Pressemitteilung: 019/2021
Halle (Saale), den 22.08.2021

Veranstaltung im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

Tagung würdigt berühmte jüdische Juristen aus Sachsen-Anhalt

Magdeburg. Jüdische Juristen, deren berufliche Laufbahn auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt begann, haben Spuren in der deutschen Rechtsgeschichte hinterlassen und internationale Geschichte mitgestaltet. Ihr Wirken in das Bewusstsein der heute tätigen Juristinnen und Juristen sowie der sachsen-anhaltischen Öffentlichkeit zu rufen, ist Anliegen der Fortbildungstagung „Jüdische Juristen auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt Gestalter internationaler Geschichte und deutscher Rechtskultur“ am 1. September 2021 im Dom-Remter Magdeburg. Zugleich ist die Veranstaltung Ausdruck einer gelebten Erinnerungskultur jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt.

Staatssekretär Dr. Josef Molkenbur sagte als Vertreter des Ministers für Justiz und Gleichstellung Rainer Robra in seiner Begrüßung: „Die Besonderheit dieser Tagung ist es, anhand ausgewählter Biografien jüdischer Juristen deren ganze Bandbreite, deren politische Bedeutung und Lebensleistungen aufzuzeigen.“

Das Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt richtet die Tagung im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ aus.

Drei jüdische Juristen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung:

Eugen Schiffer (1860-1954)
Gewürdigt wird der nationalliberale Reichsvizekanzler, der Richter in Magdeburg war und bereits in den 1920er Jahren Justizreformen anmahnte, die bis heute nachwirken und erst in jüngster Geschichte umgesetzt werden konnten.

Dr. Otto Landsberg (1869-1957)
Der sozialdemokratische Magdeburger Rechtsanwalt hat unter anderem als deutscher Delegierter der Pariser Friedenskonferenz von 1919 Weltgeschichte mitgestaltet.

Arthur Ruppin (1876-1943)
Jahrzehntelang nahezu vergessen war der Rechtsreferendar am Landgericht Magdeburg, der schon im 19. Jahrhundert unter Antisemitismus zu leiden hatte und als ein Wegbereiter der Gründung von Tel Aviv gilt.

Die Tagung verharrt jedoch nicht bei diesen ausgewählten Biographien, sondern schlägt thematisch den Bogen in die heutige Zeit, beleuchtet Fragen der Assimilation der jüdischen Kultur in Deutschland sowie der Bekämpfung des Antisemitismus im virtuellen Zeitalter.

Namhafte Referenten - unter anderem die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, Präsidentin der Deutsch-Israelischen Juristenvereinigung und Prof. Dr. Heiner Lück, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - konnten für diese Veranstaltung gewonnen werden.

Den Programmflyer mit Informationen zu den weiteren Referenten, Themen und dem Tagungsablauf können Sie unter justiz-und-judentum@mj.sachsen-anhalt.de abfordern.

Impressum:
Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Domplatz 2 - 4
39104 Magdeburg
Tel: 0391 567-6235
Fax: 0391 567-6187
Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.de
Web: www.mj.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung