Anbindung an die Telematik-Infrastruktur: Rund 600 Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt haben sich auf den Weg gemacht
Magdeburg. Die Digitalisierung in der Pflege schreitet voran: Immer mehr ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt setzen auf digitale Lösungen.
Zu diesem Zwischenfazit kommt das Landeskompetenzzentrum Pflege Digital, das am Freitag, 25. April 2025, im Landespflegeausschuss seinen aktuellen Bericht vorgestellt hat.
Hintergrund der Beratung ist die ab Juli 2025 bundesweit verpflichtende Anbindung aller Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) – ein wichtiger Schritt hin zu einer modernen und vernetzten Gesundheitsversorgung. Über die Telematik-Infrastruktur können Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen beispielsweise Daten sicher untereinander austauschen. Auch die Nutzung der elektronischen Patientenakte soll in Zukunft möglich sein. Damit könnten Pflegeeinrichtungen etwa auf elektronische Medikationspläne oder digitale Arztbriefe zugreifen und die Informationen bei der Betreuung von Pflegebedürftigen berücksichtigen.
Sozialministerin Petra Grimm-Benne betonte: „Unser Ziel ist es, die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen weiter auszubauen und die Kommunikation zwischen allen Akteuren schneller, sicherer und effizienter zu gestalten. Viele Pflegeeinrichtungen haben sich bereits digitaler aufgestellt. Ich appelliere an alle, diesen positiven Beispielen zu folgen.“
Bei der heutigen Sitzung wurden aktuelle Zahlen der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (gematik) vorgestellt:
- In Sachsen-Anhalt haben von insgesamt 1.386 Pflegeeinrichtungen bereits rund 43 Prozent (598 Einrichtungen) eine sogenannte Institutionskarte zur sicheren Identifizierung und Legimitierung beantragt – ein erster Schritt zur TI-Anbindung.
- Etwa 20 Prozent (277 Einrichtungen) sind im Verzeichnisdienst – dem zentralen Adressbuch der TI – registriert.
- Rund 9 Prozent (95 Einrichtungen) nutzen bereits KIM (Kommunikation im Medizinwesen), den sicheren E-Mail-Dienst der TI.
Damit reiht sich Sachsen-Anhalt in den bundesdeutschen Trend ein:
Von 31.491 Pflegeeinrichtungen haben bereits 47 Prozent (14.790 Einrichtungen) eine Institutionskarte beantragt. Rund 21 Prozent (6.646) sind im Verzeichnisdienst gelistet, und über 8 Prozent (2.589 Einrichtungen) verfügen über eine KIM-Adresse.
Zur Unterstützung der Einrichtungen hatte das Gesundheitsministerium bereits im Juni 2024 eine Informationsveranstaltung in Magdeburg organisiert. Seitdem bietet das Landeskompetenzzentrum Pflege Digital Sachsen-Anhalt – eine der wenigen spezialisierten Einrichtungen bzw. Anlaufstellen für Fragen der Digitalisierung in der Pflege in Deutschland – regelmäßig digitale Veranstaltungsreihen und Beratungsangebote an.
Hintergrund:
Zur Beratung über Fragen der Pflegeversicherung in Sachsen-Anhalt wurde im Jahr 1995 ein Landespflegeausschuss gebildet. Dieser ist ein Gremium zur Beratung über die sektorenübergreifende Zusammenarbeit in der Versorgung von Pflegebedürftigen nach dem Elften Buch Sozialgesetzbuch (Soziale Pflegeversicherung). Der Ausschuss tagt in der Regel zweimal jährlich (Frühjahrs- und Herbstsitzung) in nichtöffentlicher Sitzung. Ihm gehören 30 Mitglieder aus allen Bereichen der Pflegelandschaft des Landes an. Informationen zur Besetzung des Landespflegeausschusses und den behandelten Themen sind online abrufbar: https://pflege.sachsen-anhalt.de/themen-im-fokus/landespflegeausschuss
Sachsen-Anhalt soll eine führende Rolle in der digitalen Pflege einnehmen. Damit dies gelingt, wurde das Landeskompetenzzentrum Pflege Digital bei der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zur Entwicklung von Innovations- und Transferstrukturen, dem Aufbau und Spannen entsprechender Netzwerke sowie zur gezielten Aus-, Fort- und Weiterbildung eingerichtet und allen Akteuren im Pflegebereich über den Landespflegeausschuss bekannt und zugänglich gemacht. Weitere Informationen sind abrufbar unter : https://www.pflegedigital-lsa.de/
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