Pressemitteilung: 48/2025
Magdeburg, den 08.04.2025

Wichtiger Meilenstein

Willingmann bei Betriebsstart der ersten Transportleitung des Wasserstoffkernnetzes in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt hat der Fernleitungsnetzbetreiber Ontras die erste Transportleitung des neuen Wasserstoffkernnetzes fertiggestellt. Die 25 Kilometer lange Pipeline wird künftig grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt zur TotalEnergies Raffinerie in Leuna transportieren. Es handelt sich dabei um eine umgerüstete Gaspipeline aus den 1980er Jahren. Bei der feierlichen Inbetriebnahme der Leitung sprach Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann von einem wichtigen Signal, das von dem Pipeline-Projekt ausgeht: „Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft und des Kernnetzes ist keine theoretische Zukunftsmusik, sondern geht ganz konkret voran. Gerade in wirtschaftlich stürmischen Zeiten geht es darum, vor Investitionen nicht zurückzuscheuen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.“

Der Minister betonte weiter, dass er mit Blick auf den geplanten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft große Entwicklungschancen für das Land sieht: „Ich bin davon überzeugt, dass sich das Wasserstoffkernnetz in den nächsten Jahren nach und nach zu einer wichtigen Lebensader für die energieintensive Industrie entwickeln wird. Gerade in Sachsen-Anhalt werden durch die Produktion, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung entstehen.“

Die Pipeline zwischen Energiepark und Raffinerie soll künftig 2.700 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr transportieren. Im Energiepark wird aktuell aber noch am Elektrolyseur gebaut, in Leuna an einer Ausspeiseanlage. Nach aktuellen Plänen sollen die Arbeiten zum Jahresende abgeschlossen sein. Bis dahin will Ontras die Leitung ausführlich testen. „In den kommenden Monaten bis zur Inbetriebnahme des Elektrolyseurs werden wir im Testbetrieb wichtige Erkenntnisse zum Transport des Wasserstoffs auf dieser Strecke sammeln können, um dann für den Realbetrieb gerüstet zu sein“, so Gunar Schmidt, ONTRAS-Geschäftsführer Betrieb und Sicherheit.

Die Leitung zwischen Bad Lauchstädt und Leuna wird künftig Teil des Wasserstoffkernnetzes sein, das deutschlandweit aufgebaut wird. So ermöglicht die Leitung auch den Anschluss weiterer Projekte des Wasserstoffkernnetzes wie Green Octopus Mitteldeutschland (GO!) Richtung Magdeburg und Salzgitter sowie in Richtung Mitteldeutsches Chemiedreieck. Das Energieministerium unterstützt den Aufbau des Kernnetzes in Sachsen-Anhalt mit 54 Millionen Euro, weitere 126 Millionen Euro stellt der Bund bereit. Der größte Teil der Wasserstoffkernnetz-Leitungen in Sachsen-Anhalt soll nach Planungen der Fernleitungsnetzbetreiber bis Ende 2028 in Betrieb genommen werden.

Für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Lande ist auch die Entwicklung des Energieparks Bad Lauchstädt von zentraler Bedeutung. Hier soll erstmalig die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt werden. Mittels einer Großelektrolyse-Anlage mit einer Leistung von 30 Megawatt soll künftig unter Einsatz von erneuerbarem Strom aus dem nahe gelegenen Windpark grüner Wasserstoff produziert werden. In einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert, kann der grüne Wasserstoff dann über die umgestellte Gaspipeline auch in das schon bestehende Wasserstoffnetz der chemischen Industrie eingespeist werden.

Das Entwicklungspotenzial der klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt ist groß: Durch den Aufbau von Produktions-, Speicher- und Transportkapazitäten sowie durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien könnten bis 2045 landesweit rund 27.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Das geht aus einer Studie des Kölner Beratungsunternehmens r2b energy consulting hervor, die das Energieministerium im Januar 2024 vorgestellt hatte. Die Studie prognostiziert zudem einen Zuwachs an Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.

 

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