Verkehrsminister Webel: Radverkehr integraler Bestandteil der Verkehrspolitik des Landes Sachsen-Anhalt
Die Förderung des Radverkehrs sei integraler Bestandteil der Verkehrspolitik des Landes, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel heute in Magdeburg bei der Eröffnung des Aktionstages ?Radverkehr in Sachsen-Anhalt?, der nach 2013 bereits zum zweiten Mal stattfindet. ?Dazu müssen sich natürlich alle Akteure des Radverkehrs auch weiterhin engagiert einsetzen?, betonte Webel. Nur gemeinsam könne das Ziel erreicht werden, ein ganzheitliches Radverkehrssystem zu entwickeln und somit eine nachhaltige, sichere, gesundheitsfördernde und umweltfreundliche Mobilität im Land zu erreichen. Gemeinsam mit dem Beauftragten des Vorstandes der AOK Sachsen-Anhalt, Kay Nitschke und Wolfgang Schramm vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub e.V. (ADFC), gab Webel heute auch den Startschuss für die diesjährige Aktion ?Mit dem Rad zur Arbeit?. Thomas Webel ist in Sachsen-Anhalt Schirmherr der bundesweiten Gemeinschaftsaktion von AOK und ADFC, die vom 1. Juni an bis zum 31. August 2014 läuft. ?Die heutige Zeit ist schnell geworden, wir hetzen von einem zum nächsten Termin. Sich zu entschleunigen und dabei etwas für die eigene Gesundheit zu tun, das klappt gut beim Radfahren. Darum finde ich die AOK-Aktion ?Mit dem Rad zur Arbeit? eine tolle Idee?, so Kay Nitschke. ?Die Umweltbilanz zeigt, dass das Fahrrad das energieeffizienteste und ressourcenschonendste Verkehrsmittel ist?, erklärte Webel. Diese Form der stadtverträglichen Mobilität trage auch zur Stärkung funktionsfähiger urbaner Stadtzentren und -quartiere bei. Der Minister sieht Sachsen-Anhalt bereits auf einem guten Weg beim koordinierten Ausbau seines Radwegenetzes. ?Mit dem bereits vor vier Jahren beschlossenen Radverkehrsplan realisiert die Landesregierung einen wichtigen Baustein ihres Verkehrskonzeptes, das alle Verkehrsarten einschließt?, erklärte Webel. Durch die vielfältigen positiven Effekte trage der Radverkehr zur Beantwortung verschiedener verkehrspolitischer aber auch gesellschaftlicher Fragestellungen bei. Das bestätige auch eine erst kürzlich durchgeführte Evaluierung des Landesradverkehrsplans, sagte der Minister. ?Positiv wurden hier der kontinuierliche Ausbau des Radwegenetzes und die Verknüpfung des Radverkehrs mit dem öffentlichen Personennahverkehr hervorgehoben?, erläuterte Webel. Dies seien zwei wesentliche Aspekte bei der Entwicklung eines geschlossenen Systems, dass den alltags- und freizeitrelevanten sowie touristischen Radverkehr gleichermaßen berücksichtigt. Einer ganz aktuellen statistischen Erfassung vom Anfang dieses Jahres zufolge können Fahrradfahrer in Sachsen-Anhalt knapp 1.600 Kilometer Radwege entlang der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Lande nutzen. Allein für den Bau von Radwegen an Bundes- und Landesstraßen sind in den zurückliegenden zehn Jahren mehr als 60 Millionen Euro ausgegeben worden. Das Radwegenetz entlang von Bundesstraßen (derzeit rd. 620 km) wird pro Jahr um rund zehn Kilometer erweitert. An Landesstraßen (derzeit rd. 615 km) kommen knapp fünf Kilometer hinzu. Ein aktuelles Neubauprojekt sei der Havelradweg, der bis zur BUGA 2015 fertiggestellt werden soll, hob Webel hervor. Zu Ihrer Information: Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat mit Beschluss vom 15. Juni 2010 erstmals einen ressortübergreifenden Radverkehrsplan des Landes Sachsen-Anhalt (Landesradverkehrsplan ? LRVP) als Fachplan der Landesentwicklung vorgelegt. Der LRVP bildet die Grundlage der Entwicklung eines ganzheitlichen Radverkehrssystems im Land Sachsen-Anhalt, welches den tourismusrelevanten Radverkehr, aber auch den alltags- und freizeitrelevanten Radverkehr umfasst. Mit seiner Aufgabenstellung als konzeptionelle Vorgabe und dem ganzheitlichen Anspruch berührt der LRVP alle Ressorts der Landesregierung gleichermaßen ? Tourismus, Verkehr, Energie, Wirtschaft, Familie, Gesundheit und Finanzen. Koordinierendes Ressort für die Erstellung und die bisherige Umsetzung des LRVP ist das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt (MLV). Dieser LRVP umfasst zwei Planungshorizonte. Einen kurzfristigen Zeitraum bis 2012, der mit dem Zeithorizont des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP 2002-2012) korrespondiert und einen mittelfristigen Zeitraum bis 2017. Der LRVP gliedert sich in 7 Handlungsfelder mit insg. 83 Maßnahmen und Prüfaufträgen. Das MLV wurde beauftragt, den ersten Planungshorizont mit einer Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen abzuschließen, um die in den Handlungsfeldern eingeleiteten Maßnahmen zielorientiert bis zum Ende des mittelfristigen Planungshorizontes 2017 nachsteuern zu können. Im Zuge der Evaluierung sind verschiedene öffentlichkeitswirksame Termine durchgeführt worden. Darüber hinaus wurden die Landkreise und kreisfreien Städte mittels eines umfassenden Fragebogens zur Umsetzung des LRVP in ihrem Wirkungskreis sowie zu ihren Vorstellungen und Anregungen für eine Fortschreibung des LRVP befragt. Weiterhin fanden über den gesamten Zeitraum der Evaluierung Gespräche innerhalb der im November 2006 gegründeten interministeriellen Arbeitsgruppe Radverkehr (IMAG), für die das MLV ebenfalls die Federführung innehat, zu den verschiedenen Themenkomplexen statt. Ergebnisse der Evaluation Analyse des Umsetzungsstandes der Maßnahmen des LRVP Von den 83 Maßnahmen und Prüfaufträgen des LRVP konnten in den ersten drei Jahren bereits 22 Maßnahmen/ Prüfaufträge vollständig oder zu einem großen Teil umgesetzt werden. Weitere 34 Maßnahmen/ Prüfaufträge befinden sich in der aktiven Umsetzung. Empfehlungen für die weitere Umsetzung des LRVP Der Evaluationsbericht enthält im Ergebnis 18 ressortübergreifende Empfehlungen für die weitere Umsetzung des LRVP bis zum Jahr 2017. Die Empfehlungen betreffen alle Handlungsfelder des LRVP, im Wesentlichen aber die Bereiche Koordination und Öffentlichkeitsarbeit sowie Verkehrssicherheitsarbeit. Der vollständige Evaluationsbericht ist im Internet einsehbar. https://www.mlv.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLV/MLV/Uploads/LRVP/ESA_Abschlussbericht_2014-02-03.pdf ?Mit dem Rad zur Arbeit? ist eine bundesweite Gemeinschaftsaktion der AOK - Die Gesundheitskasse und des ADFC, die seit zehn Jahren stattfindet und neben dem Bundesverkehrsministerium auch von den Länderministerien unterstützt wird. Im vergangenen Jahr beteiligten sich daran rund 575 Unternehmen mit 1.300 Mitarbeiter/innen. ?Mit dem Rad zur Arbeit? wendet sich direkt an die Unternehmen und ihre Mitarbeiter/innen, Rad-Teams zu bilden und sich gegenseitig anzuspornen, im Rahmen des o. g. Aktionszeitraums mindestens 20 Tage mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Dabei geht es um die Integration der für die Gesundheit so wichtigen Bewegung in den Alltag, ohne großen Aufwand und ohne ausgefeiltes Profi-Sportprogramm. Der Link zur diesjährigen Sommeraktion: https://www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de/sachsen-anhalt/index.php
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