Pressemitteilung: 083/2025
Magdeburg, den 31.07.2025

Inklusion und Perspektive: Landesberufsorientierungsprogramm BRAFO begleitet Förderschülerinnen und Förderschüler ins Arbeitsleben

Magdeburg. Das Landesberufsorientierungsprogramm „BRAFO - Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren“ unterstützt jährlich 11.000 Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt bei ihrer Berufswahl. Im Schuljahr 2023/24 haben sich auch 72 Förderschulen am Programm beteiligt.

„Wenn Berufsorientierung frühzeitig, individuell und praxisnah stattfindet, entstehen echte Zukunftsperspektiven. Wir wollen, dass mehr Menschen mit Förderbedarf den Schritt ins Berufsleben schaffen. Unser Berufsorientierungsprogramm legt deshalb den Grundstein, damit Förderschülerinnen und -schüler einen Berufswunsch entwickeln und mehr Unternehmen ihre Potentiale entdecken. Menschen mit Förderbedarf verdienen alle Chancen und mehr Teilhabe am Arbeitsleben“, sagt Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne.

Bildungsminister Jan Riedel betont: „BRAFO hat sich über Jahre hinweg den Ruf von gelingender Berufswahlunterstützung und betrieblicher Praxisnähe erwerben können. Dass in einem hohen Maße auch Schülerinnen und Schüler der Förderschulen von den Angeboten des Programms profitieren, darf als wichtiges Signal für die Zukunft dieser jungen Menschen gewertet werden. Wir werden weiter gemeinsam engagiert am Erfolg dieser Kooperation arbeiten.“

„Die Berufsberatung der Arbeitsagenturen bietet auch an Förderschulen umfassende Unterstützung bei der Berufsorientierung und Berufswahl, um den Jugendlichen auf die Teilhabe am Arbeitsmarkt vorzubereiten. Ziel ist es, individuelle Perspektiven für die Zeit nach der Schule aufzuzeigen und bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz zu begleiten. Besonders begrüße ich, dass fast 70 Prozent der Förderschulen in Sachsen-Anhalt das Landesprogramm BRAFO einsetzen und ihren Schülerinnen und Schülern damit eine praxisnahe Berufsorientierung ermöglichen“, sagt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

BRAFO kombiniert verschiedene Elemente zur Beruflichen Orientierung, darunter Interessen- und Kompetenzerkundungen, Werkstatttage und Betriebserkundungen.  Das Programm bietet Einblicke in mehr als 12 verschiedene Berufsfelder, von Handwerk und Technik bis hin zu IT und Kreativwirtschaft. Mehr als 2.000 lokale Betriebe und Unternehmen unterstützen BRAFO durch Praktikumsangebote und Betriebserkundungen. BRAFO-Mitarbeitende, Lehrkräfte, Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter sowie Ausbilderinnen und Ausbildern arbeiten gemeinsam am Erfolg des Programmes, welches an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen wie auch an Förderschulen in ganz Sachsen-Anhalt umgesetzt wird.

Das inklusive Angebot wird auf die Lern- oder körperliche Beeinträchtigungen angepasst. Damit die individuelle Unterstützung gelingt, braucht es eine sorgfältige Vorbereitung: barrierefreie Zugänge zu Werkstätten, Fahrtbegleitungen, Kommunikationshilfen oder auch einen Begleithund. „Wir arbeiten z. B. bei Jugendlichen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung anhand kleiner, überschaubarer Übungen“, erklärt Kerstin Söll, BRAFO-Koordinatorin beim Technischen Ausbildungszentrum Weißenfels GmbH. Aufgaben, Tempo und Sprache werden an das jeweilige Lernniveau angepasst. Kleingruppen ermöglichen eine persönliche Begleitung und direkte Rückmeldungen.

Für viele Jugendliche ist die berufliche Zukunft zunächst schwer vorstellbar. „Es fehlt oft eine echte Praxiserfahrung – die Vorstellung ist ziemlich vage, wie es in einer Werkstatt, Küche oder im Verkauf wirklich aussieht“, erklärt Solveig Frerk, BRAFO-Koordinatorin beim Bildungs- und Beratungsinstitut (BBI) GmbH. Dank BRAFO wird aus einer vagen Vorstellung ein konkretes Bild: Bereits am ersten Tag arbeiten die Teilnehmenden praktisch – viele halten dabei „zum ersten Mal eine Säge in der Hand oder sind gefordert, mit dem Hammer zu arbeiten“, berichtet Koordinatorin Frerk. Die inklusive Berufsorientierung öffnet Türen – für die Jugendlichen, aber auch bei Betrieben, die sich offener zeigen für Förderschülerinnen und -schüler. Sie signalisieren Interesse an der Vergabe von Praktika und in einigen Fällen auch an Ausbildungsverhältnissen.

Hinweis an Journalistinnen und Journalisten

Gern vermitteln wir für Ihre Berichterstattung den Kontakt zu Förderschülerinnen und -schülern, die dank BRAFO ein passendes Praktikum gefunden und damit den ersten Schritt ins Berufsleben geschafft haben.

Hintergrund

BRAFO richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 und bietet ihnen die Gelegenheit, in Werkstatttagen, Betriebserkundungen und Praktika praktische Erfahrungen zu sammeln. Das Landesberufsorientierungsprogramm BRAFO wird aus Mitteln der Europäischen Union des Landes Sachsen-Anhalt, aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit sowie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Arbeitsministerium und das Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt sowie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen begleiten das Landesberufsorientierungsprogramm BRAFO qualitativ. Unterstützt werden sie dabei von der BRAFO-Netzwerkstelle. Sie wird vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) umgesetzt.

Mehr Informationen gibt es unter www.brafo.sachsen-anhalt.de

 

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