Lagebericht zur Hochwassersituation in Sachsen-Anhalt
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 079/06 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 079/06 Magdeburg, den 11. April 2006 Lagebericht zur Hochwassersituation in Sachsen-Anhalt - Stand: 11. April 2006, 6:00 Uhr 1. Meteorologische Lage Vorhersage für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für Montag bis Donnerstag (DWD, 09.04.06, 18.45 Uhr) Am Dienstag ist es teils wolkig, teils gibt es auch größere Auflockerungen. Etwas Niederschlag ist anfangs im Erzgebirge und zum Abend in der Altmark möglich. Die Temperatur erreicht 7 bis 10, im Bergland um 5 Grad. Nachts ist in Thüringen und Sachsen-Anhalt Regen, in den Hochlagen der Gebirge Schnee zu erwarten. Sonst bleibt es meist noch trocken. Die Minimaltemperaturen liegen zwischen 3 und örtlich -1 Grad. Am Mittwoch kommt es bei meist starker Bewölkung und Höchstwerten um 9 Grad verbreitet zu schauerartigem Regen. Der Wind weht mäßig, in Böen stark um West. Nachts klingen die Schauer ab. Die Tiefstwerte liegen im Bergland um 1 Grad. Am Donnerstag zieht erneut starke Bewölkung auf und gelegentlich regnet es. Der Südwestwind nimmt im Tagesverlauf zu. Gebietsweise ist er stark böig. Es werden 9 bis 13, im Bergland um 8 Grad erwartet. Nachts ist es weiterhin wechselhaft bei Tiefstwerten um 5 Grad. 2. Hydrologische Lage Flussgebiet Elbe: Im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe werden weiter fallende Wasserstände registriert. Diese Tendenz setzt sich an den sächsischen sowie den Elbpegeln im Land Sachsen-Anhalt fort. Am Pegel Dresden befindet sich die Wasserführung im Bereich der Alarmstufe II. Die geringeren Niederschläge im tschechischen Elbeeinzugsgebiet verlangsamen nach gegenwärtiger Einschätzung den Rückgang der Wasserführung in der Elbe. Sachsen-Anhalt: Der langgestreckte Hochwasserscheitel befindet sich im Raum Artlenburg. Oberhalb setzt sich die fallende Tendenz der Wasserführung fort. Für die Pegel der Elbe bestehen die Alarmstufe IV (Wittenberge), Alarmstufe III (Aken, Barby, Tangermünde) und Alarmstufe II (Niegripp). Flussgebiet Saale: Die Wasserstände der Saale in Sachsen-Anhalt sind bis auf den Mündungsbereich zur Elbe unter die Richtwerte der Alarmstufe I gesunken. Der Pegel Calbe UP besteht trotz sinkender Wasserstände im Bereich der Alarmstufe I. Flussgebiet Havel: Für den Havel-Pegel Havelberg besteht weiterhin die Alarmstufe III. Der Pegelstand wird auf Antrag des Landes Brandenburg bei maximal 4,27 m reguliert. Dies ist mit Zustimmung des Landkreises Stendal erfolgt, die provisorisch auf einer Länge von 1,8 km auf 25,84 m NN gesicherten Haveldeiche bei Wendisch ¿ Kirchhof werden dadurch nicht überströmt. 3. Gefahrenschwerpunkte im Land Sachsen-Anhalt Bei weiter sinkenden Pegelständen der Elbe entspannt sich die Hochwassersituation in Sachsen-Anhalt. Lediglich im Landkreis Stendal werden aufgrund der Hochwassersituation an Elbe, Havel, Tanger und der Seege-Zehrengraben-Niederung weiterhin sechs Einsatzabschnitte aufrechterhalten. Stadt Dessau Die Sperrung der Wasserstadt wird am 11.04.2006 im Laufe des Tages aufgehoben. Sonst keine Lageveränderung. Landkreis Köthen Keine Lageveränderung Landkreis Schönebeck Zunehmendes Dränwasser im Hinterland Bereich Barby, Schönebeck, Groß Rosenburg und seit dem 11.04.2006 auch in der Gemeinde Pömmelte. Landkreis Jerichower Land Im Bereich des Landkreises befinden sich einige Sickerstellen. Eine durch Biber verursachte Schadstelle wurde repariert und eine Deichabrutschung im Gebiet der VG Elbe-Stremme-Fiener beseitigt. Beide Stellen werden durch den LHW beobachtet. Landeshauptstadt Magdeburg Keine Lageveränderung. Landkreis Ohrekreis Keine Lageveränderung. Landkreis Stendal Weiterhin werden Deichwachen eingesetzt. Tangerhütte-Land: Die Tangerniederung läuft langsam ab. Pumpstation Bölsdorf arbeitet selbständig. THW-Wassergruppe Halberstadt wurde am 10.04.2006, 12:00 Uhr nach Aulosen umgesetzt. Tangermünde: Lage unverändert stabil. Arneburg-Goldbeck: Keine Lageveränderung. Seehausen: Die Kräfte des THW (Ortsverband SAW und HBS) sind zu Pumparbeiten in der Gemarkung Aulosen im Einsatz. Elbe-Havel-Land: Am rechten Havelhauptdeich bei Wendisch ¿ Kirchhof wurden die wasserseitigen Böschungsausspülungen auf 1,5 km verbaut. Sonst keine Lageveränderung. Stadt Havelberg: Der Abfluss der Havel in die Elbe wird auf den Pegel 4,27 m reguliert, um eine Entspannung der Wasserführung der Elbe stromabwärts zu erreichen. Sonst keine Lageänderung. 4. Entwicklungen und Prognosen Im südlichen Teil Sachsen-Anhalts setzt sich eine fallende Tendenz in der Wasserführung der Elbe durch, bei bestehender Alarmstufe III, Pegel Wittenberge IV. Für den Pegel Tangermünde wurde am 09.04.2006 um 22.00 Uhr die Alarmstufe IV aufgehoben. Der Pegelstand der Havel wird in Havelberg auf dem Niveau 4,20m bis 4,27m (Alarmstufe III) reguliert. 5. Betroffene Personen Betroffene Personen Getötete Verletzte Evakuierte Obdachlose Vermisste Gesamt Landkreis Wittenberg 0 0 0 0 0 0 Stadt Dessau 0 0 0 0 0 0 Landkreis Anhalt-Zerbst 0 1 1
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