Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel: Fachkräftesicherungspakt beschließt Vereinbarung zu einer gemeinsamen Fachkräftestrategie
Magdeburg. Angesichts zunehmender Fachkräfteengpässe hat Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne gemeinsam mit den Partnern des Fachkräftesicherungspaktes eine aktualisierte Vereinbarung zu einer gemeinsamen Fachkräftestrategie auf den Weg gebracht.
. Im Schulterschluss mit Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kammern, Kommunalen Spitzenverbänden, Hochschulen, Bundesagentur für Arbeit und verschiedenen Landesressorts will das Arbeitsministerium die in- und ausländischen Fachkräftepotentiale gezielter erschließen. Im Mittelpunkt der Strategie stehen die Stärkung der Aus- und Weiterbildung sowie die Zuwanderung von Ausbildungsinteressierten und Arbeitskräften aus dem Ausland.
Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt ist von einem spürbaren Rückgang des Arbeitskräfteangebots geprägt – insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Handwerk und MINT-Berufe. „Der Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung, mit der Unternehmen tagtäglich konfrontiert sind. Der demografische Wandel wird die Situation weiter verschärfen. Wir müssen jetzt entschlossen handeln, um Sachsen-Anhalt für die Zukunft gut aufzustellen. Mit der gemeinsamen Fachkräftestrategie wollen wir sicherstellen, dass mehr Fachkräfte aus dem In- und Ausland in den Unternehmen ankommen. Die enge Zusammenarbeit mit den Arbeitsmarktakteuren bietet die große Chance, Sachsen-Anhalt als attraktiven Lebens- und Arbeitsort für Fachkräfte weiterzuentwickeln“, betonte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne.
Vereinbart wurden sechs strategische Schwerpunkte:
- Berufsausbildung stärken
- Mehr junge Menschen sollen durch praxisnahe Berufsorientierung, eine gemeinsame Ausbildungsoffensive mit Migrantenorganisationen und eine enge Zusammenarbeit mit Kammern für Ausbildungsberufe begeistert werden.
- Vorzeitige Vertragslösungen sollen durch ein verbessertes Ausbildungsmanagement sowie den Ausbau assistierter Ausbildung deutlich reduziert werden.
- Die Ausbildungsplattform hallo-beruf.de wird gemeinsam mit den Kammern fortgesetzt, um Praktikums- und Ausbildungsangebote niedrigschwellig bereitzustellen.
- Arbeitsmarktintegration fördern
- Ziel ist die nachhaltige Integration Zugewanderter in Ausbildung und qualifizierte Beschäftigung – mit besonderem Fokus auf ausländische Frauen, insbesondere für MINT-Berufe.
- Anerkennungsberatung, berufsbezogene Sprachförderung und gezielte Qualifizierung werden weiter ausgebaut und besser miteinander verzahnt.
- Qualifizierung gestalten
- Weiterbildung wird als Schlüssel zur Fachkräftesicherung verstanden. Weiterbildungsagenturen bieten aus einer Hand individuelle Beratung und Unterstützung bei der Auswahl passender Bildungsangebote und Fördermöglichkeiten.
- Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose, Pendler und Zugewanderte sollen durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden.
- Gründungen und Unternehmensnachfolgen erleichtern
- Eine unternehmerische Kultur wird durch unbürokratische Verfahren, gezielte Förderangebote und niedrigschwellige Beratung gestärkt.
- Ziel ist es, Gründungen zu erleichtern, Unternehmensnachfolgen zu sichern und insbesondere junge Menschen für die Selbstständigkeit zu gewinnen.
- Digitalisierung der Arbeitswelt unterstützen
- Unternehmen und Beschäftigte werden bei der digitalen Transformation begleitet – etwa durch das Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt.
- Mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung erreichen
- Die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung wird weiter gestärkt – etwa durch den Ausbau dualer und hybrider Studienangebote.
- Studienzweifelnde werden gezielt als Fachkräftereserve für die berufliche Bildung angesprochen.
- Förderung des Berufseinstiegs für internationale Studierende.
Die beschlossene Handlungsstrategie wird in den jeweiligen Schwerpunkten zugeordneten Arbeitsgruppen begleitet und mit konkreten Maßnahmen untersetzt. Die ausführliche Vereinbarung des sowie eine Übersicht über die Mitglieder des Fachkräftesicherungspaktes finden sich online.
Impressum:
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Pressestelle
Turmschanzenstraße 25
39114 Magdeburg
Tel: (0391) 567-4608
Fax: (0391) 567-4622
Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de