Pressemitteilung: 038/2025
Magdeburg, den 20.11.2025

Justizministerin Weidinger übergibt Förderbescheid für neues Schülergericht in Naumburg (Saale)

Im Rahmen der Ausweitung des Projektes „Schülergremium“ durch das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt erhält die Internationale Bund Mitte gGmbH in Naumburg (Saale) fast 37.000 Euro Förderung. Den Zuwendungsbescheid hat Franziska Weidinger, Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt, u. a. im Beisein von Marc Melzer, Vorstand der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, vor Ort persönlich übergeben. Mit den Fördermitteln wird der im Jahr 1949 gegründete und seit 1991 in Sachsen-Anhalt tätige Träger bei der Finanzierung der für das Projekt erforderlichen Personalstelle unterstützt.

Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger: „Mit Naumburg können wir in diesem Jahr das fünfte Projekt fördern und damit den Start eines weiteren Schülergerichts unterstützen. Dabei profitieren wir von hoher fachlicher Kompetenz – der Projektträger ist seit Jahren in verschiedenen kriminalpräventiven Projekten engagiert. Ich danke allen, die an der Umsetzung mitwirken und sich mit großem Einsatz einbringen. Mit Naumburg erreicht die Initiierung dieses erfolgreichen Projekts einen vorläufigen Höhepunkt. Schon jetzt kann ich sagen: Wir werden die Erfolgsgeschichte der Schülergerichte fortschreiben – eine weitere Ausweitung in den Regionen des Landes sind in Vorbereitung.“

Geschäftsführerin IB Mitte gGmbH, Jana Rickhoff: „Seit Beginn seiner Tätigkeit in den neuen Bundesländern initiiert der Internationale Bund Beteiligungs- und Lernprojekte, die es jungen Menschen ermöglichen, demokratische Prozesse zu erproben und umzusetzen. Dazu gehören in der IB Mitte gGmbH auch die Projekte der Straffälligenhilfen für Jugendliche. Hier setzen wir in Sachsen-Anhalt und anderen Regionen Mitteldeutschlands Angebote wie Trainingskurse, Täter-Opfer-Ausgleiche und auch den Aufbau von Schülergerichten um. Wir freuen uns sehr, dass wir durch die Förderung des Landes Sachsen-Anhalt die dafür notwendigen personellen Ressourcen bereitstellen können, durch die eine stetige fachlich und qualitativ hohe Umsetzung des Projekts gewährleistet wird.“

Für die Einrichtung neuer Schülergerichte in Sachsen-Anhalt stellt das Land in diesem Jahr mehr als 120.000 Euro Fördergeld bereit. Mit dem Geld aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) werden neben der Halleschen Jugendwerkstatt gGmbH auch der koordinierende Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V. sowie als weitere Projektträger der Kreis-, Kinder- und Jugendring Mansfeld-Südharz e. V., der Jugendförderungszentrum Gardelegen e. V. und die Hallesche Jugendwerkstatt gefördert. Die Ausreichung von Fördermitteln für das Projekt ist durch das Land auch in den Jahren 2026 und 2027 vorgesehen.

Die Schülergremien – auch als „Schülergerichte“ oder „Teen Courts“ bezeichnet – bieten Jugendlichen die Möglichkeit, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Speziell geschulte Jugendliche sprechen an einem neutralen Ort mit gleichaltrigen Jugendlichen über deren Straftaten – etwa Diebstahl, Beleidigung, Missbrauch von Notrufen oder Körperverletzung. Gemeinsam werden Sanktionen festgelegt – beispielsweise die Teilnahme an gemeinnütziger Arbeit oder eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem Geschehen. Die Arbeit der Schülergremien erfolgt stets in enger Abstimmung mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden. Das erste Schülergremium in Sachsen-Anhalt wurde 2007 vom Anti-Gewalt-Zentrum Harz e. V. gegründet und hat seitdem bereits mehrere Hundert Fälle bearbeitet. Das Projekt im Harz gilt als Vorbild für weitere Schülergremien.

 


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Danilo Weiser
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