Familienhebammen unterstützen Familien in schwierigen Lagen
Halle/Magdeburg. Der Schutz vor einer möglichen Kindeswohlgefährdung in Sachsen-Anhalt wird weiter gestärkt.
10 Hebammen und Fachkräfte des Gesundheitswesens haben ihre Qualifizierung zu Fachkräften der Frühen Hilfen erfolgreich abgeschlossen. Mit dem bereits dritten Qualifizierungskurs, der im Land durchgeführt wurde, betreuen nun insgesamt 84 Fachkräfte jährlich rund 500 Familien. Die zertifizierten Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger unterstützen Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren. Sie beraten bei Fragen und Sorgen rund um Gesundheit und Entwicklung und vermitteln zu Hilfsangeboten. Ziel ist es, Risiken für das Kindeswohl frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
Familienministerin Petra Grimm-Benne sagte: „Den ausgebildeten Fachkräften in den Frühen Hilfen danke ich für die Kraft und Zeit, die sie in die berufsbegleitende Qualifizierung investiert haben. Ihre Expertise wird gebraucht, damit all die Familien, die Unterstützung benötigen, diese Hilfe in Anspruch nehmen können. Ich freue mich, dass das Netzwerk der Frühen Hilfen immer dichter wird. Denn jedes Kind hat ein Recht auf ein gewaltfreies und gesundes Aufwachsen.“
Hintergrund:
In den Netzwerken Frühe Hilfen im Land unterstützen seit 10 Jahren Familienhebammen und besonders ausgebildete Fachkräfte Familien in schwierigen Situationen. Sie begleiten oft überforderte oder verzweifelte Eltern als Ratgeber und helfen, Probleme zu bewältigen. Auch bei schwierigen Lagen – wie Eltern mit psychischen Erkrankungen oder Familien mit hohen Stressbelastungen insgesamt - sind sie Ansprechpartnerinnen und -partner, die für die Betreuung mehr Zeit dafür aufbringen können, als eine klassische Hebamme.
Sachsen-Anhalt hatte bereits 2006 mit dem Landesmodellprojekt Familienhebammen in Sachen Frühe Hilfen Pionierarbeit geleistet. 2012 wurde mit der Bundesinitiative Frühe Hilfen ein Grundstein gelegt, um auch bundesweit ein tragfähiges Netz an Unterstützungsmaßnahmen aufzubauen. Im Jahr 2017 ist diese Initiative in die rechtliche Form einer Stiftung überführt und damit dauerhaft gesichert worden.
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