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Magdeburg, den 25.01.2013

Biosphärenreservat Mittelelbe: Hohe Akzeptanz in der Region

Dessau-Roßlau. Das Biosphärenreservat Mittelelbe wird von der Mehrheit der Bevölkerung in der Region akzeptiert. Das ist eines der Ergebnisse des Forschungsprojektes ?Gesellschaftliche Prozesse in deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten? der Universität Greifswald, das von 2009 bis 2012 durchgeführt wurde. Untersucht wurden exemplarisch die Biosphärenreservate Mittelelbe in Sachsen-Anhalt, Schorfheide-Chorin in Brandenburg und Südost-Rügen sowie Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern.77 Prozent der Befragten stimmten uneingeschränkt dafür, dass das Biosphärenreservat Mittelelbe fortbestehen soll. Neun von zehn Bewohnern (88 Prozent) sehen zudem keine Einschränkungen durch das Großschutzgebiet in ihrem Alltag. Zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten sagen, die Region würde außerdem durch das Biosphärenreservat für viele interessant, die sonst nicht dorthin kämen. Die Ergebnisse wurden am Freitag in Dessau-Roßlau durch die Projektleiterin Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann im Beisein von Umweltstaatssekretärin Anne-Marie Keding präsentiert.Keding sagte: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Einrichtung Biosphärenreservat akzeptiert ist und eine nachhaltige Regionalentwicklung befördert. Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen liegt im Interesse der Gesellschaft. Die Landesregierung setzt darauf, die Entwicklung an der Mittelelbe weiterhin erfolgreich voranzubringen, die Anerkennung des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz bei der UNESCO zu erreichen und den Naturpark Drömling in ein Biosphärenreservat umzuwandeln."Die Studie zeige aber auch, wo noch Baustellen seien. "Ziel muss es bleiben, die Absichten der Biosphärenreservatsverwaltung deutlicher zu kommunizieren und die Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bevölkerung stärker auszubauen und diese alters- und zielgruppenspezifisch anzulegen", so die Staatssekretärin.Insgesamt bietet die Studie Erkenntnisse über die sozialen, kulturellen, politischen und ökonomischen Entwicklungen in der Region und zeigt zugleich auf, wo beim Schutzgebietsmanagement Korrekturen notwendig werden.Weitere Ergebnisse·  Das Biosphärenreservat ist in der Region bekannt: Für mehr als die Hälfte der Bewohnern ist es ein Begriff (57 Prozent).·        38 Prozent der Befragten empfinden die Entscheidungen des Biosphärenreservates eher intransparent. Je älter die Bewohner, desto weniger stark unterstützen sie diese Aussage. Männer bescheinigten dem Biosphärenreservat eher Intransparenz als Frauen. ·  75 Prozent der Bewohner fühlen sich mit ihrer Region verbunden.·  56 Prozent der ehrenamtlich Tätigen fühlen sich mit der Region ?sehr stark? verbunden, bei den nicht ehrenamtlich Aktiven gaben dies nur 40 Prozent an. ·  57 Prozent der Bewohner aus dem Nordteil gaben an, sich ?sehr stark? mit der Region verbunden zu fühlen, während diese Angabe von 43 Prozent der Bewohner aus dem Südteil gemacht wurde. ·  Eine Mehrheit von 58 Prozent stimmt der Aussage, Natur und Landschaft seien wichtig für die Verbundenheit mit der Region, ?voll und ganz? zu. Zuzüglich der Antwortkategorie ?trifft eher zu? messen damit 89 Prozent der Bewohner Natur und Landschaft eine wesentliche Bedeutung für ihre regionale Verbundenheit bei.·  56 Prozent der Bevölkerung schätzen an ihrer Region etwas, das einen Bezug zu Natur und Landschaft hat. Die zweitgrößte Kategorie sind mit 19 Prozent Nennungen, die einen Bezug zur Kulturlandschaft haben und 8 Prozent schätzen an ihrer Region Dinge in Bezug zur Lebensqualität. ·  Der Aussage, dass im Biosphärenreservat vieles verboten sei, was erlaubt sein sollte, stimmen 39 Prozent der Befragten nicht zu.·  Jeder Sechste ist grundsätzlich zu einer Mitwirkung bereit, dabei vor allem ältere Bewohner, Frauen und Personen, die schon ehrenamtlich engagiert sind Zur MethodikEin Teil der Studie waren telefonische Befragungen von Einwohnern der Region. Ingesamt wurden in den vier Biosphärenreservaten rund 1.400 Personen etwa 15 Minuten lang befragt. In der Region des Biosphärenreservates Mittelelbe nahmen 451 Personen teil. Darüber hinaus fand ein Workshop mit Mitarbeitern der Biosphärenreservatsverwaltung zur Managementeffektivität eines Biosphärenreservates statt. Zudem wurden Befragungen der Kommunalvertreter durch Einzelinterviews zu ihrer Einstellung zum Biosphärenreservat und zur Zusammenarbeit der jeweiligen Kommune mit der Biosphärenreservatsverwaltung durchgeführt. Die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung im Biosphärenreservat Mittelelbe finden Sie im Internet unter www.mlu.sachsen-anhalt.de  HintergrundUNESCO-Biosphärenreservate sind Teil des weltweiten UNESCO-Programms ?Der Mensch und die Biosphäre? (MAB). Sie sind Modellregion, die eine zukunftsfähige ökologisch orientierte, ökonomisch nachhaltige und sozial verträgliche Regionalentwicklung zu unterstützen. In Sachsen-Anhalt gibt es drei Großschutzgebiete, die nach den Kriterien der UNESCO für Biosphärenreservate entwickelt werden. Dazu zählen das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz, der Naturpark Drömling und das Biosphärenreservat Mittelelbe. Das Biosphärenreservat Mittelelbe umfasst eine Fläche von rund 126.000 Hektar entlang von 303 Flusskilometern Elbe. Es ist Teil des länderübergreifenden und von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe. Das erstreckt sich über fünf Bundesländer und entlang von über 400 Kilometer Elbeflusslauf. Es hat eine Größe von ca. 380.000 Hektar.

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