Minister Kolb und Olbertz übergeben Zeugnisse: Ausbildung hinter Gittern
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 008/08 Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 008/08 Magdeburg, den 1. Februar 2008 Minister Kolb und Olbertz übergeben Zeugnisse: Ausbildung hinter Gittern Magdeburg/Raßnitz (MJ). Wie an den allgemeinbildenden Schulen im Land sind auch in der Jugendanstalt Raßnitz Zeugnisse ausgegeben worden. 14 Abschluss- sowie 19 Halbjahreszeugnisse für Schüler des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) haben Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb und Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz bei einem gemeinsamen Besuch in der Jugendanstalt an Inhaftierte der Jugendanstalt überreicht, auch eine junge Gefangene aus der Justizvollzugsanstalt Halle I konnte ein BVJ-Halbjahreszeugnis entgegen nehmen. Sechs der jungen Männer erreichten zugleich ihren Hauptschulabschluss. ¿Beim Jugendstrafrecht steht der Erziehungs- und Resozialisierungsgedanke im Mittelpunkt. Einer guten schulischen und beruflichen Ausbildung kommt dabei eine zentrale Funktion zu. Sie eröffnet die Chance auf ein straffreies Leben. Ausbildung gehört zu den Kernaufgaben der Resozialisierung im Strafvollzug¿, sagte Justizministerin Kolb. ¿Keine Strafe kann Geschehenes ungeschehen machen. Ihr Zweck besteht wesentlich darin, künftige Straftaten eines Verurteilten, aber auch aller anderen zu verhindern. Gerade bei Jugendlichen ist es darum in unser aller Interesse, sie auch auf das Leben nach der Haft vorzubereiten. Ob sie sich dann bewähren oder rückfällig werden, hängt entscheidend von ihren Perspektiven ab, und zwar besonders von ihren beruflichen Aussichten. In diesem Zusammenhang sind auch die vielfältigen Bemühungen des Landes gegen Schulabbruch und Schulversagen zu nennen, die nicht zuletzt dazu beitragen können, dass Jugendliche gar nicht erst auf die schiefe Bahn geraten," so Kultusminister Prof. Dr. Olbertz. Im Jahr 2007 haben insgesamt mehr als 1.500 Gefangene in Sachsen-Anhalts Justizvollzugsanstalten an Bildungsmaßnahmen teilgenommen. 26 Gesellenbriefe konnten an frisch ausgebildete Tischler, Bauten- und Objektbeschichter, Hochbaufacharbeiter, Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker sowie Gärtner übergeben werden. Zehn Insassen der Jugendanstalt Raßnitz schafften den Realschul-, zwölf den Hauptschulabschluss. Landesweit waren es insgesamt 19 Realschul- und 63 Hauptschulabschlüsse. Das geht aus Statistiken des Landesbetriebs für Bildung und Beschäftigung der Gefangenen hervor. Die Betreuung und Behandlung der Gefangenen sei für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft eine wichtige Voraussetzung, betonte Ministerin Kolb. Die Gefangenen, von denen viele aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammen, werden bis zum Ende ihrer Inhaftierung gefördert. Der Justizvollzug unterbreitet hierfür vielfältige Angebote: Schulausbildung auf den unterschiedlichen Niveaus, Ausbildung in anerkannten und gefragten Berufen, Arbeit, Beratung und individuelle Hilfen, soziales Training bis hin zu Angeboten individueller Psychotherapie und der Sozialtherapie. Daneben gibt es spezielle Angebote für Gefangene, die wenig oder nicht schreiben, lesen und rechnen können und ohne Schulabschluss sind. Hintergrund: In den Justizvollzugsanstalten des Landes Sachsen-Anhalt waren zum Jahreswechsel 2207 Gefangene inhaftiert, darunter 319 im Jugendstrafvollzug. Verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung der Gefangenen ist seit Beginn 2005 der Landesbetrieb für Beschäftigung und Bildung der Gefangenen (LBBG). Die Bildungsmaßnahmen werden aus Mitteln der Europäischen Union, des LBBG und der der Bundesagentur für Arbeit finanziert. Impressum: Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 2 - 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6235 Fax: (0391) 567-6187 Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de
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