Immissionsschutzbericht 2012 Schadstoffbelastungen zurückgegangen
Magdeburg. Die Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung sind im Jahr 2012 in Sachsen-Anhalt zurückgegangen. Diese Feststellung hat heute der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Hermann Onko Aeikens, bei der Vorstellung des Immissionsschutzberichtes 2012 in Magdeburg getroffen. Er sagte: ?Die Feinstaubbelastung liegt deutlich unter dem Niveau der vorangegangenen Jahre. Bei der Stickstoffdioxidbelastung an den Verkehrsschwerpunkten in den großen Städten konnte ein leichter Rückgang festgestellt werden. Dennoch sind in den kommenden Jahren weitere Anstrengungen zur Verringerung der Belastungen notwendig?. Die höchste Stickstoffdioxidbelastung im Jahr 2012 wurde in der Paracelsusstraße in Halle mit 54 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (im Jahr 2010: 59) sowie am Damaschkeplatz und in der Ernst-Reuter-Allee in Magdeburg mit 41 bzw. 43 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) (im Jahr 2010: 46 bzw. 43) gemessen. Diese Werte überschreiten den seit 2010 geltenden Grenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit (40 µg/m³). Darauf reagierte das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt mit Luftreinhalteplänen, die 2011 nach ausführlichen Abstimmungen mit beiden Städten in Kraft traten. Eine Grenzwertüberschreitung wurde auch in Halberstadt festgestellt (43 µg/m³). Das Ministerium arbeitet deshalb mit der Stadtverwaltung, dem Landkreis und dem Landesstraßenbaubetrieb an einem Luftreinhalteplan. Aeikens wies darauf hin, dass weiterhin an weiteren Verkehrsschwerpunkten (Aschersleben und Lutherstadt Wittenberg) Grenzwertüberschreitungen nicht ausgeschlossen werden können, auf die es mit Maßnahmen zu reagieren gelte. Die EU-Luftqualitätsrichtlinie lässt eine Fristverlängerung für die Einhaltung der Grenzwerte zu, wenn entsprechende Luftreinhaltepläne vorliegen und die darin genannten Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Von 57 Anträgen auf Fristverlängerung, die vom Mitgliedstaat Deutschland eingereicht wurden, beschied die EU-Kommission 24 Anträge positiv, darunter die Anträge für Magdeburg und Halle. Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid müssen nunmehr ab dem 1. Januar 2015 eingehalten werden. Aktuelle Messergebnisse zeigen inzwischen, dass sich nach Einführung der Umweltzonen in Magdeburg und Halle (Saale) die Stickstoffdioxid-, Feinstaub- und Dieselrußwerte an den Punkten der höchsten Belastung in diesen Städten um 5 - 20 Prozent verringert haben (bezogen auf das Jahr 2010). Der Minister betonte: ?Verlässliche Aussagen zur Wirkung der Maßnahmen können jedoch erst nach Ablauf des Jahres 2014 getroffen werden, nachdem die zweite Stufe der Umweltzone voll wirksam geworden ist und die Ausnahmeregelungen ausgelaufen sind.? Zum ?Europäischen Jahr der Luft 2013? wurde durch die Europäische Umweltagentur festgestellt, dass nahezu ein Drittel aller europäischen Großstädter übermäßigen Konzentrationen von Feinstaub (PM) ausgesetzt sind. Feinstaub zählt zu den Schadstoffen, die für die menschliche Gesundheit am gefährlichsten sind, da er in empfindliche Teile der Atemwege eindringt. Der EU ist es in den letzten Jahrzehnten zwar gelungen, versauernd wirkende Luftschadstoffe zu verringern; doch gibt es in vielen Teilen Europas weiterhin Probleme aufgrund der Konzentrationen von Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahem Ozon im Freien. Aeikens erklärte, dass der Schwerpunkt auf dem Gebiet des Lärmschutzes im Jahr 2012 der termingerechte Abschluss der EU-Lärmkartierung zum 18. Juli 2012 war. Das Ergebnis der Kartierung zeigt, dass bis zum Erreichen des Zieles, die Lärmbelastung der Bevölkerung auf Beurteilungspegel in der Größenordnung von 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) in der Nacht zu senken, noch große Anstrengungen notwendig sind. Der Straßenverkehrslärm ist weiterhin die dominante Lärmart. Der Fluglärm dagegen ist hauptsächlich auf die Gemeinden Kabelsketal und Schkopau im Saalekreis sowie auf Gebiete im Osten und Süden von Halle beschränkt, wo er aber durchaus zu Störungen führt. Die Kartierung des Eisenbahnlärms, für den das Eisenbahnbundesamt zuständig ist, konnte bis jetzt nicht abgeschlossen werden, was die termingerechte Lärmaktionsplanung behindert. Abschließend wies der der Minister noch auf den Freizeitlärm im öffentlichen als auch häuslichen Bereich hin. Aeikens erklärte, dass das Erreichen der Ziele der EU-Umgebungslärmrichtlinie und der nationalen Bestimmungen nicht durch viele Einzelmaßnahmen, sondern nur durch die Verknüpfung von baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen möglich ist. ?Eine wichtige Rolle spielt hierbei das persönliche Verhalten von uns allen, sei es im Straßenverkehr, im Beruf oder im häuslichen Bereich und in der Freizeit.? Der Immissionsschutzbericht wird jährlich vom Landesamt für Umweltschutz erstellt und enthält Daten zur Luftreinhaltung, zu Lärm und Erschütterungen sowie zu elektromagnetischen Feldern und Licht. Der Immissionsschutzbericht 2012 ist im Internet unter www.mlu.sachsen-anhalt.de und www.lau.sachsen-anhalt.de zu finden.
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