"Schwitzen statt sitzen" erspart in Sachsen-Anhalt 253 Jahre Haft
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 023/07 Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 023/07 Magdeburg, den 13. April 2007 "Schwitzen statt sitzen" erspart in Sachsen-Anhalt 253 Jahre Haft Magdeburg (MJ). Insgesamt 3.956 Verurteilte konnten im Jahr 2006 die über sie verhängte Ersatzfreiheitsstrafe durch die Verrichtung gemeinnütziger Arbeit abwenden. Auf diesem Weg konnten 92.475 Hafttage bzw. mehr als 253 Jahre Haft vermieden werden. ¿Damit wurden dem Landeshaushalt Kosten in Höhe von rund 7,7 Millionen Euro erspart¿, informierte Justizministerin Prof. Angela Kolb anlässlich eines Besuches des Jugend- und Sozialzentrums ¿Mutter Teresa¿ des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg in Magdeburg. Bürger, die beispielsweise zu einer Geldstrafe verurteilt wurden und aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage sind, diese zu bezahlen, haben die Möglichkeit, ihre Strafe bei gemeinnützigen oder öffentlichen Einrichtungen abzuarbeiten. Mit dem Ableisten gemeinnütziger Arbeit würden nicht nur die Haftanstalten entlastet. ¿Die Straftäter erbringen auch eine nützliche Leistung für die Allgemeinheit¿, betonte Kolb. Sie lobte das Engagement des Sozialen Dienstes der Justiz, gemeinnütziger Organisationen wie der Caritas sowie der Städte und Gemeinden. ¿Nur durch die gute Zusammenarbeit können wir dieses wichtige Programm so erfolgreich gestalten¿, fügte sie hinzu. Die Vermittlung der Straftäter an die Beschäftigungsstellen erfolgt in erster Linie durch den Sozialen Dienst der Justiz. In einigen Regionen Sachsen-Anhalts übernehmen aber auch freie Träger der Straffälligenhilfe die Vermittlungstätigkeit. In Magdeburg ist dies der Caritasverband für das Dekanat Magdeburg mit seinem Projekt ¿Arbeit statt Strafe¿, das seit 1999 in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Sozialen Dienstes der Justiz Magdeburg erfolgreich durchgeführt wird. Der Caritasverband kooperiert über das Projekt mit ungefähr 105 Beschäftigungsstellen im Raum Magdeburg. ¿Dieses Netz ist äußerst wertvoll¿, betonte die Ministerin. Die vermittelten Tätigkeiten reichen von Grünanlagenpflege über Reparatur- und Pflegearbeiten auf Kinderspielplätzen bis zu Hilfsarbeiten in Sozialen Einrichtungen. 2006 wandten sich 867 Personen zur Vermittlung in gemeinnützige Arbeit an das Projekt des Caritasverbandes. Insgesamt wurden 82.483 Stunden gemeinnützige Arbeit abgeleistet, davon entfiel ein erheblicher Anteil ¿ fast 70.000 Stunden ¿ auf ¿freie Arbeit¿ zur Abwendung von Ersatzfreiheitsstrafen. Zur Information: Ersatzfreiheitsstrafe muss verbüßt werden, wenn ein Verurteilter die gegen ihn verhängte Geldstrafe nicht bezahlen kann. Die Dauer der Freiheitsstrafe bemisst sich nach der Höhe der Geldstrafe. Seit 1993 gibt es in Sachsen-Anhalt eine geltende Rechtsverordnung, die es den Vollstreckungsbehörden ermöglicht, die Vollstreckung der Ersatzfreiheitsstrafe durch gemeinnützige Arbeit abzuwenden. Ute Albersmann Pressesprecherin Impressum: Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 2 - 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6235 Fax: (0391) 567-6187 Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de
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