Agrarministerin Wernicke: Landwirte haben gutes Jahr nötig
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 088/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 088/04 Magdeburg, den 29. Juni 2004 Agrarministerin Wernicke: Landwirte haben gutes Jahr nötig Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke hat sich erleichtert zur jüngsten Ernteprognose des Landesbauernverbandes geäußert. "Die Landwirte haben eine gute Ernte nötig", erklärte Wernicke am Dienstag in Magdeburg. Sie verwies auf jetzt vorliegende aktuelle Hochrechnungen zum abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2003/2004, demnach die Mehrzahl der Agrarbetriebe gegenüber dem schon ungünstigen Ergebnis des Wirtschaftjahres 2002/2003 mit weiteren teils deutlichen Einkommenseinbußen rechnen müssen. Vor allem in der Milchviehhaltung sieht die gegenwärtige Lage ¿ aber auch die Perspektive - alles andere als gut aus. Lediglich im Bereich Ackerbau gibt es Betriebe, die voraussichtlich eine leicht positive Entwicklung gegenüber dem extremen Dürrejahr 2003 genommen haben. Die guten Ergebnisse aus dem Wirtschaftsjahr 2001/2002 werden aber auch diese erfolgreichen Betriebe nicht erreichen. Bei den aktuellen Daten handelt es sich um die zweite Vorschätzung der Betriebsergebnisse des Wirtschaftsjahres 2003/2004. Diese errechnet sich aus den Erträgen der Ernte 2003, den durchschnittlich erzielten Produktpreisen und den Produktionskosten. Im Einzelnen weist das im Ministerium erstellte Papier aus: Für reine Ackerbaubetriebe ist ein leichter Gewinnzuwachs von bis zu 20 Euro je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche auszumachen. Futterbau- und Viehhaltungsbetriebe müssen hingegen einen weiteren Gewinnrückgang von rund 30 bis 50 Euro je Hektar verkraften. Verbundbetriebe (Betriebe, die sowohl Ackerbau als auch Viehhaltung betreiben) haben ebenso einen Gewinnrückgang von 25 bis 45 Euro je landwirtschaftlicher Nutzfläche zu schultern. Etwa acht Prozent weniger Getreide wurde 2003 gegenüber dem Vorjahr auf Sachsen-Anhalts Feldern geerntet. Dadurch konnten bessere Preise erzielt werden ¿ im Jahresdurchschnitt etwa 15 Prozent mehr je Dezitonne. Betriebe, die ihr Getreide aus Liquiditätsgründen direkt nach der Ernte verkaufen mussten, konnten davon jedoch nicht profitieren, da die Getreidepreise erst ab November deutlich anzogen. Mit einem Minus von 16 Prozent fiel auch die Kartoffelernte eher mager aus. Für die erzielten Preise bedeutete dies jedoch ein Plus von bis zu 70 Prozent. Für Raps wurden bei etwa gleich bleibenden Ernteerträgen um zehn Prozent höhere Preise erzielt. Beim Rindfleisch setzte sich der Druck auf die Preise fort. Zwar konnten Preiseinbrüche vom zweiten Halbjahr 2003 geringfügig ausgeglichen werden, im Durchschnitt liegen die Erzeugerpreise jedoch um zehn Prozent unter dem Durchschnitt des Wirtschaftsjahres 2002/2003. Die Preise für Kälber fielen gar um 15 Prozent. Die Auszahlungspreise für Schlachtschweine verharren auf einem enttäuschend niedrigen Niveau. Erhoffte Preissteigerungen waren nicht durchsetzbar. Statt dessen gerieten selbst die Ferkelpreise in den Sog der schwachen Schlachtschweinenotierungen. Sie fielen um 15 Prozent. Bei der Milch ist eine Wende zum Besseren nicht in Sicht. Die Experten schätzen vielmehr ein: Erst wenn sich Angebot und Nachfrage stärker ausgleichen und sich Exportmöglichkeiten in die neuen EU-Länder verbessern, wird sich die Preis- und Einkommenssituation der Milcherzeuger verbessern. Neben den Mengenüberhängen wird aber auch der anhaltend harte Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel für das schwache Preisniveau mit verantwortlich gemacht. Insgesamt ist somit im laufenden Wirtschaftsjahr mit einem weiteren Preisabschlag von rund zwei Prozent gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2002/2003 zu rechnen. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de
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