaltigen Energiegewinnung, sondern auch als Schutz vor zu viel Sonne und Hagel dienen.
Die Hochschulen Sachsen-Anhalts waren unter Federführung der Hochschule Anhalt mit einem Gemeinschaftsstand bei der Grünen Woche vertreten, den der Minister im Rahmen seines Messerundgangs besuchte. So präsentiert etwa das Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie der Hochschule Anhalt innovative Produkte aus Algen. Dazu gehören kulinarische Köstlichkeiten wie Smoothies, Algenkekse, blaues Algenbier oder blaues Eis. Vorgestellt werden auch Mikroalgen, aus denen sich Kohlenwasserstofföle melken lassen, die unter anderem zur Herstellung umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien dienen, aber auch als Silikonölersatz für hautfreundliche und leicht einziehende Kosmetika interessant sind. Den Auftritt in Berlin hat das Ministerium mit 67.000 Euro aus der Landesforschungsförderung unterstützt.
An der Internationalen Grünen Woche in Berlin nehmen insgesamt 102 Aussteller aus Sachsen-Anhalt teil. Die Messe läuft noch bis zum 28. Januar 2024.
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