15 Jahre Ansprechpartner in den Justizvollzugsanstalten Sachsen-Anhalts
Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE Magdeburg. Geiselnahmen, Überfälle und tätliche Angriffe durch Gefangene, Todesfälle, Bergung von Suizid- oder Verletzungsopfern und andere starke Ängste und Spannungen auslösende Ereignisse im Justizvollzug sind für die Bediensteten aller Laufbahnen in besonderem Maße psychisch belastend. Bei einem Teil der Bediensteten können sich als Folge posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychische Störungen mit langfristigen gesundheitlichen und psychosozialen Beeinträchtigungen bis hin zu dauernder Dienstunfähigkeit entwickeln. Um dem entgegenzuwirken, ist im Jahr 2000 durch den Traumatherapeuten Dr. Georg Pieper aus Marburg das Projekt ?Bewältigung von Übergriffen und traumatischen Stress in Justizvollzugsanstalten (BÜTS)? initiiert worden. Geeignete und interessierte Justizvollzugsbeamte sind im Aus- und Fortbildungsinstitut der Justiz in Benneckenstein von Dr. Pieper Schritt für Schritt ausgebildet worden. Die geschulten Ansprechpartner sind in der Lage, schwer belastete oder traumatisierte Kollegen zu erkennen, ihnen erste Hilfestellungen anzubieten, eine Reihe von Beratungsgesprächen durchzuführen und ihnen evtl. weitere Betreuung oder Behandlung zu vermitteln. Die Aufgaben der Ansprechpartner bestehen darin, in ein bis drei Gesprächen die Situation eines Kollegen mit traumatischen Stresserfahrungen zu klären. In manchen Fällen kann dies ausreichen, und eine Verfestigung und Verschlimmerung der traumatischen Erfahrungen verhindern sowie eine aktive Weiterbearbeitung der Erlebnisse im Freundes- oder Kollegenkreis fördern. Auf diese Weise sollen besonders bei den durch ein dramatisches Ereignis leicht und mittelschwer Betroffenen - längerfristige psychische Probleme, unter Umständen auch posttraumatische Belastungsstörungen, verhindert werden. Besonders schwer betroffene Personen sollen schnell einer effektiven Traumatherapie zugeführt werden. Seit nunmehr 15 Jahren halten die aktuell 14 Justizvollzugsbeamten ihr Angebot als Ansprechpartner in den Justizvollzugsanstalten Burg, Halle, Dessau-Roßlau, Volkstedt, der Jugendanstalt Raßnitz und dem LBBG vor. Alle waren sie bereits mehrfach im Einsatz. Dass davon keiner etwas bemerkt, ist gewollt. Sie sind insoweit psychologischem Hilfspersonal gleichgestellt und unterliegen der Schweigepflicht. Es versteht sich von selbst, dass die Ansprechpartner keine Therapie machen. Sie wurden dafür besonders geschult und erkennen diese Grenze. Das Angebot der kollegialen Ansprechpartner stößt bei den Bediensteten auf sehr positive Resonanz und wird in den meisten Fällen gerne in Anspruch genommen. In den zwei Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr werden u. a. aktuelle Fälle supervidiert und die Gesprächsführung weiter trainiert und optimiert. Im September feiert das Team 15-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wünschen wir den Ansprechpartnern weniger Einsätze ? das bedeutet auch weniger belastende Ereignisse für die Bediensteten des Landes. /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman","serif";}
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