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Magdeburg, den 23.01.2013

Bitterfeld besser vor Grundwasseranstieg geschützt

Bitterfeld-Wolfen. Die erste Ausbaustufe zum Schutz der Stadt Bitterfeld-Wolfen vor steigendem Grundwasser ist abgeschlossen. Das gab Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens am Mittwoch vor Ort im Rahmen der Festveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen des ?Stadtsicherungsprojektes Bitterfeld? bekannt. In der Projektvereinbarung von 2003 sind Maßnahmen festgelegt worden, die die Stadt vor den Folgen des Grundwasserwiederanstiegs nach Einstellung des Bergbaus schützen sollen. Dabei mussten die Auswirkungen der Sanierung der Bergbaufolgelandschaft berücksichtigt werden. Zudem wurde eine großräumige Grundwassersanierung im ökologischen Großprojekt Bitterfeld-Wolfen vereinbart.   Aeikens sagte: ?Die Ergebnisse dieser zehnjährigen Zusammenarbeit können sich sehen lassen. Sie hat nicht nur die Lebensqualität für die Menschen in der Region erhöht. Mit der Altlastensanierung und Grundwassersicherung wurde auch ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Region hin zu einem erfolgreichen Wirtschaftsstandort getan. Wir wissen, dass der Handlungsdruck bei Vernässungsproblemen im Land hoch ist. Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen so wie hier in Bitterfeld, gelangen wir auch zu nachhaltigen Lösungen.?   Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang betonte: ?Das Stadtsicherungsprojekt Bitterfeld war und ist ein Garant für den erfolgreichen Strukturwandel in der Region. Die vorbildliche Zusammenarbeit von Vertretern des Bergbaus, des Landes und der Kommune in den vergangenen zehn Jahren hat entscheidend dazu beigetragen, dass aus der Bergbaufolgelandschaft Goitzsche ein attraktives Erholungs- und Naturschutzgebiet geworden ist.?   Seit 2003 sind die Gebäude in zwölf Bereichen der Stadt durch verschiedene bauliche Maßnahmen vor Grundwasser gesichert. Gewässer wurden durch Abdichtung oder Vertiefung ausgebaut, das Grundwasser über Brunnenriegel und Drainagen zur flächenhaften Absenkung des Grundwassers gehoben und kontaminierte Wasser gereinigt. Bisher entstanden Kosten von etwa 23,8 Millionen Euro. Für die Jahre 2013 und 2014 sind Kosten in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro veranschlagt. Ab 2015 fallen nur noch laufende jährliche Betriebskosten an.   Darüber hinaus informierte Aeikens, dass mit Beginn des neuen Jahres die Trägerschaft des Stadtsicherungsprojektes von der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) auf die Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft (MDSE) übergegangen ist. Damit geht die Trägerschaft von einer Bundesgesellschaft auf eine Gesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt über. Bereits im Vertrag von 2003 war die Übertragung der Verantwortlichkeit auf eine Stelle des Landes geregelt. In einer mehrjährigen Optimierungsphase soll bis 2018 die vollständige Übertragung des Projekts auf das Land vorbereitet werden.   Hintergrund Die durch Chemie und Bergbau geprägte Region Bitterfeld gilt als Sachsen-Anhalts größter Altlasten-Sanierungsfall. Mitte der 90er Jahre begannen die Sanierungsmaßnahmen. Zusätzliche Probleme brachte die unplanmäßige Flutung des Restloches Goitsche binnen weniger Tage beim Jahrhunderthochwasser 2002. Die Grundwasserpegel im Umkreis stiegen blitzartig von drei bis vier Metern unter der Geländeoberkante auf bis zu unter einem Meter an. Mehr als 400 Keller standen im Sommer 2002 unter Wasser.   Angesichts der komplexen Aufgabenbereiche wurde im Jahr 2003 zwischen dem Land, der Landesanstalt für Altlastenfreistellung, der LMBV und der Stadt Bitterfeld-Wolfen die ?Vereinbarung Stadtsicherungsprojekt Bitterfeld? geschlossen. Damit war sowohl die finanzielle als auch die organisatorische Basis für die Realisierung von Grundwassersicherungsmaßnahmen für den vom Grundwasserwiederanstieg betroffenen Teils der Stadt Bitterfeld-Wolfen gelegt.  

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