Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt stellt seinen ?Jahresrückblick 2017? vor
Magdeburg. Hygiene, Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Arbeitsschutz: Wesentliche Ergebnisse aus diesen vier Fachbereichen des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV) liefert der ?Jahresrückblick 2017?. Verbraucherschutzministerin Petra Grimm-Benne hat heute in den Räumen des Fachbereiches Hygiene in Magdeburg mit Unterstützung der Fachleute den Bericht präsentiert. Vorsorge steht im Fokus der Tätigkeit des Landesamtes: In den nächsten Monaten sollten sich alle Sachsen-Anhalter, bei denen keine gesundheitlichen Hinderungsgründe bestehen, gegen die Grippe impfen lassen, unterstrich Ministerin Grimm-Benne. Auch weil der Dreifach-Impfstoff in 2017 leider nicht seine volle Wirkung entfaltete, wurde die Grippesaison 2017/18 die stärkste der letzten Jahrzehnte. 25.255 Influenza-Fälle aus Sachsen-Anhalt wurden dem Landesamt übermittelt, viele vor allem Ältere starben. Für die bevorstehende Impfsaison steht für alle Impfwilligen der Vierfach-Impfstoff zur Verfügung. Ein weiteres Element der Vorsorge sind die Arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen etwa für die Beschäftigten in Kindertagesstätten. Kinder im Vorschulalter erkranken häufig an Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Die Erzieherinnen und Erzieher sind durch die Ansteckung durch infizierte bzw. erkrankte Kinder gefährdet. Für die Erzieherinnen und Erzieher ist die Teilnahme an der Pflichtvorsorge insofern Voraussetzung für die (Weiter-) Beschäftigung. Im Rahmen der Pflichtvorsorge überprüft der Betriebsarzt auch den Immunstatus. Wenn keine Immunität vorliegt, ist eine Impfung anzubieten. Eine Impfpflicht besteht allerdings nicht. Die Kosten der Impfungen hat der Arbeitgeber zu tragen. Gesunde Tierbestände und hygienische Schlachtverfahren sind die Voraussetzung für Fleisch, welches man mit Genuss verzehren kann. Die Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmediziner beobachteten eine Verringerung der Belastung von Schweinefleisch mit Durchfall erregenden Salmonellen. Der Durchfallerreger Campylobacter ist dagegen auf unzubereitetem Geflügelfleisch nach wie vor zu häufig. Küchenhygiene ist immer wichtig, doch der Umgang mit Geflügel verlangt ganz besondere Sorgfalt. Sorge bereitet den Veterinären auch, dass die Afrikanische Schweinepest, aus Rußland, Weißrußland und der Ukraine kommend Deutschland immer näher rückt. Die Verbreitung erfolgt durch Wildschweine, viel schneller jedoch durch Fleisch- und Wurstwaren und dann weggeworfene Speisereste. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich, aber er bedroht zuerst die Wildschweine und dann die Nutztierbestände, ggf. gar mit existenzbedrohenden Folgen. Die Ministerin und Medienvertreter nutzten den Termin zu einem Rundgang durch die Laboratorien und zu Gesprächen mit den Beschäftigten. ?Durch Ihre Einsatzbereitschaft leisten diese einen wichtigen Beitrag für den Gesundheitsschutz in Sachsen-Anhalt?, sagte Grimm-Benne. Die Veröffentlichung des Berichtes erfolgt auch im Internet unter: https://www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/wir-ueber-uns-service/publikationen/jahresberichte/ Hintergrund: Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) Sachsen-Anhalt ist Ende 2002 gegründet worden. Das Ziel: Den im öffentlichen Interesse liegenden Verbraucher-, Gesundheits- und Arbeitsschutz zu verbessern. Im LAV werden wichtige Aspekte aus einer Hand bearbeitet, beispielsweise des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, des allgemeinen Gesundheitsschutzes, der Sicherheit von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika, der Sicherheit von technischen Geräten, Anlagen und Produkten, von Medizinprodukten und von Arzneimitteln, aber auch die unterschiedlichen veterinärmedizinischen Untersuchungen zur Sicherung seuchenfreier Tierbestände sowie zur sachgemäßen Anwendung von Tierarzneimitteln. Das Landesamt ist Fach- und Beratungsbehörde für Ministerien und für die unterschiedlichen Behörden des Landes sowie Ansprechpartner für die Öffentlichkeit. Ende 2017 zählte die Behörde insgesamt 402 Beschäftigte. Die Wahrnehmung der Aufgaben erfolgt an sieben Standorten, wobei in Halle (Saale), Magdeburg und Stendal eigene Labore unterhalten werden.
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