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Magdeburg, den 30.11.2011

Integrationspreis 2011 für vorbildliches Engagement verliehen

Der Integrationspreis 2011 des Landes Sachsen-Anhalt ist am Mittwoch an sechs Projekte verliehen worden.  Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung mit 180 Gästen wurden die Gewinner im Gesellschaftshaus Magdeburg im Beisein von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Arbeits- und Sozialminister Norbert Bischoff und Kultusminister Stephan Dorgerloh gewürdigt. Ausgewählt wurden die geehrten Projekte aus 35 Bewerbungen von einer neunköpfigen Fachjury.   Mit dem Integrationspreis soll besonderes Engagement für Integration und ein respektvolles Zusammenleben gewürdigt werden. Der Preis wurde in drei Kategorien vergeben. Je Kategorie kann es erste und zweite Preise geben, die mit jeweils mit 1.000 Euro beziehungsweise 500 Euro dotiert sind. In der Kategorie ?ehrenamtliches Engagement? soll der ehrenamtliche Einsatz von Zugewanderten und Einheimischen gewürdigt werden. In der Kategorie ?Interkulturelle Öffnung? werden Prozesse der  interkulturellen Sensibilisierung und Begegnung hervorgehoben. In der Kategorie ?Kultur und Weltoffenheit? wurden innovative, künstlerische Vermittlungsformen in der Integrationsarbeit geehrt.  Den 1. Preis der Kategorie ?Ehrenamtliches Engagement? erhält eine noch junge Migrantenselbstorganisation, die Stendaler Migranteninitiative (SteMi), die sich trotz geringer Migrationszahlen im Landkreis überaus aktiv und vielfältig mit kulturellen und sozialen Aktivitäten in das Integrationsnetzwerk einbringt und eng  mit Schulen, Bildungsträgern, Seniorengruppen u.a. zusammenarbeitet.  Mit dem 2. Preis wird das Engagement des jüdischen Frauenvereins BeReshit e.V. aus Magdeburg gewürdigt. BeReshit ist die einzige Migrantinnen-Organisation in Sachsen-Anhalt und bemüht sich um die Widerbelebung und Stärkung jüdischen Lebens in Magdeburg. Mit hohem ehrenamtlichem Einsatz leisten die Frauen von BeReshit e.V. Beiträge zur Erinnerungskultur, z.B. indem sie sich für eine Ehrentafel am Tor des ehemaligen Frauen-Konzentrationslagers in Magdeburg einsetzten. Den 1. Preis der Kategorie ?Interkulturelle Öffnung? erhält der Förderverein der Grundschule am Umfassungsweg aus Magdeburg für seine nachhaltige Berücksichtigung interkultureller und integrativer Ansätze in der Gestaltung des Schulalltags und des Unterrichtskonzeptes. Das gemeinsame Lernen von Kindern unterschiedlicher Herkunft, Muttersprache, sozialer und Bildungslage sowie Lernstärken in heterogenen Lerngruppen bei bestmöglicher individueller Förderung zeigt vorbildlich, wie Vielfalt gestaltet und als Bereicherung genutzt werden kann.  Der 2. Preis geht an den multikulturellen Jugendclub ?Globali? des Jugendmigrationsdienstes im Diakonischen Werk in Halberstadt, der insbesondere kulturelle und sportliche Begegnungen zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund ermöglicht und zum wechselseitigen besseren Verständnis beiträgt. In der Kategorie ?Kultur und Weltoffenheit? entschied sich die Jury zwei erste Preise zu vergeben. Einen 1. Preis in der Kategorie ?Kultur und Weltoffenheit? erhält der Hort ?August Hermann Francke? der Franckeschen Stiftungen für das Projekt "Vielfalt (er)leben". Grundschüler der Klassen 1-4 begeben sich auf eine virtuelle Reise in Herkunftsländer der Mitschülerinnen und Mitschüler mit Migrationshintergrund. Dabei werden auch die Familien mit aktiven Beiträgen einbezogen und interkulturelle Begegnungen ermöglicht.  Gemeinschaftserleben der Kinder eröffnet Annäherungen an andere Kulturen und trägt zu einem respektvollen Miteinander bei. Einen weiteren 1. Preis in dieser Kategorie erhält  Refugium e.V. für das Projekt ?Zukunftsbilder? in Magdeburg. Refugium e.V. ist Vormundschaftsverein für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt. Im Projekt ?Zukunftsbilder? haben die Kinder und Jugendlichen, begleitet von Therapeuten, ihre Flucht- und Alltagssituation sowie ihre Zukunftsängste und Hoffnungen mit der Methode des großformatigen Malens dargestellt und dabei eine beeindruckende Ausstellung geschaffen, die auf die Situation und Schutzbedürftigkeit unbegleiteter minderjähriger hinweist.  Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff erklärte: "Integration kann nur gelingen in einem gesellschaftlichen Klima, das von Menschlichkeit und Sympathie geprägt ist, in dem wir Würde und Gleichbehandlung der Menschen tatsächlich ernst nehmen und befolgen. Fremdenfeindlichkeit und Hass müssen wir entschieden entgegentreten." Arbeits- und Sozialminister Norbert Bischoff betonte: ?Integration braucht Engagement. Sie kann nur gelingen, wenn Zugewanderte sich aktiv einbringen und Einheimische mit Offenheit und Neugier auf sie zugehen.? Kultusminister Stephan Dorgerloh sagte: ?Integration hat viele Voraussetzungen. Eine davon ist Bildung. Ich freue mich daher über die aktive und phantasievolle Beteiligung von Bildungseinrichtungen am Integrationspreis.? Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck, betonte:  ?Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt, dass sich in Sachsen-Anhalt bereits viele Einheimische und Zugewanderte für ein gutes Zusammenleben und eine offene Willkommenskultur in unserem Land einsetzen. Ihr Wirken wollen wir stärken.?

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