Achtung Schulanfänger! - Innenminister Klaus Jeziorsky: Polizei wird verstärkt kontrollieren
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 122/03 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 122/03 Magdeburg, den 18. August 2003 Achtung Schulanfänger! - Innenminister Klaus Jeziorsky: Polizei wird verstärkt kontrollieren Hinweise zum Schulbeginn Am Donnerstag ist es wieder soweit, die Ferien sind zu Ende und die ca. 253.000 Schülerinnen und Schüler unseres Landes starten in ein neues Schuljahr. Für mehr als 15.600 Mädchen und Jungen beginnt dann das erste Schuljahr. Das heißt für die meisten Schulanfänger, nach ein paar Tagen an der Hand von Mutti oder Vati den Schulweg allein meistern zu müssen. Leider sind Schulkinder jedoch nach wie vor die von allen Verkehrsteilnehmern am meisten gefährdete Gruppe. Jeziorsky: "Im Jahr 2002 kam es zu 4.714 Unfällen (2001: 4.972) im Zusammenhang mit dem Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause, dabei endeten sechs Unfälle (2001: 4) tödlich. Eine traurige Bilanz. Jedes verletzte Kind muss uns verdeutlichen: Es hätte auch mein Kind sein können. Also runter vom Gas und Fuß auf die Bremse, wenn Kinder am Straßenrand auftauchen! Denn Kinder sehen, hören, denken und vor allem: sie reagieren anders als Erwachsene!" Insbesondere Schulanfänger und Schüler der Grundschulen seien noch nicht in der Lage, den vielfältigen Anforderungen des Straßenverkehrs gerecht zu werden. Es falle ihnen schwer, die Richtung, aus der ein Fahrzeug kommt, akustisch zu bestimmen oder die Entfernung und die Geschwindigkeit einzuschätzen. "Kinder werden außerdem schlechter gesehen als Erwachsene und es fehlt ihnen der überblick. Ihr Sichtfeld ist noch eingeschränkt, so dass herannahende Fahrzeuge gar nicht oder zu spät erkannt werden", so der Innenminister. Die Teilnahme am Straßenverkehr sei für Kinder eine komplexe Tätigkeit, die an sie hohe Anforderungen stelle. Hinzu komme, dass Kinder leicht abzulenken seien und daher Gefahren im Straßenverkehr nicht oder zu spät erkennen. Jeziorsky: "Jahr für Jahr werden Autofahrer vor dem Schulbeginn an ihre Verantwortung im Straßenverkehr erinnert, doch die Wirkung fällt meist nicht wie erhofft aus. Geschwindigkeitsmessungen ergaben, dass die Autofahrer vor Schulen bzw. in Wohngebieten keineswegs vom Gas gehen." Der Innenminister kündigte an, dass die Polizei wie schon in den Jahren zuvor Schulwege verstärkt überwachen werde. Zum Schutz der Kinder erfolgen auf den Schulwegen auch unter Mitwirkung von Schulkindern verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei. Dafür werden Laser und Radar vor Schulen und Gefahrenpunkten eingesetzt. Hinweise für Eltern von Schulanfängern: Begleiten Sie Ihre Kinder in den ersten Wochen auf dem Weg zur Schule. Die Kinder können durchaus ein Stück des Weges, das man gut überschauen kann, allein oder mit anderen Kindern gehen. Dieser Abschnitt sollte nach und nach verlängert werden, bis das Kind den Weg alleine bewältigt. üben Sie den Schulweg rechtzeitig vor Beginn der Schule. überfordern Sie Ihr Kind dabei nicht. Nutzen Sie dazu Wochenendspaziergänge und trainieren Sie immer einzelne Abschnitte bis das Kind die Gefahrenpunkte erkannt und verstanden hat. Zeigen Sie Ihrem Kind, wo Lichtzeichenanlagen, Querungshilfen und Fußgängerampeln sind und halten es dazu an, an diesen Stellen die Fahrbahn zu überqueren. Lassen Sie Ihr Kind auf keinen Fall mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Damit ist es überfordert, und es kann leicht zu Unfällen kommen. Sagen Sie Ihrem Kind, dass auch Erwachsene Fehler machen und sich im Straßenverkehr manchmal falsch verhalten. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass man nicht zwischen parkenden Autos, sondern an gesicherten Stellen die Fahrbahn überquert. Erläutern Sie die Bedeutung der am Schulweg befindlichen Verkehrszeichen. Merksätze, wie "Bei Rot bleibe steh¿n, bei Grün darfst Du geh¿n !" können für ein Kind wichtige Hilfen sein. Weisen Sie immer darauf hin, dass es manchmal besser ist, einen kleinen Umweg zu gehen, wenn dieser sicherer ist. Wer sein Kind mit dem PKW zur Schule bringt, sollte auf die Einhaltung der dort geltenden Verkehrsvorschriften achten. Halten oder parken Sie nur da, wo es erlaubt ist und nicht unmittelbar vor der Schule. Dort ist in der Regel das Halten und Parken verboten, um kleineren Kindern nicht durch parkende Fahrzeuge die Sicht beim überqueren der Fahrbahn zu versperren. Parken oder halten Sie nie im Bereich von Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel. Sie behindern dadurch sowohl die Fahrzeuge des öPNV als auch die ein- und aussteigenden Kinder. Lassen Sie Ihr Kind immer am rechten Fahrbahnrand und nicht etwa nach links aussteigen. Sichern Sie Ihr Kind im Auto mit passenden Rückhaltesystemen. Wenn Sie Ihr Kind abholen, warten Sie nicht auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite. Sie verleiten sonst Ihr Kind, die Fahrbahn zu überqueren, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten. öffentliche Verkehrsmittel und Schulbusse: Diese sind insgesamt gesehen sehr sichere Verkehrsmittel. Dennoch kann auch an den Haltestellen immer etwas passieren. Kinder sollten darauf hingewiesen werden, dass an den Haltestellen nicht gespielt oder getobt werden darf. Die Fahrbahn darf erst betreten werden, wenn der Bus oder die Straßenbahn in die Haltestelle eingefahren ist. Beim Einsteigen nicht schubsen oder drängeln. Wer in Bus oder Bahn keinen Sitzplatz mehr bekommt, sollte Stellen suchen, wo man sich sicher festhalten kann. Nach dem Aussteigen den Bus oder die Straßenbahn immer erst abfahren lassen, bevor man die Fahrbahn überquert. Innenminister Klaus Jeziorsky appelliert nochmals: "Alle Kraftfahrzeugführer sollten in den Tagen des Schulbeginns besonders aufmerksam und rücksichtsvoll fahren. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit vor Schulen ist meistens auf 30 km/h beschränkt. Halten Sie diese Geschwindigkeiten unbedingt ein, dann haben Sie ausreichende Möglichkeiten, die vor Ihnen liegende Fahrstrecke zu beobachten und können ggf. gefahrlos anhalten. Achten Sie an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel auf Kinder. Richten Sie Ihr Verhalten so ein, dass Sie gefahrlos anhalten können. Fußgängerüberwege stellen an Kinder besonders hohe Anforderungen. Oft wissen sie nicht, wie sie sich beim überqueren dieser Wege verhalten sollen. Also halten Sie lieber einmal öfter an, wenn Sie Kinder am Fahrbahnrand stehen sehen!" Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de
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