Pressemitteilung: 025/2025
Magdeburg, den 10.09.2025

Justizministerin Weidinger würdigt Arbeit des Landesverbandes für Kriminalprävention – Förderung wird erhöht

Im Rahmen der Ausweitung des Projektes „Schülergremium“ durch das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz wird der Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V. eine wichtige Rolle übernehmen. Hierfür wurde die Förderung um mehr als 13.000 Euro aufgestockt. Den Zuwendungsbescheid hat Franziska Weidinger, Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt, gemeinsam mit Marc Melzer, Vorstand der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, persönlich übergeben. Mit den zusätzlichen Mitteln wird ermöglicht, dass die Koordinierungsstelle für Präventionsprojekte des Landesverbands die freien Träger, die nun neue Schülergerichte in Sachsen-Anhalt planen, fachlich und organisatorisch beim Aufbau der neuen Strukturen unterstützen können. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf dem regelmäßigen fachlichen Austausch zwischen allen Beteiligten liegen.

Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger: „Ich freue mich sehr, dass wir die Unterstützung des Landesverbandes für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V. erhöhen können. Der Verband übernimmt eine tragende Rolle bei der landesweiten Umsetzung des Projekts, insbesondere bei der Projektkoordinierung und bei der Ausbildung neuer Fachkräfte. Damit können die über Jahre gewonnenen Erkenntnisse an die neuen Projekte weitergegeben werden – ein wirklich wichtiger Wissenstransfer. Ich bin den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesverbands sehr dankbar, dass sie diese Verantwortung übernehmen und das Projekt gemeinsam ausweiten. Der Verband ist mit seinem Tun ein elementarer Baustein in der Präventionsarbeit in Sachsen-Anhalt. Gemeinsam wollen wir nun die Erfolgsgeschichte des Projektes Schülergremium in Sachsen-Anhalt fortschreiben.“

Linda Schuck, Koordinatorin Präventionsprojekte, Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V.: „Es ist erfreulich, dass das Projekt Schülergremium ausgeweitet werden kann. Prävention beginnt dort, wo Jugendliche ihre Stimme erheben und ernst genommen werden. Wir erleben täglich, wie viel sich bewegt, wenn Jugendliche mitreden und mitgestalten dürfen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Schülerinnen und Schüler durch das Schülergremium lernen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Perspektiven wirksam einzubringen. Dass wir dieses Projekt nun durch weitere Träger ausbauen können, ist ein wichtiger Schritt, um Prävention lebendig zu machen, jungen Menschen Chancen zur Mitgestaltung zu eröffnen und Respekt sowie Zivilcourage zu stärken. Die landesweite Ausweitung und die zusätzlichen Kapazitäten der Koordinierung sichern die Qualität, erleichtern die nachhaltige Vernetzung der Träger und tragen bewährte pädagogische sowie kriminalpräventive Ansätze in weitere Regionen Sachsen-Anhalts. Für uns ist die Bewilligung ein klares Signal: Wir investieren in frühe, wirksame Kriminalprävention und die Beteiligung von Jugendlichen.“

Für die Einrichtung neuer Schülergerichte in Sachsen-Anhalt stellt das Land in diesem Jahr insgesamt rund 130.000 Euro Fördergeld bereit. Mit dem Geld aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) werden neben dem koordinierenden Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V. als Projektträger die Hallesche Jugendwerkstatt gGmbH, der Jugendförderungszentrum Gardelegen e. V., der Kreis-, Kinder- und Jugendring Mansfeld-Südharz e. V. und die IB Mitte gGmbH (Internationaler Bund, IB Burgenlandkreis, Naumburg) gefördert. Auch für 2026 und 2027 ist eine weitere finanzielle Unterstützung durch das Land vorgesehen.

Die Schülergremien – auch als „Schülergerichte“ oder „Teen Courts“ bezeichnet – bieten Jugendlichen die Möglichkeit, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Speziell geschulte Jugendliche sprechen an einem neutralen Ort mit gleichaltrigen Jugendlichen über deren Straftaten – etwa Diebstahl, Beleidigung, Missbrauch von Notrufen oder Körperverletzung. Gemeinsam werden Sanktionen festgelegt – beispielsweise die Teilnahme an gemeinnütziger Arbeit oder eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem Geschehen. Die Arbeit der Schülergremien erfolgt stets in enger Abstimmung mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden. Das erste Schülergremium in Sachsen-Anhalt wurde 2007 im Harz vom Anti-Gewalt-Zentrum e. V. gegründet und hat seitdem bereits mehrere Hundert Fälle bearbeitet. Das Projekt im Harz gilt als Vorbild für weitere Schülergremien.

 


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Danilo Weiser
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