Pressemitteilung: 2023
Magdeburg, den 11.12.2023

Landesgleichstellungspreis erstmals verliehen: Sachsen-Anhalt würdigt Engagement für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit

Magdeburg. Sechs Projekte und Engagierte sind mit dem erstmals verliehenen Landesgleichstellungspreis ausgezeichnet worden.

Im Rahmen einer Festveranstaltung überreichten Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne und Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze heute in Magdeburg die mit bis zu 1.000 Euro dotierten Preise. Insgesamt 36 Vorschläge waren für die Auszeichnung eingereicht worden.

Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne sagte: „Der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und gleiche Chancen von Frauen und Männern verdient mehr Aufmerksamkeit. Mit dem Gleichstellungspreis möchten wir vorbildhafte Gleichstellungsarbeit würdigen, sichtbar machen und noch mehr Menschen inspirieren, sich zu engagieren. Häufig sind es die vermeintlich kleinen Projekte, die Großes leisten.“

Sarah Schulze, Landesbeauftragte für Frauen- und Gleichstellungspolitik, betonte: „Die allesamt preiswürdigen Bewerbungen zeigen die große Vielfalt im Einsatz für Gleichstellung. Ob in kleinen Initiativen im ländlichen Raum oder in größeren, städtischen Einrichtungen: Überall in Sachsen-Anhalt setzen sich Menschen unermüdlich dafür ein, dass Gleichstellung nicht nur ein Wort bleibt, sondern gelebte Realität wird.“

Die Preistragenden

Kategorie „Nachhaltige Wege zur Vereinbarkeit von beruflicher Tätigkeit mit Familienaufgaben, Pflegeaufgaben und dem Ehrenamt“

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis geht an das Projekt „Passage“ des Kultur- und Kunstvereins Kemberg e.V.. Der Kultur- und Kunstverein Kemberg e.V. ermöglicht Künstlerinnen und Künstlern aus dem Bereich Fotografie und Film vierwöchige Arbeitsaufenthalte in der Dübener Heide. Einer der jährlich zur Verfügung stehenden beiden Plätze ist seit 2022 einer Künstlerin mit Kind vorbehalten. Damit wird ein Beitrag zur Verbesserung der Gleichstellung von Künstlerinnen geleistet werden, denen aufgrund ihrer Mutterschaft der Zugang zum Kunstbetrieb erschwert ist.

Kategorie „Selbstbestimmt und frei von Gewalt leben“

In dieser Kategorie erhält die Lebenshilfe Osterburg gGmbH einen mit 700 Euro dotierten Preis für das Projekt „Gewaltfreies Miteinander“. Die Lebenshilfe, die sich für Menschen mit geistiger, psychischer und körperlicher Behinderung einsetzt, widmet sich der Gewaltprävention sowie dem Empowerment von Menschen mit Behinderungen. Das Projekt richtet sich an Frauen und Mädchen mit und ohne Behinderungen und will diese dazu befähigen, sich gegen Grenzüberschreitungen, Übergriffe und körperliche Gewalt zur Wehr setzen zu können.

Das Projekt „One Billion Rising Magdeburg“ erhält einen mit 300 Euro dotierten Preis. One Billion Rising ist eine weltweite Bewegung, die sich durch gemeinsames Protesttanzen an öffentlichen Plätzen für die Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen einsetzt. Seit dem Jahr 2015 wird die Initiative "One Billion Rising Magdeburg" durch ein trägerübergreifendes Bündnis getragen, das hauptsächlich aus engagierten Ehrenamtlichen besteht und neben der Tanzaktion zusätzliche Angebote wie Workshops, Poetry Slams, Podiumsdiskussionen, kleine Konzerte auf die Beine stellt. Das Bündnis setzt sich dafür ein, das Thema der Gewalterfahrung von Frauen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und sichtbar zu machen. Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigungen oder Migrationshintergrund sowie Jugendfreizeiteinrichtungen werden dabei in vorbildlicher Weise einbezogen, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.

Kategorie „Gleichberechtigung durch Überwindung geschlechtsspezifischer Stereotype“

In dieser Kategorie geht ein mit 700 Euro dotierter Preis an die Initiative „Medical Students for Choice“ Halle (Saale). Die studentische Gruppe setzt sich für reproduktive Gerechtigkeit, die Entstigmatisierung des Themas und insbesondere die bessere Ausbildung von Medizinstudierenden zum Thema Schwangerschaftsabbruch ein.

Das „Frauenzentrum Wolfen“ erhält in dieser Kategorie einen mit 300 Euro dotierten Preis. Das Frauenzentrum zeichnet sich durch seine vielfältigen kulturellen, bildungspolitischen als auch emanzipatorischen Angebote aus, die sich sowohl an Mädchen und Frauen als auch die Allgemeinbevölkerung richten. Gelegen in Wolfen, ist die engagierte Stadtteilarbeit wesentlicher Schwerpunkt des Frauenzentrums. Zudem werden Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigung in vorbildhafter Weise integriert. Auf der Homepage stehen Dokumente in leichter Sprache zur Verfügung und es werden regelmäßig Begegnungen für Frauen mit und ohne Behinderung initiiert.

Kategorie „Herausragendes persönliches Engagement“

Für ihr mehr als 30-jähriges Engagement in dem von ihr mitgegründeten Frauenarbeitskreis in der Stadt Weißenfels erhält Margrit Franke einen mit 500 Euro dotierten Preis. Der Frauenarbeitskreis Weißenfels engagiert sich seit Anfang der 1990er Jahre mit hohem persönlichen Einsatz seiner Mitglieder für Gleichstellung in Politik und Gesellschaft. Mit vielfältigen Initiativen, Aktionen und Projekten werden frauenpolitische und -gesellschaftliche Themen in die Öffentlichkeit getragen.

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