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Magdeburg, den 17.07.2005

Innenminister Klaus Jeziorsky: Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität wird ausge­weitet

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 091/05 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 091/05 Magdeburg, den 18. Juli 2005 Innenminister Klaus Jeziorsky: Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität wird ausge­weitet Ø Lagebildabhängige Kontrollen effektives Instrument zur Bekämpfung der Kriminalität Ø Durch lagebildabhängige Kontrollen über 360 Er­mittlungsverfahren und 213 vorläufige Festnahmen Nach Mitteilung von Innenminister Klaus Jeziorsky habe sich das Mittel der lagebildabhängigen Kontrollen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität bewährt und werde auf das ganze Land ausgedehnt. Innenminister Jeziorsky: ¿Sachsen-Anhalt ist auch ohne Außen­grenzen aufgrund seiner geografischen Lage in Mitteleuropa für international agierende Straftäter als Tatort und Transitland von Bedeutung. Die Möglichkeit, auf Bundesstraßen und Bundes­autobahnen bei entsprechenden Lageerkenntnissen auch ohne konkreten Einzelverdacht Personenkontrollen durchführen zu können, hat sich in der polizeilichen Praxis als erfolgreich bewiesen.¿ Seit Bestehen der Befugnisnorm zur Durchführung von sog. lagebildabhängigen Kontrollen mit der Aufnahme in das Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sach­sen-Anhalt (SOG LSA) im Jahr 2000 bis zum 01.01.2005 habe die Polizei, so Jeziorsky, über 38.200 Personenkontrollen durchgeführt. Dabei seien 362 Ermittlungsverfahren u.a. wegen Diebstahl, Hehlerei, Urkundenfälschung, Verstöße gegen das Betäu­bungsmittelgesetz, Verstöße gegen das Waffengesetz, Verstöße gegen die Abgabenordnung sowie wegen Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen eingeleitet worden. Zudem würden im Sinne eines integrativen Kontrollansatzes zahlreiche Verkehrsordnungswidrigkeiten und Verkehrsstraf­taten geahndet. Insgesamt seien gegen 213 Personen freiheitsentziehende Maßnahmen wegen des Verdachts einer Straftat oder wegen bestehender Fahndungsausschreibungen angeordnet worden. Diese betrafen überwiegend Personen aus Osteuropa, insbesondere aus Polen und Litauen. In mehreren Fällen führten die Kontrollen zur Beantragung und Voll­streckung von Haftbefehlen. Im Rahmen der Kontrollen wurden in 169 Fällen PKW¿s, verschiedenes Diebesgut wie Autozubehörteile und Autoradios, Mobiltelefone sowie amtliche Dokumente (Führerscheine, Ausweise, Pässe), mehrere zehntausend un­verzollte Zigaretten aber auch Tierpräparate nach dem Washingtoner Artenschutz­abkommen sichergestellt. Mehrfach wurden geschleuste Ausländer im Bereich der Bundesautobahnen bzw. in deren Nähe aufgegriffen. Es sei festgestellt worden, so der Innenminister, dass die Straftäter schnell auf die Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen reagierten, indem sie insbesondere von den Bundesautobahnen auf die angrenzenden Bundesstraßen auswichen oder Rastanla­gen aufsuchten, um den Kontrollen zu entgehen. Weiterhin würden Straftaten in der unmittelbaren Nähe der Bundesautobahnen begangen, um diese als schnelle Fluchtwege zu nutzen. Jeziorsky: ¿Auf das veränderte Täterverhalten wurde reagiert. Zur besseren Be­kämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität wurde zudem der Anwendungsbe­reich der Kontrollbefugnis auf Autohöfe sowie Straßenverbindungen zwischen Auto­bahnen und Autohöfen im Jahr 2003 ausgedehnt.¿ So führte die Polizeidirektion Stendal gemeinsam mit den Polizeidirektionen Magde­burg und Halberstadt sowie dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt im Jahr 2004 ein Pilotprojekt zur Intensivierung der Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen im Be­reich der Bundesautobahn 2 und der angrenzenden Bereiche durch. D urch eine Op­timierung des Informationsaustausches sowie abgestimmte Fahndungsmaßnahmen konnte f lexibel auf die mobilen Straftäter reagiert werden. Aktuelle Erkenntnisse und Feststellungen werden an die beim Landeskriminalamt eingerichteten Koordinierungsstelle Osteuropa weitergeleitet. Die dort gebündelten und ausgewerteten Informationen werden den Polizeidirektionen zur Verfügung ge­stellt. So können landes- und bundesweite Tatzusammenhänge und Tatbegehungs­weisen schneller erkannt werden. D as Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt unter­stützt die Polizeidirektionen durch ein entsprechendes Fahndungslagebild. Dabei werden auch Erkenntnisse anderer Bundesländer insbesondere von Brandenburg und Niedersachsen einbezogen. Jeziorsky: ¿Diese Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen sind Bestandteil des strategi­schen Gesamtkonzepts zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Sie führen zu einer Erhöhung des Entdeckungsrisikos und damit zu einer Verunsiche­rung  der Straftäter. Seit April diesen Jahres werden daher auch die Bereiche der Bundesautobahnen A 9 und A 14 in das erfolgreiche Konzept einbezogen.¿ Beispiele: Bei einer Kontrolle eines auf der BAB 9 in Richtung Berlin befindlichen PKW¿s im September 2004 wurden drei litauische Staatsangehörige festgestellt. Der Fahrer konnte weder Fahrzeugpapiere noch einen Führerschein vorweisen. Bei der Fahn­dungsüberprüfung wurde festgestellt, dass der PKW im Raum Gießen /HE entwen­det worden war. Weiterhin befanden sich 11 gestohlene Autoradios im Gepäck der Personen. Diese konnten Tatorten in Hessen und Niedersachsen zugeordnet wer­den. Im Rahmen einer gemeinsamen Kontrolle der Polizeidirektionen Stendal, Magde­burg, Halberstadt und der Landesbereitschaftspolizei zur Bekämpfung der grenz­überschreitenden Kriminalität wurden am 14.06.2005 insgesamt  376 Fahrzeugführer auf den Bundesautobahnen 2 und 14 sowie den auf umliegenden Bundesstraßen überprüft. Dabei wurden 12 Strafverfahren wegen Hehlerei, Verstöße gegen das Waffengesetz, ausländerrechtliche Verstöße, Produktfälschung nach dem Marken­gesetz, Zigarettenschmuggel und Verkehrsdelikten eingeleitet. Es wurden ca. 42.000 unverzollte Zigaretten sichergestellt. Darüber hinaus wurden bei den integrativen Kontrollen zahlreiche Verkehrsordnungswidrigkeiten geahndet. An den Kontrollen waren auch Bedienstete des Hauptzollamtes Magdeburg und der Bundesanstalt für Güterverkehr beteiligt. Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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