8. Landesgesundheitskonferenz nimmt Unterschiede bei Gesundheit von Männern und Frauen in den Blick
Magdeburg. Sachsen-Anhalts 8. Landesgesundheitskonferenz hat den Fokus auf das Thema ?Geschlechtergerechte Prävention und Gesundheitsförderung unter Berücksichtigung sozialer Aspekte? gelegt. ?Mit der Verabschiedung des Präventionsgesetzes haben Prävention und Gesundheitsförderung einen Aufschwung erlebt?, sagte Ministerin Petra Grimm-Benne. Sachsen-Anhalt sei mit dem Präventionsforum, den Gesundheitszielen, Aktivitäten wie der Herzwoche und vielen anderen Beiträgen von Gesundheitsakteuren sehr aktiv. Doch es gelinge noch nicht, die Geschlechter mit Gesundheitsförderungsmaßnahmen gleichermaßen anzusprechen. Hier leiste die Konferenz einen Beitrag. In Sachsen-Anhalt sei die Gesundheitsberichterstattung der Landkreise und kreisfreien Städte und des Landes Sachsen-Anhalt bezüglich der meisten Daten geschlechtsspezifisch ausgestaltet. Damit sei die Voraussetzung gegeben, die Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention entsprechend auszurichten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Ministerin betonte zum Auftakt der Tagung in Magdeburg, dass bei der Behandlung von Krankheiten auch das Geschlecht eine Rolle spiele. So sei bekannt, dass manche Medikamente von Frauen langsamer abgebaut werden als von Männern. Das könne wiederum die Wirkungen und Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente beeinflussen und der Grund dafür sein, dass Frauen deutlich öfter über Nebenwirkungen klagen als Männer. Aktuell sei die Arzneimitteltherapie für Patientinnen und Patienten noch nicht optimiert, aber es entwickele sich ein immer größer werdendes Bewusstsein dafür, welche Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern beachtet werden müssen, um für Frauen und Männer optimale Arzneimittel in optimalen Dosen bereitzustellen. Der Magdeburger Kardiologe Prof. Dr. Rüdiger Braun-Dullaeus beleuchtete Geschlechterunterschiede bei Herzkrankheiten, Dr. Goetz Wahl vom Landesamt für Verbraucherschutz wertete Daten des öffentlichen Gesundheitsdienstes Sachsen-Anhalt zur Kindergesundheit auf Geschlechtsunterschiede aus. Im Vorschulalter zeigen Jungen danach deutlich häufiger Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten als Mädchen. ?Wir müssen Jungen im Vorschulalter in ihrer Entwicklung stützen?, so Wahl. Mit fortschreitendem Alter haben Mädchen eine deutlich schlechtere subjektive Gesundheit als Jungen. Die Daten zeigen zudem bei Mädchen und bei Jungen eine zum Teil erhebliche Verschlechterung von Gesundheitsparametern zwischen Vorschul-, Grundschul- und Mittelschulalter. Das könnte seiner Ansicht nach darauf hinweisen, dass Kinder wachsendem Stress ausgesetzt sind und dass es nötig ist, diese Belastungen zu reduzieren. Weitere Beiträge beleuchteten Daten zur Frauen- und Männergesundheit in Deutschland sowie die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Ansprache von Männern und Frauen.
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