: 29
Magdeburg, den 13.02.2009

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz Sachsen-Anhalt 2008

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 029/09 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 029/09 Magdeburg, den 13. Februar 2009 Vorläufige Verkehrsunfallbilanz Sachsen-Anhalt 2008 Ø Unfallzahlen gehen weiter zurück Ø Tödliche Unfälle auf gleichem Niveau Ø Deutlicher Rückgang bei Unfällen mit Schwerverletzten ¿Mit 2930 Unfällen weniger als im Vorjahr setzt sich der positive Trend in der Unfallentwicklung auf den Straßen Sachsen-Anhalts fort. Die Freude über diese Entwicklung wird aber dadurch getrübt, dass wir bei einer gleichbleiben­den Zahl tödlicher Unfälle leider zehn Unfalltote mehr zu beklagen haben als im Vorjahr.¿ Das erklärte Innenminister Holger Hövelmann (SPD) heute vor der Presse in Magdeburg bei der Vorstellung der vorläufigen Verkehrsunfallbilanz 2008 Insgesamt wurden auf den Straßen Sachsen-Anhalts im vergangenen Jahr · 78.894 Verkehrsunfälle von der Polizei aufgenommen . o Das sind 2.930 VU weniger als im Vorjahr (81.824). o Mit diesem Rückgang von  3,6 % setzt sich der rückläufige Trend der vergangenen Jahre auch 2008 weiter fort. · Besonders positiv entwickelte sich die Situation bei den Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden (VU bei denen mindestens ein Beteiligter getötet oder schwerverletzt wurde - VUSP), bei denen mit einem Minus von 292 Un­fällen ein Rückgang um 11 % erreicht wurde. · Bei den bei Verkehrsunfällen verunglückten Personen wurde ebenfalls mit 12.283 gegenüber 13.310 im Vorjahr ein Rückgang verzeichnet. Dieser belief sich auf über 1000 verletzte oder getötete Personen ( 1.027 verletzte Personen weniger, dies entspricht - 7,7 % ) . · Für Sachsen-Anhalt stellt das einen erneuten Tiefststand seit der Einführung der bundesweiten Statistik im Jahr 1991 hinsichtlich der bei Verkehrsunfällen verun­glückten Personen dar. · Allerdings stieg die Anzahl der Getöteten in Sachsen-Anhalt von 213 im Vorjahr erstmals wieder um 4,7 % ,   auf insgesamt 223 . · Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Getöteten blieb mit 190 exakt die gleiche, allerdings wurden bei diesen 190 VU 10 Personen mehr getötet als im Vorjahr. · Dabei konnte keine der bei der Analyse im Fokus stehenden Altersgruppen als besonderer Schwerpunkt festgestellt werden, es gab durchgängig nur geringe Anstiege der Zahlen. · Obwohl insgesamt ein Rückgang der Anzahl der Getöteten auf den Autobahnen verzeichnet werden konnte, wären die Landeszahlen gesamt und auf den BAB natürlich erheblich positiver, wenn nicht auf der BAB A 2 die Anzahl der Getöteten von 8 auf 19 gestiegen wäre. Das zeigt, dass insbesondere die Anzahl der in einem Fahrzeug verunglückten Personen maßgeblich für den Anstieg war. Hövelmann : ¿Die Konzentration der Verkehrsüberwachung auf die Strecken, auf denen diese schweren Unfälle festzustellen sind, hat aus unser Sicht zu der schon genannten Reduzierung um  11 % wesentlich beigetragen .¿ · So sank die Anzahl der Schwerverletzten um 429 Personen (-14,4 %) von 2.973 (2007) auf 2.544 (2008) und · und die Anzahl der Leichtverletzten sank um 608 Personen (-6 %) .von 10.124 (2007) auf 9.516 (2008) Verkehrsunfälle auf den Landstraßen (Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerorts) Auf den Außerortsstraßen ist mit 144 Getöteten (2008) gegenüber 126 Getöteten (2007) ein Zuwachs um 18 Getötete (+ 14,3 %) festzustellen. Dieser Anstieg ist größer als der Zuwachs der Anzahl der Getöteten im Jahr 2008 insgesamt, was uns natürlich Ansätze für eine strategische Ausrichtung unser Verkehrsüber­wachung und der präventiven Aktionen gibt. Darauf wird noch einzugehen sein. · Auch auf den Landstraßen betrifft dieser Anstieg ausschließlich die Anzahl der Getöteten, die der Schwerverletzten ging um 110 ( knapp 9 %) auf 1883 zurück. Verkehrsunfallgeschehen auf Autobahnen Der Trend auf den Bundesautobahnen ist sowohl hinsichtlich der Anzahl der VU, als auch der dabei Getöteten und Schwerverletzten insgesamt rückläufig . · Allerdings musste auf der BAB A2 hinsichtlich der Anzahl der Getöteten ein gravierender Anstieg von 8 auf 19 Getöteten registriert werden. · Der Anstieg auf geringerem Niveau auf der A 38 (von 1 auf 3) dürfte primär auf die stärkere Nutzung infolge von Streckenfreigaben zurückzuführen sein. An dieser Stelle sei ein positiver Aspekt der Polizeistrukturreform erwähnt, weil natürlich gerade auf den Autobahnen der Überwachungsdruck durch die Polizei auch zu der erfreulichen Entwicklung beigetragen hat. Zwar waren geringfügig mehr LKW an den Unfällen auf den BAB beteiligt (vier VU mehr unter Beteiligung von LKW), aber die Zahl der von den beteiligten LKW verursachten VU ging von 1110 auf 1063 um 4% zurück. Damit hat sich die Einrichtung einer Organisationseinheit ¿Spezialisierte Verkehrsüberwachung¿ zur Überwachung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs bewährt . So wurden im Jahr 2008 bei stichpunktartigen Kontrollen von weit über 50.000 kontrollierten Fahrzeugen fast 24.000 beanstandet - ein Zuwachs gegenüber 2007 von fast 33 %. Neben technischen Mängeln wurden insbesondere auch Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht geahndet. Musste 2007 in 1.030 Fällen LKW-Fahrern die Weiterfahrt untersagt werden, so wurden im letzten Jahr in 1.601 LKW vorübergehend aus dem Verkehr gezogen, ein Zuwachs von 571 Fällen (55,4 %) . Erneut stieg trotz der geringeren Anzahl von Verkehrsunfällen die Anzahl der Wildunfälle · Der seit Jahren festzustellende Zuwachs setzte sich mit einem plus von 4,3 % auch im Jahr 2008 fort. · Mit insgesamt 11.980 Verkehrsunfällen, vor allem im Sachschadensbereich, beträgt ihr Anteil an den Hauptunfallursachen mittlerweile insgesamt 15,2 %. Präventionsaktionen Sowohl für die Verkehrsunfälle auf Landstraßen allgemein, wie auch für die Wildunfälle wollen wir zusammen mit dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) gemeinsame Projekte zur Bekämpfung des Unfallgeschehens durch­führen. Hierzu streben wir durch Beteiligung an der bundesweiten Kampagne ¿Runter vom Gas¿ neben der notwendigen Verkehrsüberwachung eine landesweite Plakatierung an ausgewählten unfallträchtigen Strecken an. In diesem Zusammen­hang sollte auch auf wildunfallauffälligen Strecken der Versuch unternommen werden, präventiv mit großen auffälligen Plakaten den Verkehrsteilnehmer vor den Gefahren auf Landstraßen zu warnen. Darüber hinaus stellt bundesweit die Zielgruppe der motorisierten Zweiradfahrer einen Schwerpunkt dar, der sich für Sachsen-Anhalt zwar so nicht landesweit, wohl aber regional zeigt. So wurde insgesamt bei Verkehrsunfällen mit motorisierten Zweirädern landesweit im Vorjahr mit 1.306 gegenüber 1.526 im Jahr 2007 ein Rückgang von 220 Unfällen (- 14,4 % ) verzeichnet. Dem steht regional insbesondere im Landkreis Harz für 2008 mit 207 Verkehrsunfällen gegenüber 197 im Jahr 2007 ein Anstieg um 10 Un­fälle (5 %) gegenüber . Um dieser regional erkannten Entwicklung zu begegnen, ist zum Beispiel hinsichtlich der Zielgruppe der Motorradfahrer in diesem Jahr eine länderübergreifende Auswei­tung der bisher landkreisbezogenen Verkehrssicherheitsaktion ¿Sicher durch den Harz¿ gemeinsam mit den Bundesländern Niedersachsen und Thüringen vorgese­hen. Auch hinsichtlich der Zielgruppe ¿Fahrradfahrer¿ ist mit 3.693 polizeilich erfassten Verkehrsunfällen (2008) gegenüber 3.838 Unfällen (2007) mit einem Rückgang von 145 Unfällen zwar landesweit ein rückläufiger Trend um ¿3,8 % festzustellen. Demgegenüber ist jedoch landesweit bei Unfällen mit schwerem Personen­schaden zur Unfallursache ¿Falsches Verhalten der Radfahrer¿ außerhalb geschlossener Ortschaften mit 50 Unfällen gegenüber 37 aus dem Jahr 2007 ein Anstieg um 26 % (ein ¿mehr¿ von 13 Unfällen) zu verzeichnen. Auch innerhalb geschlossener Ortschaften wurden durch das Fehlverhalten von Radfahrern 21 % der Unfälle mit schwerem Personenschaden verursacht. Aus diesem Grund wird die Zielgruppe der Fahrradfahrer weiter ein Schwerpunkt bei der polizeilichen Verkehrs­überwachung darstellen. 10% weniger Verunglückte in der Altersgruppe der 18- bis unter 25-Jährigen Zwar musste bei der Anzahl der Getöteten in dieser Altersgruppe mit 47 (2008) gegenüber 45 (2007) ein Zuwachs von zwei Verunglückten festgestellt werden, jedoch steht dem eine Fortsetzung des rückläufigen Trends bei der Anzahl von Schwerverletzten um 156 (-21,8 % ) und bei den Leichtverletzten um 145 (-7,9 % ) gegenüber. Gleichwohl stellt diese Zielgruppe bei einem Bevölkerungsanteil von 9 % mit einem Anteil von 21 % der Getöteten und 22 % der Schwerverletzten eine beson­ders herausragende Zielgruppe dar.  Vor dem Hintergrund, dass die Unfallbeteiligung von fast 70 % der in dieser Alters­gruppe Verunglückten im Zusammenhang mit dem Pkw stand, werden durch die Polizei im Rahmen der landesweiten Verkehrssicherheitskampagne ¿Kommt gut an!¿ solche bewährten Aktionen, wie z.B. die Arbeit mit der schulischen Ausstellung ¿ Straßenkreuze ¿ Unorte des Sterbens ¿, dem ¿

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung