Ausbildungsstandort Sachsen-Anhalt sichern – gemeinsam die Corona-Krise meistern
Die Bundesregierung hat gestern die Eckpunkte für ein Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ beschlossen.
Magdeburg. Die Bundesregierung hat gestern die Eckpunkte für ein Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ beschlossen. Für die Unterstützung von Ausbildungsbetrieben, ausbildenden Einrichtungen in den Gesundheits- und Sozialberufen und deren Auszubildende stellt die Bundesregierung in den Jahren 2020 und 2021 bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wurde auch auf eine Forderung der Kammern in Sachsen-Anhalt reagiert.
Dieser Schritt wird in Sachsen-Anhalt ausdrücklich begrüßt. Dazu Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne: „Ausbildungsbetriebe und Auszubildende brauchen in dieser schwierigen Lage eine sichere Perspektive. Die Maßnahmen des Bundes bedeuten Rückenwind für den Ausbildungsstandort Sachsen-Anhalt.“ Grimm-Benne weiter: „Auszubildende sind die Fachkräfte von morgen. Sie erhalten ein klares Signal, dass sie ihre berufliche Ausbildung fortsetzen und beenden können. Und die Unternehmen bekommen finanzielle Unterstützung für ihr Engagement für Ausbildung und damit Fachkräftesicherung.“
In einer Erklärung des Landesausschusses für Berufsbildung Sachsen-Anhalt (LAB) werden die Anstrengungen gewürdigt, die das Land Sachsen-Anhalt bisher bei der Bewältigung der Krise unternommen hat. Die Mitglieder des LAB warnen davor, dass die Corona-Krise zu einer Krise auf dem Ausbildungsmarkt führen könnte. Nur ein gemeinschaftliches und abgestimmtes Handeln der Berufsbildungsakteure vermindert die negativen Folgen der Beschränkungen für Land Sachsen-Anhalt.
Dr. Simone Danek, Geschäftsführerin des Geschäftsfelds Aus- und Weiterbildung bei der IHK Halle-Dessau, alternierende Vorsitzende des Landesausschuss für Berufsbildung Sachsen-Anhalt: „In diesem Frühjahr konnten nur schwer oder gar keine Bewerbungsgespräche geführt werden. Wir müssen nun Berufsorientierung nachholen und verstärkt für den Abschluss von Ausbildungsverträgen werben. Da wird einiges später kommen als gewohnt. Daher freuen wir uns über die gute Nachricht aus den berufsbildenden Schulen, dass der verspätete Einstieg in die Ausbildung ohne Verluste ermöglicht wird.“
Fabian Pfister, Referatssekretär für Jugend, Bildung und Berufsbildung im DGB-Landesbüro Sachsen-Anhalt, alternierender Vorsitzender des Landesausschuss für Berufsbildung Sachsen-Anhalt: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen der Corona-Pandemie sehen wir, wie wichtig es ist, gemeinsam diese Krise zu bewältigen. Die gemeinsame Erklärung des LAB ist daher ein wichtiger Schritt für alle Beteiligten, um in das kommende Ausbildungsjahr zu gehen."
Um den aktuellen Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt in der Corona-Krise zu begegnen, verständigten sich die LAB-Mitglieder auf die Umsetzung von sechs Bausteinen:
- Die Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung intensivieren.
- Den Einstieg in das Ausbildungsjahr 2020/21 flexibel gestalten und Rückstände in der Ausbildung schnellstmöglich aufholen.
- Ein starkes Signal für den Stellenwert beruflicher Ausbildung setzen und von der Krise stark betroffene Unternehmen finanziell unterstützen.
- Die digitalen Erfahrungen der Krisenzeit auswerten und als Entwicklungsschub für die Digitalisierungsprozesse in der beruflichen Aus- und Weiterbildung nutzen.
- Den Arbeits-, Gesundheits- und Infektionsschutz für Fachkräfte und Auszubildende gewährleisten.
- Weitere Risiken im Auge behalten und bei Bedarf schnell gemeinsam reagieren.
Mit diesen Bausteinen soll verhindert werden, dass die Pandemie die guten Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt in Sachsen-Anhalt rückgängig macht. Der in dieser Woche im Kabinett vorgestellte „Jahresmonitor Berufsbildung Sachsen-Anhalt 2019“ hat ergeben, dass die Berufsausbildung in Sachsen-Anhalt an Zuspruch gewinnt. Die Berufsausbildung ist für die jungen Menschen in Sachsen-Anhalt weiterhin die erste Wahl für eine berufliche Qualifizierung. 43,1 Prozent der jungen Menschen münden nach der Sekundarstufe I in eine duale Berufsausbildung oder schulische Ausbildungsform ein. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt deutlich über dem bundesweiten Wert von 36,8 Prozent.
Der Anteil formal ausbildungsberechtigter Betriebe hat sich seit einigen Jahren auf niedrigem Niveau eingependelt (laut Selbstauskunft 46 Prozent der Betriebe). Vor diesem Hintergrund ist es besonders positiv zu bewerten, dass die ausbildungsberechtigten Betriebe im Jahr 2019 wieder mehr ausgebildet haben. Hier stieg der Anteil der ausbildenden Betriebe von 41 Prozent in 2018 auf 52 Prozent in 2019. Dieses Engagement für Ausbildung verdient auch in Corona-Zeiten Unterstützung.
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