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Magdeburg, den 03.12.2013

Bauminister Webel zeichnet Lutherstadt Wittenberg, Halberstadt, Quedlinburg, Staßfurt und Coswig als Preisträger des landesweiten Wettbewerbs ?Barrierefreie Kommune? aus

Mit der Auszeichnung der Preisträger ist heute der mittlerweile sechste Wettbewerb ?Auf dem Weg zur barrierefreien Kommune? zu Ende gegangen. ?Die eingereichten Projekte der Lutherstadt Wittenberg, von Halberstadt, Quedlinburg, Staßfurt und Coswig waren am überzeugendsten und haben am besten gezeigt, wie die Belange von Menschen mit Behinderung zu einem festen Bestandteil der städtebaulichen Entwicklung gemacht werden können?, sagte Sachsen-Anhalts Bauminister Thomas Webel bei der Verleihung der Preise. Die fünf Städte erhalten ein Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro (Wittenberg), 80.000 Euro (Halberstadt), 40.000 Euro (Quedlinburg), 20.000 Euro (Staßfurt) und 10.000 Euro (Coswig), erläuterte Webel. Darüber hinaus hätten diese Kommunen ihrer Platzierung entsprechend Anspruch auf eine bevorzugte Bewilligung von Fördermitteln aus den Programmen ?Stadtumbau Ost? oder ?Städtebaulicher Denkmalschutz? in Höhe von 500.000 Euro, 300.000 Euro und 200.000 Euro sowie zwei Mal 100.000 Euro, fügte er hinzu.   Neben den ausgezeichneten Städten hatten sich auch Blankenburg, Gardelegen, Klötze und die Landeshauptstadt Magdeburg am Wettbewerb beteiligt. Nach Ansicht von Webel haben alle eingereichten Beiträge gezeigt, dass Barrierefreiheit zum festen Bestandteil städtebaulicher Planungen geworden ist. Der seit 2003 im Zweijahresrhythmus stattfindende Wettbewerb zeige, dass sich die Einstellung in den vergangenen Jahren deutlich verändert habe, würdigte der Minister die vielfältigen Bemühungen der Wettbewerbsteilnehmer.   Zu Ihrer Information:   Das o.g. Preisgeld soll für die Umsetzung einer Maßnahme zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Kommune eingesetzt werden. Es kann auch an einen privaten Dritten für eine solche Maßnahme weitergereicht werden. Ein kommunaler Eigenanteil der Kommune ist hierbei nicht erforderlich.   Darüber hinaus erhalten die Preisträger-Kommunen im Rahmen der Städtebauförderung eine bevorzugte Aufnahme für die Durchführung einer Maßnahme zur Verbesserung der Barrierefreiheit.     Die ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge:   Lutherstadt Wittenberg   Die Lutherstadt Wittenberg unterstreicht in ihrem Beitrag die Relevanz der Barrierefreiheit für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, wie Wohnen, Soziales, Wirtschaft und Tourismus. Bisher wurden beispielsweise eine Schule und eine seniorengerechte Wohnsiedlung barrierefrei gestaltet. Derzeit werden im Zuge der Anbindung einer kommunalen Straße an eine Bundesstraße drei Bushaltestellen nach Maßgabe der geltenden Normen barrierefrei umgebaut.   Die Lutherstadt Wittenberg hat sich mit dem Projekt ?Barrierefrei auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 ? Freiraum für alle? am Wettbewerb beteiligt. Der Fokus wird auf den öffentlichen Freiraum, auf die Wege zu den Stätten der Reformation, zu den Veranstaltungsorten des Jubiläums und speziell auf die Wittenberger Wallanlagen gelegt. Beschrieben werden die barrierefreie Erreichbarkeit und Erschließung diverser Bauprojekte, die mit dem Reformationsjubiläum 2017 in Verbindung stehen (z.B. Schlosskirchenensemble, Stadtkirche ?St. Marien?, ehemaliges Exerzierhaus, Augusteum usw.) sowie die barrierefreie und generationsübergreifende Gestaltung des Gartendenkmals ?Wallanlage?, eine innerstädtische Grünanlage, die für alle erlebbar gemacht werden soll.     Halberstadt   Die Darstellung der bisher realisierten Maßnahmen bezieht sich auf verschiedene Handlungsfelder wie Wohnen, Wohnumfeldgestaltung, öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und ruhenden Verkehr, Kultur, Tourismus und Soziales. Die aus eigener Sicht beschriebenen Verbesserungsmöglichkeiten belegen, dass die Themen Barrierefreiheit und Umgang mit Behinderungen jeglicher Art sehr kritisch behandelt werden.   Als Wettbewerbsbeitrag stellt die Stadt das ?Barrierefreie Spiele-Magazin? vor. Es ist ein Vorhaben der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe) in einem denkmalgeschützten, ehemaligen Magazingebäude im Fördergebiet Ebereschenhof. Geplant sind verschiedene Bereiche mit abwechslungsreichen Spielthemen für Groß und Klein, mit und ohne Handicap. Es wird deutlich gemacht, dass Barrierefreiheit nicht nur Menschen mit ständigen Beeinträchtigungen, sondern auch Familien mit Kinderwagen und Menschen mit temporären Beeinträchtigungen dient. Gegenwärtig werden bereits eine barrierefreie Bushaltestelle mit Leitsystem zum geplanten Spiele-Magazin und Bordsteinabsenkungen realisiert.     Quedlinburg   Quedlinburg hat für den Wettbewerbsbeitrag den Titel ?Welterbe und Barrierefreiheit - Teilhabe für alle? gewählt. In den vergangenen Jahren war eine der Bauaufgaben die Schaffung eines Komplexes von ?Integriertem Wohnen für normale und behinderte Menschen? z.B. im Weingarten 22 oder der Langen Gasse 23. Hier wurden die komplizierten Gegebenheiten der Harzvorstadt weitestgehend mit den Erfordernissen der Barrierefreiheit verbunden. Im Planungsteil werden insbesondere privat initiierte Maßnahmen mit Modellcharakter vorgestellt.     Beispielsweise wurde ein Konzept Neuendorf 1 eingereicht, welches den Umbau von ?Bestandswohnungen ? HMBQ-Bauten? in barrierefreie Wohnungen auf der Grundlage der einschlägigen Gesetze und Vorschriften beschreibt. Eine weitere eingereichte Maßnahme ist die Sanierung/Erweiterung des Komplexes Marschlinger Hof 6/7 für integriertes Wohnen. Eine Kombination aus Alt- und Neubau mit einem integrierten Aufzug für die Erreichbarkeit verschiedener Etagen zeigt die ganzheitliche, barrierefreie Planung für das Objekt.     Staßfurt   Die Darstellungen der bisher realisierten Maßnahmen im Beitrag zeigen deutlich die Entwicklung dieses Preisträgers zu einer barrierefreien Kommune. Beispiel dafür sind die Projekte Freiraumgestaltung um den ?Stadtsee am Wendelitz?, der Zentrale Busbahnhof, die Fußgängerbrücke oder auch die barrierefreie Umgestaltung der Innenstadt.   Eine Abrundung zu den schon realisierten Maßnahmen soll die ?Barrierefreie Umgestaltung des Jahnplatzes? als Bindeglied zwischen den Freianlagen am Rathaus und dem künftigen Mehrgenerationen-, Spiel- und Sportpark sein. Große Beachtung wird in der Planung auf taktile Bodenleitsysteme und barrierefreie Nutzbarkeit des Platzes und die Aufwertung des Wohnumfeldes gelegt.     Coswig (Anhalt)   Coswig hat bereits im Jahr 2004 ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet und im Jahr 2011 mit dem Schwerpunkt ?Wohnen? fortgeschrieben. Hieraus ergaben sich weitere Rahmenbedingungen für die städtebauliche Entwicklung zur barrierefreien Kommune. Es gehören unter anderem Wohnen, Wohnumfeldgestaltung, das Straßen- und Wegenetz, der ÖPNV, Kultur und Tourismus dazu.   Als Wettbewerbsbeitrag wurde das ?Simonetti-Haus ? vom Abbruchobjekt zum bürgerschaftlich geführten Kultur- und Bildungszentrum? vorgestellt. Das Konzept sieht den Aufbau eines Kultur- und Ausstellungszentrums mit zahlreichen Angeboten für alle Personengruppen vor. Es ist hinsichtlich der Barrierefreiheit und der hier erkennbaren Nutzbarkeit für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen in sich schlüssig und überzeugt sowohl städtebaulich, als auch denkmalpflegerisch.   Aktuelle Pressemitteilungen können über das Online-Angebot des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr abgerufen werden:   www.mlv.sachsen-anhalt.de à Aktuelles à Pressemitteilungen   Darüber hinaus steht für die Suche nach älteren Veröffentlichungen eine Archiv-Funktion zur Verfügung:   www.mlv.sachsen-anhalt.de à Aktuelles à Archiv Presse                           

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