Pressemitteilung: 87/2025
Magdeburg, den 15.07.2025

Energie-Sommertour

Willingmann unterstützt Einsatz von Biogas bei der klimaneutralen Transformation der Zuckerindustrie in Deutschland

Energie-Sommertour
Willingmann unterstützt Einsatz von Biogas bei der klimaneutralen Transformation der Zuckerindustrie in Deutschland

Zucker wird in Deutschland vor allem aus Zuckerrüben gewonnen, die Verarbeitung der Rübe ist nicht nur aufwendig, sondern auch energieintensiv. Um in Zukunft ohne fossile Energien produzieren zu können, setzt die Südzucker AG auf den Einsatz von Bioenergie. Am heutigen Dienstag hat Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann im Rahmen seiner Energie-Sommertour die Zuckerfabrik in Zeitz im Burgenlandkreis besucht und einen Förderbescheid für die Optimierung der Biogasproduktion überreicht.

„Die Südzucker AG hat sich klar zum Pariser Klimaabkommen bekannt und geht – auch hier im Zeitz – bei der klimaneutralen Transformation mutig voran“, betonte Willingmann. „Das Energieministerium wird den eingeschlagenen Weg hin zur Klimaneutralität unterstützen und sich dafür einsetzen, dass für Bioenergie auch in den kommenden Jahren ein verlässlicher Förderrahmen entwickelt wird. Bioenergie ist nicht nur als steuerbare Energie für die Stromerzeugung attraktiv. Ihr Einsatz in der Zuckerproduktion zeigt beispielhaft auf, dass sie auch einen Beitrag zur klimaneutralen Transformation energieintensiver Industrien leisten kann.“

Bei seinem Besuch am Dienstag überreichte Willingmann auch einen Förderbescheid. Das Energieministerium unterstützt die Optimierung der Biogasproduktion am Südzucker-Standort Zeitz mit 130.000 Euro. Es handelt sich dabei um Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die das Ministerium über das 2024 neu aufgelegte Landesprogramm Sachsen-Anhalt ENERGIE ausreicht. Die Gesamtinvestition des Unternehmens, die unter anderem die Installation von sperrwasseroptimierten Gleitringdichtungen an 27 Pumpen sowie den Austausch vom Betriebskompressor vorsieht, beträgt rund 650.000 Euro.

Philipp Schlüter, COO der Südzucker Zucker Division, erklärte: „Die Umstellung der Zuckerfabrik Zeitz auf erneuerbare Energien ist ein konkreter Schritt hin zu mehr Klimaschutz in der industriellen Produktion. Indem wir Prozesse elektrifizieren und den verbleibenden Energiebedarf über Biomethan aus eigenen Produktionsresten decken, nutzen wir vorhandene Potenziale konsequent – und leisten einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele.“

Die klimaneutrale Transformation des Unternehmensstandortes fördert der Bund mit bis zu 227 Millionen Euro bis 2042. Die Südzucker AG hatte hierfür im Oktober 2024 einen Klimaschutzvertrag (KSV) mit dem damaligen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) abgeschlossen. Das Vorhaben soll in Teilabschnitten schrittweise umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem die Reduktion des Primärenergiebedarfs durch Elektrifizierung, die Deckung des Restenergiebedarfs mit Biomethan aus Reststoffen der Zuckerproduktion sowie die Umstellung weiterer Primärenergieverbraucher, etwa des Kalkofens, auf nachhaltige Energien.

Willingmann fordert Strategie für Bioenergie vom Bund

Sachsen-Anhalt gehört nicht nur beim Ausbau von Windkraft und Photovoltaik bundesweit zu den führenden Ländern. Auch bei Bioenergie ist das Land ein Vorreiter: An 482 Anlagenstandorten werden rund drei Millionen Megawattstunden Strom und 2,2 Terrawattstunden Biomethangas erzeugt. Der Anteil der Biomasse an der gesamten Bruttostromerzeugung in Sachsen-Anhalt lag zuletzt bei 12,4 Prozent. Wie der Förderrahmen des Bundes in den kommenden Jahren aussehen wird, ist offen. Mit dem Anfang 2025 vorgelegten Biomasse-Paket hat der Bund zwar die Förderung von Anlagen bis Ende 2026 leicht erhöht. Wie es danach weitergehen soll, ist jedoch offen. „Wenn wir den Abbau intakter und zukunftsfähiger Anlagen sowie Rückschritte bei der klimaneutralen Transformation energieintensiver Unternehmen vermeiden wollen, muss die neue Bundesregierung zeitnah handeln“, betonte Willingmann. „Ich halte es für geboten, dass Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche zeitnah eine Strategie für grüne Gase vorlegt, die Perspektiven über die nächsten zwei Jahre hinaus aufzeigt.“

Mit dem vom Energieministerium im Jahr 2024 neu aufgelegten Förderprogramm Sachsen-Anhalt ENERGIE werden Unternehmen aus Sachsen-Anhalt mit insgesamt 33 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bei der Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen unterstützt. Gefördert wird unter anderem der Austausch ineffizienter technischer Anlagen. Förderfähig ist im Weiteren die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden. In Kombination mit einer Gebäudesanierung wird auch die Installation erneuerbarer Energiequellen für die Versorgung mit Strom und Wärme unterstützt. Bis Ende Juni 2025 wurden bereits 45 Anträge mit einem Volumen von 6,7 Millionen Euro bewilligt. Durch die Förderung wurden bislang Unternehmensinvestitionen von 29,5 Millionen Euro ausgelöst. Interessierte Unternehmen können weiterhin einen Antrag für die Förderung bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt einreichen.
Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten des Energieministeriums unter: https://mwu.sachsen-anhalt.de/energie/foerderung/foerderprogramm-sachsen-anhalt-energie

Energieminister Willingmann wird im Rahmen seiner Energie-Sommertour noch bis Freitag weiter durch Sachsen-Anhalt reisen und sich mit Unternehmen und Kommunen zu Fragen der Energie- und Wärmewende austauschen.

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