Ministerin übergibt Förderung an Aids-Hilfen Sachsen-Anhalt
Magdeburg. Das Land stärkt mit einer institutionellen Förderung den beiden Aids-Hilfe-Vereinen Sachsen-Anhalts weiterhin den Rücken. Die Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord erhält für 2023/2024 insgesamt rund 527.600 Euro.
„Die Aufklärung zu HIV, Aids und den sexuell übertragbaren Krankheiten ist Sachsen-Anhalt besonders wichtig, sagt Gesundheits- und Sozialministerin Petra Grimm-Benne bei der Übergabe des Fördermittelbescheides in Magdeburg. „Dazu gehört auch, dass wir die vorhandenen Ängste und Unsicherheiten in der Bevölkerung ernst nehmen und weiter über die Krankheit und den Umgang mit HIV informieren. Das Wissen um den Umgang mit HIV ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, eine Ausgrenzung von Betroffenen zu verhindern.“
Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Institutes wurde bei 45 Menschen in Sachsen-Anhalt 2021 erstmals HIV diagnostiziert. Insgesamt leben bundesweit rund 90.800 Menschen mit der Krankheit, davon rund 1.420 in Sachsen-Anhalt. Von den 90.800 Menschen mit HIV kennen 90 Prozent ihre Diagnose, davon sind wiederum 96 Prozent in Behandlung. 96 Prozent dieser Therapien verliefen erfolgreich. Grund dafür sei unter anderem eine gute Vernetzung und Kooperation zwischen den beiden Aidshilfevereinen Sachsen-Anhalts, dem Gesundheitsministerium Sachsen-Anhalt und den Beratungsstellen der Gesundheitsämter für sexuell übertragbare Infektionen (STI-Beratungsstellen). Hinzu kämen niederschwellige Angebote für Prävention, Beratung und Testung und eine konsequente Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung. „Dennoch muss der Zugang zu Beratung und Diagnostik für alle weiterhin in hoher Qualität sichergestellt werden, um wirklich alle Betroffenen erreichen zu können“, betont Grimm-Benne.
Mit Blick auf das vergangene Jahr hebt die Gesundheitsministerin besonders das Engagement der Vereine im Zusammenhang mit dem Ausbruch der MPox („Affenpocken“) hervor. Damit wurde sichergestellt, dass auf dringend benötigten Beratungsbedarf zur Aufklärung bezüglich der Übertragung, der Behandlung sowie der Impfung und zu Schutzmöglichkeiten reagiert werden konnte. „Dies hat entscheidend zur Eindämmung der aufgetretenen Erkrankung in Sachsen-Anhalt beigetragen“, so Grimm-Benne.
Sven Warminsky, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V.: „Wir freuen uns sehr über die kontinuierliche und planbare Unterstützung des Landes. Dies ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern auch ein Garant dafür, dass wir unsere Arbeit in hoher Qualität umsetzen können und damit einen Beitrag zur Gesunderhaltung unserer Zielgruppen leisten.“
Die Übergabe des aktuellen Zuwendungsbescheides für die Aids-Hilfe Halle Sachsen-Anhalt Süd durch Ministerin Grimm-Benne ist für den 13. Februar 2023 avisiert.
Hintergrund:
HIV (Human Immunodeficiency Virus) ist ein Virus, das bei einer Infektion die körpereigenen Abwehrkräfte, auch Immunsystem genannt, schädigt. Ohne eine Therapie führt die Infektion nach einiger Zeit fast immer zu lebensbedrohlichen Erkrankungen, z.B. schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome). Mit einer HIV-Therapie lässt sich AIDS verhindern. Dank der verfügbaren HIV-Medikamente haben betroffene Menschen heutzutage gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität.
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