Information und Austausch bei Landeskonferenz zur neuen Pflegeausbildung
Magdeburg. Mit Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes ab Januar 2020 wird die Ausbildung grundlegend reformiert und der Pflegeberuf deutlich aufgewertet. Die zusätzlichen Karrieremöglichkeiten mit dem EU-weit anerkannten Berufsabschluss als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann und das Angebot eines primärqualifizierenden Studiengangs in der Pflege stärken den Pflegeberuf. Für Träger der praktischen Ausbildung und für Pflegeschulen bedeutet die Reform eine erhebliche Herausforderung. Zugleich eröffnen sich Chancen, die eigenen Leitlinien einer guten Ausbildung mit künftigen Kooperationspartnern gemeinsam zu reflektieren. Vor diesem Hintergrund richtet das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Integration heute in Magdeburg die Landeskonferenz ?Die neue Pflegeausbildung gemeinsam gestalten? aus. Vorausgegangen waren vier Regionalkonferenzen in Halberstadt, Dessau, Stendal und Halle. Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und Pflege- bzw. Berufsfachschulen für Pflege wird gezeigt, was bereits in Sachsen-Anhalt zur Umsetzung der Pflegeberufereform auf den Weg gebracht wurde, und ein Ausblick auf das Kommende eröffnet. Zugleich soll Austausch ermöglicht werden. Denn eine gute Pflegeausbildung, die Gewinnung von Auszubildenden und ein attraktiver Pflegeberuf setzen gemeinsames Gestalten voraus. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung habe die Gesundheitsbranche in Sachsen-Anhalt analysiert, sagte Staatssekretärin Beate Bröcker zum Auftakt. Danach wird die Branche weiter an Bedeutung gewinnen. Bereits heute seien in Sachsen-Anhalt 17 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege- und Gesundheitswirtschaft tätig, die Tendenz sei weiter steigend. Allerdings stoße die Nachfrage nach Pflegekräften schon heute an Grenzen. Bröcker: ?Darum müssen Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen.? Für das kommende Jahr haben nach aktuellen Zahlen 46 Pflegeschulen 1.828 Ausbildungsplätze für Schüler und Schülerinnen gemeldet. Alle 47 Krankenhäuser und 431 stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen wollen ausbilden. Derzeit gibt es in Sachsen-Anhalt pro Jahrgang insgesamt ca. 1.200 Auszubildende. Die Zahlen zeigen aber auch, dass von allen insgesamt 1.400 Praxisträgern bisher lediglich jeder Dritte ausbilden will. Bröcker: ?Ziel muss sein, die Zahl der Ausbildungsbetriebe zu erhöhen und damit noch mehr Ausbildungskapazitäten zu schaffen. Deshalb ist es gut, wenn sich Ausbildungs- und Kooperationsverbünde bilden.? Sie ermunterte, für eine Ausbildung in der Pflege zu werben. Unter der Dachmarke ?Perspektive Pflege ? Modern gedacht in Sachsen-Anhalt? seien darum im Rahmen des Projekts ?Ausbildung in der Pflege stärken" drei Publikationen erschienen. ?Ausbildung in der Pflege - nach dem Pflegeberuferefomgesetz: Praxishandbuch zur Pflegeberufereform? enthält ein Beispiel für einen praktischen Ausbildungsplan und richtet sich an Einrichtungsleitungen, Pflegedienstleiter und -leiterinnen und an Praxisanleitungen. ?Pflegefachfrau oder Pflegefachmann werden: Eine Ausbildung - viele Möglichkeiten" ist ein Info-Flyer für künftige Auszubildende, der den neuen Pflegeberuf vorstellt. Dazu kann die Publikation ?Finanzierung der Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz" abgerufen werden ? eine grafische Übersetzung der Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierungsverordnung für Personalverantwortliche in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Im Internet sind die Publikationen hier zu finden: www.arbeitgestaltengmbh.de
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