Pressemitteilung: 409/2020
Magdeburg, den 18.12.2020

Land und Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt schalten Hotline gegen Pflegenotstand: Einrichtungen brauchen in der Corona-Krise dringend personelle Unterstützung

Magdeburg. Der Pflegenotstand in Sachsen-Anhalt spitzt sich durch die Corona-Krise weiter zu.

Die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit und das Sozialministerium schalten deshalb ab sofort eine Hotline, um Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenhilfe bei der Suche nach dringend benötigtem Personal zu unterstützen. Ab 21. Dezember können sich Menschen, die bereit sind, in von akuten Personalengpässen betroffenen Einrichtungen mitzuarbeiten unter der Rufnummer 0345 1332 444 melden. Mit der gemeinsamen Aktion der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt und des Ministeriums sollen schnell Einsatzkräfte für eine Beschäftigung gewonnen werden. „Es geht nicht um die Vermittlung von Ehrenamtlichen, sondern um zusätzliches Personal, das kurzfristig zur Verfügung steht“, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne am Freitag in Magdeburg.

 

„Gesucht werden nicht nur Pflegefachkräfte, Pflegehelfer oder Auszubildende und Studierende verschiedenster Fachrichtungen wie Medizin, Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Wir wollen auch Arbeitslose, Menschen in Kurzarbeit und Freiwillige mit anderem beruflichen Hintergrund, wie Friseure oder Baumarktverkäufer ansprechen. Diese können zum Beispiel das vorhandene Fachpersonal bei der Durchführung von Antigen-Tests und der Organisation von Corona-Schutzimpfungen unterstützen und entlasten. Unsere Mitarbeiter an der Hotline beraten die Interessenten und vermitteln sie an Einrichtungen weiter, die Bedarfe haben. Die Art der Zusammenarbeit und Arbeitsverträge regeln die Einrichtungen und die Freiwilligen dann untereinander“, ergänzte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

 

„Durch die Corona-Pandemie hat sich die ohnehin schwierige Personallage in den Pflegeeinrichtungen deutlich verschärft“, so die Ministerin. „Die Situation ist dramatisch.“ Derzeit werde jede helfende Hand gebraucht, um die Pflegekräfte bei der Versorgung in den Einrichtungen zu unterstützen. Die Ministerin bittet daher eindringlich um Mithilfe: „Wenn Sie die Möglichkeit haben, jetzt in der Corona-Krise in den Einrichtungen bei der Betreuung und anderen Aufgaben mithelfen zu können, dann melden Sie sich bitte bei der Hotline.“ Ministerium und Agenturen für Arbeit werden täglich abgleichen, wo Hilfe in Pflege- und Behinderteneinrichtungen besonders nötig gebraucht wird.

 

Die von den Agenturen für Arbeit in Sachsen-Anhalt betriebene Hotline ist ab dem 21. Dezember unter der Rufnummer 0345 1332 444 montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8-12 Uhr besetzt und wird auch an den Werktagen zwischen Weihnachten und Silvester geschaltet sein.

 

Hintergrundinfo zum Kurzarbeitergeld: Menschen in Kurzarbeit können das Kurzarbeitergeld ab dem 01.01.2021 nur noch durch einen Minijob aufstocken. Das Einkommen aus dem Minijob (höchstens 450 Euro) bleibt anrechnungsfrei.

 

Hintergrundinfo zur Altenpflege: In Sachsen-Anhalt sind 21.300 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig in der Altenpflege beschäftigt, Tendenz steigend. Im Jahresdurchschnitt 2019 waren 730 Stellen für Altenpfleger bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt gemeldet. Es dauerte im Schnitt 120 Tage, um eine gemeldete Stelle zu besetzen.

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